barbara hat geschrieben:Auch in Lebewesen, denen Freiheit ein Begriff ist - zB Menschen - passiert der allergrösste Teil automatisch und ohne dass eine bewusste Wahl stattfindet, zB bei den Milliarden Entscheidungen, die im Lauf der körperlichen Steuerungssysteme unbewusst getroffen werden.
Bei den genannten Beispielen ist es recht eindeutig. Sie sind eigentlich (meist) auch so klar wie Strom an und Strom aus, wenn man einen Schalter drückt. 10 Liegestützen und die Pulsfrequenz steigt.
Der Mensch hat nun die Möglichkeit eine innerliche, gedankliche Welt aufzubauen, die gar nicht mehr unbedingt mit der Realität zusammenhängen muss, wenn auch sicher ganz massiv aus Erfahrungen geschaffen. Bis hin zu sehr abstrakten Vorgängen. Genau hier entstehen viele Entscheidungsräume. Wobei auch mehr "vorbestimmt" ist, als der Betroffene selbst bewusst wahrnehmen kann, die Entscheidungen sind reduziert, bzw. die Wahlmöglichkeiten zwischen divergierenden Entscheidungen. Bin gerade am überlegen, ob nicht das, was wir "Person, Persönlichkeit, Individualität" nennen, bereits eine Einschränkung der Entscheidungsfreiheit ist. Es ist eine Vorbestimmung, welche Verhaltensalternativen der Vorzug gegeben wird. Alternative Möglichkeiten sind nur theoretischer Natur, praktisch ist die Wahl eingeschränkt, wenn auch nicht grundsätzlich aufgehoben.
Diese wird auch geschehen müssen, sobald Maschinen oder künstlich hergestellte Lebewesen Empfindung und Subjektivität haben. Die Frage ist bloss, wie findet man das heraus? IN der Hardware können künstliche empfindungsfähige Wesen ja ganz anders funktionieren als das dna-basierte Leben.
Es ist nicht möglich, so wie ich Pluto nicht davon überzeugen könnte, dass ich Gefühle habe, wenn dieser es nicht glauben würde. Er könnte dann jede nach außen dringende Reaktion von mir als biologisch bedingte Reaktion sehen, bzw. als Imitat von Gefühlen. So wie man einen PC eingeben könnte, auf einen scharfen Tonfall mit ängstlicher und schwächlicher Stimme zu antworten. Dass er selbst Gefühle hat, kann er nur als subjektiven Beleg bar jeglicher objektiven Beweisbarkeit nehmen um dann daraus zu schließen, dass es anderen auch so geht. Etwas, was er bei religiösen Erlebnissen anderer, die den naturalistischen Rahmen sprengen, sofort ablehnen würde.
Grüße an Dich und Pluto!
