Sind gemeindelose Christen so etwas wie Gläubige zweiter Klasse?
In Christenkreisen trifft man hier auf ganz verschiedene Ansichten. Meist spiegeln sie die subjektive Sicht eines Einzelnen oder einer bestimmten "Fraktion" der Christenheit wieder und erheben den Anspruch auf Allgemeingültigkeit. Pauschalurteile berücksichtigen jedoch weder den persönlichen Werdegang eines Gläubigen noch die individuelle Führung Gottes, die Er seinen Kindern angedeihen lässt, weswegen ich solche ablehne.
Ebenso ist es m.E. vom Theologischen her nicht haltbar, aus der Bibel eine universale Verpflichtung (einen Zwang) für Christen ableiten zu wollen, sich einer Gemeinde anzuschließen.
Das ist momentan auch meine Einstellung.In den letzten Jahren haben etliche Publikationen die Bedeutung einer Gemeindeanbindung relativiert (vgl. z.B. Wayne Jacobsen o. Dave Coleman). Die Botschaft lautet ungefähr so: Auf authentische Beziehungen kommt es an, die Gemeinde als Körperschaft spielt letztlich nur eine sehr untergeordnete Rolle. Manchmal steht die Gemeinde einem erfüllten Christenleben sogar im Weg. Quelle
Ich halte es für wichtig, ja, für unerlässlich, sich auch als gemeindeloser Christ fortzubilden, zu lernen (zu studieren), um im Glauben zu wachsen und fester zu werden. In der heutigen Zeit bieten die Medien super Möglichkeiten, sich zu informieren und mit Christen in der ganzen Welt "Kontakt" zu haben... an ihrem Leben teilzunehmen... sich mit ihnen auszutauschen und von ihnen zu lernen.
Wie seht ihr das?Nun weiß ich, dass einige Christen wirklich schmerzhafte Gemeindeerfahrungen gemacht haben und es nicht immer einfach ist, eine »gesunde Gemeinde« zu finden. Aber ist es wirklich eine Lösung, ohne Gemeinde zu leben? Ist es nicht eher Flucht oder Ausdruck einer postmodernen Ich-Orientierung? Quelle
LG