
Christus Jesus gab einem Führer der damals besten Religion, Nikodemus, eine Antwort auf die Frage Religion gegen Glauben (Evangelium) (Joh 3, 1-10).
Allgemein ist Religion die Sehnsucht der Menschen, dass eine höhere Macht sie erlöst. Religion ist das menschliche Mittel das Gewissen zu beruhigen, welches Schuld vermitteln kann.
Gott kann jeden Menschen erreichen. Als erstes durch das Gewissen, welches das Echo des göttlichen Worts ist, dann durch das Gesetz und zu guter Letzt durch das Evangelium, Gottes Wort selbst. Je nachdem, ob wir durch Gewissen, durch Gewissen und Gesetz, oder durch Gewissen, Gesetz und Evangelium das Wort Gottes vernehmen, werden wir einmal mehr zur Verantwortung gezogen werden und haben auch im Jetzt mehr Verantwortung.
Religion an sich ist keine Heilsgewissheit. Religion ohne Evangelium, der daraus erwachsenen Wiedergeburt und dem daraus folgendem Glauben ist nichts, ja sogar gefährlich. Die christliche Religion ist nämlich tatsächlich die beste aller Religionen der Welt, weil sie am besten den Schmerz der Sünde lindert. Doch das Übel an sich, die Sünde, die Schuld, das Verlangen zur Erlösung, wird auch durch die christliche Religion nicht beseitigt, sondern wirkt tatsächlich wie Opium.
Um nun aber nicht falsch verstanden zu werden: Religion, die christliche Religion in Verbindung mit der Annahme des Evangeliums, Gottes Wort, des Glaubens, also der Person Christus Jesus im Herzen, ist sehr wohl einziger Weg zum Heil. Die Religion bewirkt die äußere Umgestaltung des Menschen, das Evangelium die innere Umgestaltung, die Wiedergeburt. Die Wiedergeburt bedeutet die Rückgabe des eigenen Willens an Gott zur Veredelung. Ohne innere Umgestaltung wäre die äußere Umgestaltung Pharisäertum, Heuchelei, Bigotterie. Die äußere Umgestaltung folgt meist der inneren Umgestaltung, braucht aber nicht Folge davon zu sein.
In der christlichen Religion findet die innere Umgestaltung des Menschen in seiner Wiedergeburt einen Weg, einen Rahmen, eine Lehranstalt, den Glauben im Leben, nach außen hin, umzusetzen. Rituale und Liturgien sprechen Gefühl und Sinne an, die Verkündigung des Worts Verstand und Geist, die Gemeinschaft stärkt Bindungen zwischen Menschen und Gott. So wird der gesamte Mensch, Geist, Seele, Psyche, Leib, durch äußere Zeichen hineingenommen in eine innere Wirklichkeit, die durch und in Gott ist und dadurch veredelt.
Servus
