Leben im Zölibat

[closs]

Ohne äußere Beeinflussung kämen sicher nicht so viele auf die Idee, ihre Sexualität zu unterdrücken und zu verleugnen.

Wenn man nicht unter Zwang ist, muss etwas da sein, das den Zölibat unterm Strich wertvoller macht als eine sexuelle Beziehung. - Dass diese Entscheidung/Erkenntnis insofern äußerlich beeinflusst ist, dass man mit Menschen zusammentrifft, die einen darin ermutigen, sei unbenommen.

[Janina]

Wenn man nicht unter Zwang ist, muss etwas da sein, das den Zölibat unterm Strich wertvoller macht als eine sexuelle Beziehung.

Und DAS spätestens glaube ich niemandem. Lass es ein Trauma, ne schwere Enttäuschung, ne Sozialphobie oder sonstwie einen an der Klatsche sein, aber ich glaube nicht, dass ein gesunder Mensch einsam bleiben will.

[closs]

aber ich glaube nicht, dass ein gesunder Mensch einsam bleiben will.

Viele Menschen sind auch trotz sexueller Beziehung einsam. - Für mich wäre Zölibat ja auch nichts - aber nachvollziehen, dass der Mensch seine Gemeinschaft mit gleichgesonnenen spirituellen Menschen ohne feste Bindung haben will, kann ich schon.

[Janina]

aber ich glaube nicht, dass ein gesunder Mensch einsam bleiben will.

Viele Menschen sind auch trotz sexueller Beziehung einsam.

Das war nicht die Frage. Auch nicht, ob alle Menschen in langjähriger Ehe noch befriedigende Paarbindung haben. Sondern ob sich jemand nach nichts herzlichem sehnt.

...nachvollziehen, dass der Mensch seine Gemeinschaft mit gleichgesonnenen spirituellen Menschen ohne feste Bindung haben will, kann ich schon.

Das ist doch nur ein klassischer Fall von Bindungsproblem. Wie im Western, der Held packt nach der Geschichte seine Sachen, sagt: "Ich muss weiter" (weiß aber nicht wohin), geht und dreht sich nichtmal um. Merkste den Widerspruch? "Gemeinschaft ... ohne feste Bindung", das ist ein emotionaler Schmarotzer. Auf so jemanden ist kein Verlass.
Das heißt ja nicht, dass es für solche Leute nicht auch ne Nische gibt oder geben soll, ich mein nur, dass es nicht den geringsten Grund gibt, das zu fördern oder ihnen keine Hilfe anzubieten.

[closs]

Merkste den Widerspruch?

Ich weiss nicht. - Nachdem Du Naturwissenschaftlerin bist:

Du kennst doch sicher auch Menschen, die von einem naturwissenschaftlichen Thema so erfasst sind, dass sie nur zum Schlafen heimgehn (wenn überhaupt). - Und (als Mann) am liebsten mit der gleich-gepolten Assistentin ins Bett steigen würden, weil man dadurch nicht allzuviel Zeit verliert.

Den Zölibat würde ich inhaltlich NICHT damit vergleichen, sehe aber eine Analogie insofern, dass da eine stärkere Kraft wirkt als die menschliche Bindung.

[Janina]

Du kennst doch sicher auch Menschen, die von einem naturwissenschaftlichen Thema so erfasst sind, dass sie nur zum Schlafen heimgehn (wenn überhaupt). - Und (als Mann) am liebsten mit der gleich-gepolten Assistentin ins Bett steigen würden, weil man dadurch nicht allzuviel Zeit verliert.

Oder weil gemeinsame Interessen halt Bindungen festigen...

sehe aber eine Analogie insofern, dass da eine stärkere Kraft wirkt als die menschliche Bindung.

Analog wäre dann, dass der glühende Missionar mit seiner Kollegin, Köchin, Haushälterin oder so herzelt, was ich natürlich voll ok finde.

[Münek]

sehe aber eine Analogie insofern, dass da eine stärkere Kraft wirkt als die menschliche Bindung.

Analog wäre dann, dass der glühende Missionar mit seiner Kollegin, Köchin, Haushälterin oder so herzelt, was ich natürlich voll ok finde.

Sichi ist das voll ok, frivole Physikerin!

Hinzu kommt, dass die Protagonisten beim "glühenden Herzeln" (das Verb
"herzeln" ist hier im Kohlenpott nicht geläufig, hört sich aber "allerliebst-put-
zig" an" ) im Kral unter der sengenden Sonne Afrikas schwitzend in der Hüt-
te - wohl unbeabsichtigt - noch dafür sorgten, dass die dabei eingenommene
"Liebesstellung" weltweit bekannt, ja geradezu legendär wurde.

Wieso gabs dafür eigentlich nie den "Bambi" oder die "Goldene Kamera" oder
(zumindest später) die "Seligsprechung" durch den "Heiligen Vater"? (Den Nobel-
preis lasse ich hier mal ganz außen vor!)

Wer - wenn nicht glühende Missionare und ihre ebenso glühenden Kolle-
ginnen und "Haushälterinnen" hätten diese Auszeichnungen für ihr kraft- und
lustvolles Eintreten für die Liebesbotschaft Christi mit vollerem Recht verdient

Das fragt sich (teils besorgt , teils belustigt )

Münek

[closs]

Analog wäre dann, dass der glühende Missionar mit seiner Kollegin, Köchin, Haushälterin oder so herzelt, was ich natürlich voll ok finde.

Das gab es sicherlich auch - und biblisch war es auch: Die Frau sei dem Manne untertan.

Und trotzdem: Es gibt wirklich Menschen, die ihre innere Berufung über eine sexuelle Beziehung stellen.

[Janina]

Es gibt wirklich Menschen, die ihre innere Berufung über eine sexuelle Beziehung stellen.

Na klar, aber das ist keine Heldentat, sondern ein Defekt.

[Magdalena61]

Und trotzdem: Es gibt wirklich Menschen, die ihre innere Berufung über eine sexuelle Beziehung stellen.

Bingo.
Weil's interessanter ist, seinen Traum zu leben....weil "die richtige Verwendung" den Menschen komplett ausfüllen und befriedigen kann. Sex als Kompensator für innere Unzufriedenheit, Unruhe, Desorientierung, Frust, Begierde... für fehlende Kicks und Minderwertigkeitsgefühle wird irgendwann langweilig...öde... hält nicht, was der Patient erhofft und erwartet.

Wenn manche es vielleicht auch nicht glauben wollen--- ... das Geistige steht weit über dem Biologischen... wen der Sohn frei macht, der ist wirklich frei und kann entscheiden, welchen Herren er dienen möchte--
LG