Was ist Realität?

[ThomasM]

Wenn man einen Raum untersucht, und feststellt, dass die Winkelsumme mehr als 180 Grad beträgt, dann kann der Raum nicht euklidisch sein.

Das ist keine mathematische Aussage. Mathematisch sind euklidische und nicht-euklidische Mathematik völlig gleichwertig. Nur weil eine Messung in der Physik feststellt, dass die Winkelsumme größer ist als 180 Grad wird die euklidische Mathematik damit nicht "falsch". Die Axiome stehen vollkommen unabhängig von deiner Feststellung.

Was du da machst ist das Prüfen von naturwissenschaftlichen Modellen. Beschreibe ich meine Physik mit euklidischer Mathematik und stelle deine Messung fest, dann weiß ich, dass das Modell in diesem Punkt nicht korrekt ist.

Das nützliche an der Naturwissenschaft ist, dass wir uns der Realität beliebig nähern können, je mehr Zeit und Aufwand wir bereit sind aufzuwenden. Das ist mit keiner anderen Disziplin möglich

Ich würde an deiner Aussage das "beliebig" anzweifeln. Wir können uns recht weit nähern, aber meine Erfahrung mit den Quantentheorien, insbesondere den nicht-abelschen Quantenfeldtheorien (alles außer QED) besagt, dass sich die Naturwissenschaft nach einer beträchtlichen Annäherung wieder von der Realität entfernt, je genauer man sein will.

Ich glaube es ist naiver Wissenschaftglaube, wenn man annimmt, dass unsere Erkenntnisfähigkeit nie an eine Grenze stoßen wird.

Gruß
Thomas

[Scrypton]

Selbstorganisation gibt es, weil es eine geistige Substanz gibt.

Die Begründung, weshalb es "Selbstorganisation" gibt ist eine Behauptung, die in einem Zirkelschluss enden wird; daher nicht relevant.

[Scrypton]

Ich glaube es ist naiver Wissenschaftglaube, wenn man annimmt, dass unsere Erkenntnisfähigkeit nie an eine Grenze stoßen wird.

Begründe, weshalb es eine "letzte" Grenze geben sollte?

BtW.: Ich glaube es ist naiver Glaube, wenn man annimmt, dass unsere Existenz an einem fiktiven Wundermagier gekoppelt ist!

[Zeus]

Sicher, aber man kann Aussagen überprüfen, ggf. verifizieren oder falsifizieren.

Das ist auch unbestritten, allerdings zeigt deine Aussage, dass du (und möglicherwese viele hier) immer noch nicht begriffen haben, worum wir eigentlich diskutieren.
Es ist eine Diskussion, die auf verschiedenen Ebene läuft und daher nicht zusammenpasst.

Richtig, zwei "Ebenen" : Die naturalistische und die andere im Wolkenkuckucksheim.

Closs argumentiert auf einer anderen Ebene, in einer anderen Kategorie als du und daher hat closs Recht, genauso wie du Recht hast.

Unser Kurt versucht schon seit ewig diese beiden "Ebenen" als gleichwertig darzustellen. Und jetzt spielt der liebe Thomas auch dieselbe Schallplatte ab.




Gruß
Zeus

[Zeus]

Hallo Sven.
Selbst die scheinbar unbelebte Materie ist nicht ganz so tot wie du meinst, da ist immer noch ein minimales Leben in einem Atom, denn Bewegung ist Leben.
Es läßt sich also aus Materie kein Leben erzeugen, sondern es ist schon da.
Die Forscher werden es nur irgendwie aktivieren und verstärken, aber Leben zeugen können sie niemals.

Was sich in einem Atom abspielt hat aber nichts zu tun mit Leben im biologischen Sinn.

Natürlich nicht.

@ Kamille:
Alle Lebewesen unterscheiden sich von unbelebter Materie durch folgende Eigenschaften:
Sie sind von ihrer Umwelt abgegrenzte Stoffsysteme,
haben Stoff- und Energiewechsel ,
organisieren und regulieren sich selbst
und last not least
pflanzen sich fort und sind damit auch zu Wachstum und Differenzierung fähig.

Kennst du Atome die Junge kriegen?

[Zeus]

Selbst die scheinbar unbelebte Materie ist nicht ganz so tot wie du meinst, da ist immer noch ein minimales Leben in einem Atom, denn Bewegung ist Leben.

Bewegung ist Leben?
Mein Auto wäre somit eine höhere Lebensnform.

[kamille]

Selbst die scheinbar unbelebte Materie ist nicht ganz so tot wie du meinst, da ist immer noch ein minimales Leben in einem Atom, denn Bewegung ist Leben.

Bewegung ist Leben?
Mein Auto wäre somit eine höhere Lebensnform.

Hallo Zeus.
Na, so eine primitive Antwort hätte ich nun nicht von die erwartet, ich kann darüber auch nur lachen

[Demian]

Agape

Schwer zu beschreiben. Fühlt sich nach immer mehr "wir" mit einem kleinen Schuss "ich" an ... In jedem Grashalm einen lebendigen Bruder erkennen ... alles ist irgendwie Bruder, verwandt, aus dem gleichen Stoff und ist - ist einfach nur da - und ist schön und würdig und Antwort. Unglaubliche Nähe in unendlicher Weite. Liebe pur.

Danach, wenn die Zeit wiederkommt mit dieser Sehnsucht im Schlepptau, wissen, dass es eigentlich immer da ist, immer so ist, nie weg ist, weil es ist, was es ist ... sanft zurückgleiten in den ganz normalen Wahnsinn, die Trennung aushalten, in guten Momenten des Alltags - Geschirr spülen zur Ehre Gottes und fragen.

Schön ... meisterliche Worte!

[closs]

Unser Kurt versucht schon seit ewig diese beiden "Ebenen" als gleichwertig darzustellen.

Wenn man es bewerten wollte, wäre die geistige Ebene sogar die höhere - aber das muss nicht sein. - Es reicht aus, wenn einem bewusst ist, dass jegliches System auf Setzungen beruht (nenne es Axiom oder Dogma) und diesbezüglich alles Systeme gleich sind. - Mehr Erkenntnis bedarf es nicht, um weiter zu kommen.

[Demian]

Unser Kurt versucht schon seit ewig diese beiden "Ebenen" als gleichwertig darzustellen.

Wenn man es bewerten wollte, wäre die geistige Ebene sogar die höhere - aber das muss nicht sein. - Es reicht aus, wenn einem bewusst ist, dass jegliches System auf Setzungen beruht (nenne es Axiom oder Dogma) und diesbezüglich alles Systeme gleich sind. - Mehr Erkenntnis bedarf es nicht, um weiter zu kommen.

Oft spricht man vom "gesunden Menschenverstand" - interessant ist aber, dass er gerne nicht zu funktionieren scheint, wenn es um solche geistigen Bewertungen geht. Für mich ist der materielle Kosmos eine Manifestation des unvergänglichen, spirituellen Seins. So gesehen ist dieses Universum wesensgleich mit der spirituellen Realität - aber diese ist die eigentliche und wahre Realität. Etwas überspitzt gesagt: die vergänglichen, physischen Objekte sind alle nur Schein und Illusion (im Vergleich zu diesem Bewusstsein). Das beanspruche ich zumindest auf der Basis meiner Erfahrungen und Erkenntnisse.