Wir würden uns und anderen einen Gefallen tun, wenn wir so über Gott sprechen, als ob wir zu jemand anderem sprechen würden - und nicht nur zu uns selbst, oder Menschen die unsere Meinung teilen.kamille hat geschrieben:Hi Andreas, was erwartest du ? Es gibt keinen Menschen, der Gott in ein Wortpaket stecken kann , das weiß man doch. Aber trotzdem ist es uns ein Bedürfnis, über IHN zu sprechen.
Den anderen da abholen, wo er steht. Ihn auf den Weg bringen. Sich selbst am vermeintlichen Ziel zu beweihräuchern, hilft dem Anderen wenig, etwas zu verstehen. Liebe deinen Nächsten, wie dich selbst. Dazu müsste man den Anderen überhaupt mal wahrnehmen, anerkennen, wie er ist und ihm auch ZUHÖREN und antworten - nicht nur erwidern. So viele Diskussionen hier bestehen aus dem ewigen Wiederholen des eigenen Standpunktes. Echte Dialoge sind Mangelware.
Der zweite Punkt ist, dem Anderen nicht unüberwindbar hohe Hürden auf dem Weg zu Gott in den Weg zu stellen: Hebräisch lernen müssen, die Wissenschaft ignorieren müssen, als nichtiges Werk Gott leugnender Menschlein oder in einer Sprache zu sprechen, die nur jemand verstehen kann, der schon viel religiöse Fachliteratur gelesen hat "kreative Leere".
Ich verstehe dich schon. Aber die Begriffe "Geist", "Seele", "Bewusstsein", "Glaube", "Erleuchtung" sind kaum definiert. Sie gehören zum allgemeinen Wortschatz - haben aber keine allgemein verständliche Bedeutung. Jeder versteht darunter was anderes, manche gar nichts. Die heiligen Schriften sind uralt. Die Menschen haben sich im Prinzip kaum geändert, aber ihre Sprachen und ihr Wissen sind weiter gewachsen. Zwischen Einst und Jetzt fehlen viele verbindende Brücken zum Verständnis. Diese Brücken müssten gebaut werden. Mit etwas Smaltalk nach Feierabend ist es nicht getan. Du hast Recht, ich erwarte zu viel.kamille hat geschrieben:Es ist unser Geist, der eine andere Sprache spricht, ohne schwere Worte, die der Materie entlehnt sind. Der Geist vermittelt Geistiges in Bildern, Empfindungen, er hat die Fähigkeit, Antworten auf viele Fragen so kompriemiert darzustellen, also der Seele oder unserem Bewußtsein nahezubringen, dass man nur staunen kann, und, nebenbei erfährt, was Licht und Erleuchtung ist.