Whistleblower

[sven23]

Zudem möchte der Staat eine Diskussion vermeiden, warum der Bürger "plötzlich" Schulden bei der Kirche hat - es ist nämlich schwer vermittelbar, warum Verträge infolge der Säkularisation gelten. -

Verträge müssen nicht zwangläufig bis in alle Ewigkeit gelten. Es ist doch auch die Frage, ob die durch die Säkularisation entstandenen Einbußen nicht längst abgegolten sind. Der Beamtenstatus ist auch kein göttliches Gebot. Wie wäre es denn, wenn die Kirche ihre Angestellten aus der Kirchensteuer bezahlt?

[closs]

Verträge müssen nicht zwangläufig bis in alle Ewigkeit gelten.

Meine ich auch - deshalb sollten sie umgestellt werden auf einen normalen Schuldendienst, der ja üblicherweise befristet ist.

Es ist doch auch die Frage, ob die durch die Säkularisation entstandenen Einbußen nicht längst abgegolten sind.

Meinen Informationen zufolge liegen die verbleibenden Forderungen der Kirche im zwei- bis drei-stelligen Milliarden-Bereich (man muss ja auch die Zinsen rechnen - wenn man nichts anderes vereinbart, sind das notarielle 4%).

Der Beamtenstatus ist auch kein göttliches Gebot.

Er ist sogar ein Unding für Geistliche.

Wie wäre es denn, wenn die Kirche ihre Angestellten aus der Kirchensteuer bezahlt?

So wäre es richtig - aber es geht erst, wenn der Vertrag aufgeschnürt und neu geregelt ist.

[Pluto]

Ich weiß es nicht, aber ich gehe mal von folgenden Voraussetzungen aus:

Edward Snowden ist ein junger Kerl, verfügt nicht über große Mittel und hat wenig Lebenserfahrung.

Er ist also in einem Alter, in dem man noch Ideale hat, wo man riskante Manöver aus Überzeugung macht.

Meine Vermutung geh eher in Richtung, "Wie komme ich schnell ans grosse Geld?".
Und das hat er IMO sehr elegant hingekriegt. Ein kreatives Bürschchen ist er allemal.

[barbara]

Sollten Unregelmäßigkeiten zu beanstanden sein, ist folglich die Obrigkeit zu informieren und nicht die Regenbogenpresse.

http://www.youtube.com/watch?v=I-xxzOwr7I4

Das hat er nach eigener Aussage mehrfach getan, und inzwischen auch den US-Kongress aufgefordert, diese Dokumente (emails etc) bei der NSA und den relevanten Stellen einzusehen, als Beleg dafür, dass er es getan hat. Mehrfach.

Die Anwort war, nach Snowdens Aussage jeweils auf den Linien von: "Was, wir machen das alles? Ich hatte ja keine Ahnung!" oder "Ja, wir machen das, und wir wissen, dass es ein Problem ist, aber schweig bloss stille!"

Was würdest du denn tun, wenn du dich bei einem schweren Verstoss gegen die Gesetze an die offiziellen Whistleblower-Stellen wendest, und die dir einfach sagen, sei still?

Wer von den Snowden- Fans hängt sich das Schild an die Tür? -- Das Material kostet nichts- merkwürdig... wer bezahlt diese Aktion denn und von welchen Geldern?

Das bezahlen jene selbst, die es tun. Kostet ja nicht alle Welt, so ein Teil auszudrucken und aufzuhängen.

Du magst das als schlechte Investition betrachten, aber du musst das ja auch nicht tun.

Haben wir wirklich keine anderen Probleme und Verantwortlichkeiten als das Quengeln nach perfekter Privatsphäre?

auf alle Fälle nicht viele.

Es muss ja nicht mal "perfekte" Privatsphäre sein. Es reicht, wenn es bloss angemessene Privatsphäre wäre.

Hast du echt nichts dagegen, wenn ein Fremder in deine Wohnung schaut? Deine Gespräche abhört? Mithört, wenn du zum Beispiel mit einer guten Freundin die Sorgen über deine Kinder besprichst - oder über die Krankheit alter Eltern - oder über eine mögliche Sucht eines Arbeitskollegen?

gruss, barbara

[barbara]

der "Brötchengeber" ist doch nicht nur die NSA, sondern auch das Amerikanische Gesetz.

Eben.
Deshalb wäre es richtig gewesen, Snowden hätte sich an die Gesetzeshüter gewandt, anstatt in einer Nacht und Nebel Aktion ausser Landes zu gehen, und sich von ausländischen Journalisten hoffieren zu lassen.

Er HAT sich an die Gesetzeshüter gewandt. Die so taten, als wär da nichts.

gruss, barbara

[barbara]

Vielleicht war er naiv und hat gemeint, er bekommt mit seiner Aktion Rückendeckung von der Mehrheit der Amerikaner und kann als Held zurückkehren.

nein, das hat er laut eigener Aussage nicht gemeint. Er hat damit gerechnet, nach der Veröffentlichung verhaftet zu werden oder gleich umgebracht zu werden. Und hat diese Folgen akzeptiert. Klaglos, ohne zu Jammern, ohne nix.

gruss ,barbara

[barbara]

Meine Vermutung geh eher in Richtung, "Wie komme ich schnell ans grosse Geld?".
Und das hat er IMO sehr elegant hingekriegt. Ein kreatives Bürschchen ist er allemal.

Dann hat er sich aber sehr ungeschickt angestellt.

Wenn es ihm ums Geld ginge, wär es wohl das Einfachste gewesen, mit den USB-Sticks nach China oder Russland zu verreisen, ohen je irgend jemandem etwas davon zu sagen.

Er hat die Daten aber Journalisten zur Veröffentlichung übergeben.

Wenn es ihm ums Geld ginge, hätte er von Fernsehshow zu Fernsehshow tingeln können und Exklusivrechte einsacken können. Er ist aber seit seinem Outing immer sehr zurückhalten und selten aufgetreten.

Er hätte eins oder mehrere Bücher veröffentlichen können. Hat er auch nicht gemacht.

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Also entweder ist er extrem blöd (was der Tatsache widerspricht, dass er unerkannt und ungestraft jede Menge NSA-Dokumente entweden konnte, und ohne Diplom in so kurzer Zeit so weit kommen konnte im Geheimdienst), oder es geht ihm tatsächlich nicht ums grosse Geld... was ich für die deutlich wahrscheinlichere Variante halte.

gruss, barbara

[Pluto]

Dann hat er sich aber sehr ungeschickt angestellt.

Meine ich auch.
Menschen machen halt Fehler.

Wenn es ihm ums Geld ginge, wär es wohl das Einfachste gewesen, mit den USB-Sticks nach China oder Russland zu verreisen, ohne je irgend jemandem etwas davon zu sagen.

Ist er ja.
Hong Kong liegt mW in China, und seither lebt er in Russland.

Er hat die Daten aber Journalisten zur Veröffentlichung übergeben.

Ja klar. Er musste es Jemanden sagen, damit er die Infos "versilbern" konnte. Ohne Risiko kein Erfolg.

Wenn es ihm ums Geld ginge, hätte er von Fernsehshow zu Fernsehshow tingeln können und Exklusivrechte einsacken können. Er ist aber seit seinem Outing immer sehr zurückhalten und selten aufgetreten.

Er hat es wohl vorgezogen, sich des Internet zu bedienen. Immerhin hat er jetzt angeblich in kurzer Zeit schon über 1 Million Dollar an Spenden bekommen --
Nicht schlecht für einen jungen Mann. Andere schuften ein Leben lang und kriegen weniger.

Also entweder ist er extrem blöd (was der Tatsache widerspricht, dass er unerkannt und ungestraft jede Menge NSA-Dokumente entweden konnte, und ohne Diplom in so kurzer Zeit so weit kommen konnte im Geheimdienst),

Wieso widerspricht sich das?
Als Systemadministrator lagen ihm alle Daten sozusagen auf dem "Präsentierteller" offen; er brauchte sie nur zu kopieren. Dazu bedarf es keiner besonderen Fähigkeiten.

[closs]

Immerhin hat er jetzt angeblich in kurzer Zeit schon über 1 Million Dollar an Spenden bekommen --

Und hockt in Moskau in irgeneiner Wohnung - Spenden sind kein Eigentum fürs Verprassen. - Ich glaube ganz und gar nicht, dass Snowdens Handeln materiell motiviert war - selbst wenn er jetzt unterstützt wird.

[Pluto]

Und hockt in Moskau in irgeneiner Wohnung - Spenden sind kein Eigentum fürs Verprassen. - Ich glaube ganz und gar nicht, dass Snowdens Handeln materiell motiviert war - selbst wenn er jetzt unterstützt wird.

Ein Grossteil des Geldes hat er doch aus den Interviews, und für irgendetwas wird er die Spenden schon verwenden dürfen. Ich glaube nicht, dass man das sauber trennen kann.
Ausserdem hat er einiges an Infos zurückbehalten, um sie später zu versilbern.
Ich glaube jedenfalls nicht an seine Unschuld.

Frage: Wirst du nun eines dieser Schilder an deine Haustür kleben?


[Quelle: http://www.campact.de/snowden]