Ziska: In mir entstand der Wunsch ihn bis in alle Ewigkeit so anzubeten, wie er es sich vorstellt. In mir entstand auch das Bedürfnis anderen Menschen von diesem wunderbaren Gott zu erzählen, ihnen auch die Bibel näher zu bringen...
Das wäre ja gut - wenn der Gott der Bibel sich als Gott - statt als strafendes, unsichtbares Ungeheuer schriftlich zeigte. Beides zusammen hat als Ungereimtheit - Vielen den Glauben gekostet.
Ziska: Die Menschen treten also aus der Kirche aus, weil sie erkannt haben, dass die Lehren der Kirche mit der biblischen Lehre oftmals nicht übereinstimmen.
Das ist unglogisch, die 10 Gebote lehrende Katholische Kirche z.B. der Lüge zu bezichtigen. Sie brachte die Morallehren, nicht den Aufruf zum Steinigen, wenn einer am Sabbat Holz sammelte ;-(
Yusuke: Hast du zufällig eine Quelle, wer in der Vergangenheit die Bibel mit deinen Methoden ausgelegt hat?
Ein Steinigen wegen Holzsammeln an dem bestimmten Tag fand in der Kulturüberlieferung nie statt, denn man wusste, dass es ungut sei, bei Ruhe, wo bereits Verständnis vorhanden ist, weitere Ratschläge zu sammeln. Holz und Ratschlag - bekannt als gleiches Wort - verhinderte hier Missverständnisse.
Erstens, "meine" Methode verwendet das
NT. Das ist sozusagen eine "Auslegung" des AT, seine Zusammenfassung.
Zweitens der Koran hat ebenso einen "ausgelegten" Hintergrund. Er erzählt wichtige Inhalte über die Bibel und über Jesus, aber, wie man meint öfters "falsch". Vom inneren Sinn her wirkte das anders.
Drittens gibt es die
Literatur der Kirchenväter. Auch sie benutzten die rabbinischen Auslegungsmethoden. Papst Gregor der Große schrieb über Hiob über 30 Bände. Weil die Fachausdrücke seit dem AT gleiche waren - man die damals aber noch kannte - wurde die "Predigt" anfangs noch im Sinn des AT verstanden, später immer weniger. Heute meint man, die reden teilweise nicht richtig über die Bibel. Als Zeitzeugen wissen sie mehr. Die Entwicklung war schief. Die Basis war zu schmal gestaltet.
Viertens gibt es den Talmud. Er ist in Hebräisch und erklärt die Auslegungsregeln, dazu eigene Lehren, die im gleichen Sinne verlaufen wie die Bibel es tut. Wer jedoch die Übersetzung liest schreibt judenfeindliche Seiten ins Internet. Definitiv hat so einer nichts richtig verstanden.
Zusammenfassung:
Kirchliche Überlieferung (mit Ritualen, Dogmen) = Ausgelegter Bibelinhalt
Heute kennt man die Inhalte nicht mehr und denkt Dogmen waren willkürliche Entscheidungen, nun ein "alter Zopf". Die Kirche bezieht sich von Anfang an auf die Bibel - aber nicht auf ihre Übersetzung, sonst hätten wir Steinigen, Opfer. Gepredigt wird aber Verständnis, Entwicklung. Das sind die anderen Seiten der "Wörter".
Bis zur Reformation hatte die Kirche die Bibel weitgehend unter "Verschluss". Niemand warf mit Versen um sich in eigener Deutung. Zitiert wurden Kirchenväter und Allegorien. Was danach kam - ach, das hatten wir schon ... siehe zu Beginn.