seeadler hat geschrieben:Dann sag mir bitte, was genau physikalisch ein LICHT-PUNKT seien soll.
Im Verlaufe dieser Diskussion wurde umgangssprachlich von einem
Lichtpunkt gesprochen. Damit ist die kleine Fläche gemeint, auf die der Laser trifft und welche Licht reflektiert.
seeadler hat geschrieben:Also, was bitte ist ein LICHT -Punkt? Mit Licht verbinde ich nun mal die Eigenschaft, auch gesehen zu werden, also LICHT auszusenden. Und das ist nun mal mit Photonen verbunden.
Die kleine Fläche, die wir hier "Lichtpunkt" nennen, ist dadurch sichtbar, dass sie Licht reflektiert. Genau genommen sehr wird das Licht, welches unsere Augen und ggf. Messinstumente registrieren.
Der "Lichtpunkt" selbst ist der Ort, an dem Licht absorbiert und remittiert wird. Genau genommen enden die vom Laser ausgesandten Photonen in dem Augenblick, in dem sie mit den Elektronen der Atomhüllen der Atome des Mondgesteins/-staubs wechselwirken.
Die Elektronen, welche die Photonen absorbieren, werden dadurch in einem angeregtem Zustand versetzt. Beim Reemittieren "springen" sie wieder auf die ursprüngliche Atomschale zurück (Vorsicht: diese Formulierung ist aus quantenmechanischer Sicht unglücklich gewählt). Das Licht, welches wir sehen, entsteht also erst durch die Emmission auf der Mondoberfläche.
Die Photonen, welche beim geometrischen Schnitt enden, und jene, die dort emittert werden, bewegen sich stehts mit Lichtgeschwindigkeit. Lediglich der
geometrische Schnitt, den der schwenkende Laser auf der Mondoberlfäche beschreibt, verübt eine überlichtschnelle Pseudobewegung, vergleichbar mit einem Schatten.
Diesen
geometrischen Schnitt nannten wir "Lichtpunkt". Räumlich lässt sich die Fläche des Schnittes genau bestimmen. Durch das schnelle Schwenken des Lasers ändern sich diese Koordinaten mit der Zeit. Da sich diese Änderung nicht auf ein physikalisches Objekt bezieht, sondern auf einen geometrischen Schnitt, kann sich diese Änderung auch überlichtschnell vollziehen.
Systematisch scheint es mir hier sinnvoll zu sein, zwischen dem "Lichtpunkt" und dem Licht zu unterscheiden. Aus der Pseudobewegung des sog. Punktes folgt nicht, dass sich die Photonen ebenfalls auf diese Weise bewegen würden.
seeadler hat geschrieben:Wenn ich also auch von einer "Licht-spur" spreche, so handelt es sich hier nach meinem Verständnis um etwas klar beobachtbares!
Wie beobachten dass vom
geometrischen Schnitt (gemeint ist der Lichtpunkt) emmittierte Licht, welches uns mit Lichtgeschwindigkeit erreicht. Die räumlichen Koordinaten des sog. "Lichtpunktes" sind aber nicht konstant, sondern ändern sich mit der Zeit. Die Geschwindigkeit dieser Änderung unterliegt nur den Gesetzen der Geometrie.
seeadler hat geschrieben:Und ich habe dazu gelernt, außer durch R.F., dass sich jegliche LICHT-Information nur mit Lichtgeschwindigkeit fortpflanzen kann.
Auf EM-Wellen bzw. Photonen trifft dies auch zu, aber nicht für geometrische Schnitte.
seeadler hat geschrieben:Wenn ich also etwas beobachten kann, was sich mit Überlichtgeschwindigkeit vor meinen Augen bewegt, dann müssten sich folglich die Photonen ebenfalls mit Überlichtgeschwindigkeit bewegen.
Irrtum, denn es ändern sich lediglich die Koordinaten des sog. "Lichtpunktes". Das Licht selbst bewegt sich stehts mit Lichtgeschwindigkeit.
Schauen wir uns als Beispiel einen Pulsar an. Lass uns der Einfachtheit halbe annehmen, das er wie eine kosmische Präzisionsuhr innerhalb einer Zukunde rotiert. In einem Lichtjahr Entfernung messen wir mit gleichmäßig verteilten Raumsonden den Gammastrahl (die Animation zeigt, was wir in etwa sehen).
Animationsquelle
Da der Pulsar zwei Gammstrahlen aussendet, wird jede halbe Sekunde ein Gammablitz registriert. Da wir dies wissen, können wir davon ausgehen, dass jeder zweite Gammablitz zum selben Gammstrahl gehört.
Die Messonden sind kreisförmig angeordet, so dass wir daraus ableiten können, wie schnell die Gammastrahlen über den Kreis huschen. Der Kreis hat aufgrund seiner Entfernung einen Umfang von 6,28318 LJ'en. Gammstrahl A streicht einmal in der Sekunde über den gedachten Kreis (ebenso Gammstrahl B). Das Gamma-Licht, welches die Sonden messen, wurde vor einem Jahr ausgesandt und brauchte genau diese Zeit, um die Distanz von einem Lichtjahr zurückzulegen.
Aufgrund der Geometrie beschreiben die Gammstrahlen geometrische Schnitte auf dem Mess-Kreis. Die Pseudowegungen meistern jede Sekunde 6,28318 LJ'e, aber die Gammastrahlen bewegen sich nach wir vor mit exakt Lichtgeschwindigkeit.
seeadler hat geschrieben:Abgesehen davon, geht es hier nach wie vor um Wahrnehmung! Übrigens : Was genau nimmt eine Fotozelle wahr?
Licht.
seeadler hat geschrieben:Worauf reagiert sie und was davon gibt sie uns dann als Information weiter?
Idealerweise sollte die Messaparatur auch die genaue Zeit bestimmen, in der die Photozelle das Licht registriert. Die benachtbarte Photozelle ebenso usw. Daraus lässt sich dann ermitteln, in welcher Abfolge die Photozellen vom Licht erreicht wurden.
Analog gilt dies auch für die Raumsonden.
Zwar erreichen dem Forscher die Werte nur mit Lichtgeschwindigkeit, d.h. er bekommt erst Kenntnis von den Ereignissen, wenn sie längst geschehen sind, dennoch kann er verlässliche Daten erhalten, aus denen er herleiten kann, dass die Pseudobwegung überlichtschnell war - ganz so, wie es die Geometrie erzwingt.
Rechne Dir mal aus, wie schnell die geometrischen Schnitte sind, welche die lichtschnellen Gammastrahlen des Pulsars beschreiben.