Hmm... harte Worte, lieber Freund.Rembremerding hat geschrieben:Deine Ausführungen über das Christentum, was Gut und Böse, Gott und Satan, Himmel und Hölle betrifft, sind falsch.

In der Tat. Gut und Böse wurden vom äusserst einflussreichen Mönch Augustinus neu definiert: Dabei hat er mit seinem Gleichnis von Licht und Schatten das Böse als Abwesenheit von Gutem definiert. Doch diese anmutende Analogie von Augustinus halte ich aus mehreren Gründen für "grottenfalsch".Sie wurden schon im 4. Jh. als Häresien verurteilt. So beschreibst Du das Christentum im Grunde mit den Worten, die es selbst als falsch verurteilte.
1.) Licht scheint in der Dunkelheit, aber Dunkelheit scheint niemals im Licht.
2.) Licht ist Energie aus chemisch-physikalischen Prozessen. Dunkelheit benötigt nichts -- sie ist einfach.
3.) Licht ist kurzlebig und braucht andauernd Brennstoff um es zu erhalten. Dunkelheit ist ewige Ruhe und Ordnung.
Ist der Normalzustand also das Böse... Ruhe und Ordnung im Nichts...? Oder ist das Böse einfach da, weil die Welt grundsätzlich lebensfeindlich ist?
Die Erde ist unsere "Arche" auf der wir Leben finden und selbst mehr oder weniger gut überleben können. Doch solche "Inseln" des Lebens sind so weit im Universum verstreut, dass wir (bisher) noch niemals woanders Leben finden konnten.
Und selbst die Erde ist ziemlich lebensfeindlich: Mehr als zwei Drittel sind von Wasser bedeckt. Weitere 20% sind praktisch unbewohnbar (zu heiss, zu kalt oder zu steil). Was bleibt denn von dem "Wunder" der Schöpfung noch übrig?
Knappe 10% der Erde, mit einigen wenigen kleinen Inseln die paradiesischen Idyllen gleichen.
So sollten wir niemals vergessen, dass das was wir unsere Erde nennen, nur eine hauchdünne Kruste ist, die auf einem heissen "Wackelpudding" aus geschmolzenem Gestein schwimmt -- Wir fristen unser Leben darauf so gut es geht, müssen uns aber tagtäglich vor den "Launen der Natur" schützen.
Nimmt man das alles zusammen, ist es meine Vermutung, dass das was wir als Gut oder Böse empfinden nur durch das Wirken von Tyche ( lat. Fortuna -- Göttin des Zufalls und des Glücks) entsteht. Wie Naqual schon sagt: Gut ist, was wir als angenehm empfinden; schlecht ist alles was unangenehm ist -- das sind aber (IMO) menschgemachte Kategorien die nichts mit einem Gott, bzw. Teufel zu tun haben.