Münek hat geschrieben:Jetzt komme mir bloß nicht mit dem "Einwand", die Naturwissenschaft setze ja auch, dass alles um sie herum Realität ist. Das macht nicht nur die Wissenschaft (Dein Buhmann), das machen vernünftigerweise alle Menschen!
Nochmal: Nicht die Wissenschaft ist Ziel meiner Kritik, sondern deren Ideologisierung. - Das ist schon ein Unterschied.
Ansonsten: Es geht nicht ohne Setzungen - es ist KEINE Kritik an der Wissenschaft oder an uns, dass Setzungen gemacht werden, sondern dass es geleugnet wird. - Auch das ist ein großer Unterschied.
Münek hat geschrieben: Behaupten (setzen!) kann man natürlich ALLES. Das ist billig. Damit ist der Beliebigkeit Tor und Tür geöffnet! Also völliger Unsinn!
Leider nein. - Es geht nicht ohne. - Es gibt KEINE Aussage des wahrnehmenden Menschen, die ohne eine Setzung (Ã priori) möglich wäre.
Es geht also nicht darum, OB man setzt, sondern wie man begründet, DASS man setzt. In diesem Sinne hat die Naturwissenschaft außerordentlich gute Gründe, so zu setzen, wie sie es tut. - Im Geistigen gibt es ähnlich gute Gründe - nur sind diese naturalistisch NICHT nachweisbar. - Das aber liegt in der Natur der Sache: Schließlich geht es im geistigen Bereich um geistige Dinge und nicht um naturalistische Dinge. - Wer hätte das gedacht.
Münek hat geschrieben:ei einer sinnvollen Diskussion sollte schon ein bisschen Fleisch am Knochen sein oder meinst Du nicht?
Meine ich sogar sehr. - Aber wird sind halt in der Vorstufe hängengeblieben - die Basics scheinen es in sich zu haben.
Münek hat geschrieben:Ich vermisse Logik und vor allem Plausilibität in Deinen Gottesthesen.
Das wäre das geringste Problem. - Um aber Logik und Plausibilität zu erkennen, bedarf man einer geeigneten gemeinsamen Grundlage - unabhängig davon kann ich Dir mal eine längere Ausarbeitung dazu zumailen.
Münek hat geschrieben:Lass die Realität einfach Realität sein!
Hihihihihi - meine Rede seit ewigen Zeiten - das Problem: Jeder versteht unter "Realität" etwas anderes. - Ich meine es im Sinne Platons (des Christentums/der Spiritualität) - andere meinen es im konstruktivistischen Sinne - und schon redet man aneinander vorbei.
Um es einmal (hoffentlich) witzig zu sagen: Unter "Die Bank streichen" versteht der eine, dass man die Genossenschafts-Bank auflösen sollte, und der andere, dass man die Park-Bank mit Farbe beglücken sollte. - Beide können danach behaupten, sie hätten die Bank gestrichen. - So ähnlich geht es hier mit dem Begriff "Realität".
sven23 hat geschrieben:Wenn das Gesehene/Interpretierte nicht mehr mit dem übereinstimmt, was der Fall ist.
Und wer definiert, was der Fall ist?
sven23 hat geschrieben:Sind das nicht mal wieder closssche Haarspaltereien?
Ja - so nennt man das, wenn man den Dingen (leider nicht sehr erfolgreich) auf den Grund gehen will. - Zum Inhalt: Es ist ein Unterschied, ob eine geistige Zusatzleistung zur naturalistischen Vorlage zu einer authentischen Wahrnehmung fürht oder nicht.
sven23 hat geschrieben:Du hast schon wieder Realität benutzt. Ich sags dem Anton.

"Realität" mit " "

- Im übrigen geht Anton (nach meiner Wahrnehmung) mit Naturwissenschaft sehr diszipliniert um. Er beschränkt sich auf positive Aussagen, die möglich sind - ohne weitere Schlussfolgerungen. Das ist ein guter Ansatz.