Halman hat geschrieben:Janina hat geschrieben:Halman hat geschrieben:Irrtum, die QM tätig sehr wohl aussagen über einzelne Quantenobjekte...
So lässt sich auch beim Wasserstoff das Elektron, welches die Atomhülle bildet, als Wahrscheinlichkeitswolke beschreiben.
Ok, es geht natürlich um die Deutung.
Eine QM-Aussage über EIN Teilchen ist im Ergebnis eine Statistik. Und naturgemäß beschreibt eine Statistik VIELE Teilchen.
Trifft ein Teilchen an einem Punkt auf einen Detektor, ist es nicht sinnvoll, einen Kollaps anzunehmen. Da ist lediglich die Bahn zuende, und wiederholt man das Experiment tausende male, so findet man immer einen punktförmigen Treffer, nur statistsich verteilt so wie theoretisch schon beim ersten Teilchen beschrieben. Der "Kollaps" ist nur eine Deutungskrücke für Geister, die zu schwach sind, die an das Makroskopische gewohnte Denkstrukturen loszulassen.
Besonders einleuchtend finde ich diese Erklärung nicht.
Tja, wie ich halt eben sagte. Es muss gar nicht einleuchten. Es reicht, wenn die Rechnung stimmt.
Janina hat geschrieben:Seltsamerweise bewirkt laut Laut L. Krauss ausgerechnet unsere Beobachtung ferner Supernovae den Quanten-Zeno-Effekt auf globaler Ebene für das "falsche Vakuum" des Universums.
Psst, gute Gelegenheit für die Übung in: Glaube nicht alles was du liest.
Also kurz zum QZE, und warum manche glauben, es gäbe ihn:
Ein Atom hätte 2 elektronische Zustände E1 und E2. Wenn es in E1 ist, kann es von dort spontan unter Aussendung eines Photons mit der Energie E1-E2 zurückfallen in den Zustand E2. Ist es in E2, passiert spontan nichts.
Wenn ich wissen will, wo es gerade ist, könnte ich unendlich lange warten, ob es irgendwann ein Photon emittiert. Dann war es in E1. Sonst in E2.
Dumm gelaufen, ich habe Zeitnot. Also mache ich folgendes: Ich beschieße das Atom mit einem Photon der Energie E1-E2.
Wenn es das Photon schluckt, war es in E2, und ich habe es nach E1 angeregt.
War es dagegen in E1, wird es angestoßen durch das Photon ein weiteres identisches Photon emittieren (stimulierte Emission, das passiert im Laser), ich empfange dann also 2 davon. So kann ich zu jeder Zeit in Erfahrung bringen, in welchem Zustand sich mein Atom befindet.
Beobachten heißt dann aber nicht, sich auf die Lauer legen und warten, sondern das Objekt kaputtschießen, aus den Trümmern den Zustand vorher rückschließen, und es dann neu präparieren. Das ist alles, aber sicher kein aufmerksames und unauffälliges und erst recht zerstörungsfreies Beobachten.
Wenn man eine Methode auswählen will, die tatsächlich den beobachteten Zustand detektieren kann, OHNE ihn zu zerstören, schlage ich folgendes vor:
Ich beobachte ein instabiles Atom, z.b. Gold199. Hat ne Habwertszeit von 3 Tagen, da ist Warten auf den Zerfall nicht unrealistisch. Ich halte es in einer Paul-Falle fest, und warte auf das früher oder später austretende Beta-Teilchen.
Natürlich kann ich jederzeit nachschauen, ob das Gold199 noch da ist. Indem ich es mit Licht anstrahle und auf Fluoreszenz warte. Dasselbe wie oben beschrieben. Nur mit einem kleinen Unterschied: Die elektrsche Anregung des Atoms ist jetzt nicht mehr das interessante Objekt. Ich kann das Goldatom damit zuballern bis der Arzt kommt. Der elektronische Zustand wechselt ständig, dadurch keuchtet es. Aber es bleibt immer noch ein Goldkern ohne Störung stehen, der reagiert nämlich gar nicht auf das Licht. Lediglich die Elektronen reagieren auf das Licht, die selber auf das Vorhandensein eines Goldkerns reagieren, nämlich indem sie auf das Licht reagieren.
Ist der Goldkern dann endlich doch zerfallen, bleibt ein Quecksilber199-Kern zurück. Falls ich das emittierte Beta-Teilchen verpasst haben sollte (in 3 Tagen können mir schonmal die Augen zufallen), merke ich es spätestens daran, dass der Goldkern dann nicht mehr fluoresziert. Weil er dann nämlich kein Goldkern mehr ist.
Hier habe ich also ein beobachtbares, instabiles System, dessen Zustand, ob bereits zerfallen oder noch nicht, durch die Messung des Zustandes gar nicht beeinflusst wird.
Und weißt du was passiert? - Es klappt nicht. Das Gold199 lebt durch meine ständige Beobachtung nicht länger, und schon gar nicht ewig.
http://de.wikipedia.org/wiki/Quanten-Ze ... re_Aspekte
"Bisher wurde noch kein Anhalten des radioaktiven Zerfalls durch experimentelle Messungen eines Ensembles von radioaktiven Atomen oder gar eines einzelnen radioaktiven Atoms bestätigt, wie es die Theorie des Quanten-Zeno-Effekts erfordern würde."
Daraus folgt:
Es gibt überhaupt keinen Quanten-Zeno-Effekt.
Da wo Leute glauben, ihn beobachtet zu haben, haben sie lediglich die Auswirkung ihrer brachialen Messtechnik gesehen.
Und jetzt überleg mal, mit was die Astronomen die "dunkle Energie" zerschießen wollen, oder was ohne Wechselwirkung überhaupt bewirkt werden kann.
Halman hat geschrieben:Janina hat geschrieben:Scullie nimmt hier einen verborgenen Parameter an. Aber verborgene Parameter wurden widerlegt.
Nur lokale verborgene Parameter.
Natürlich. Wir betrachten bei der Wellenfunktion ja Werte vor Ort.
Halman hat geschrieben:Dieser Minimalismus erscheint mir unbefriedigend
Das tut mir leid, kein Schwanz ist so hart wie das Leben.