Pluto hat geschrieben:
Genau das ist das paradoxe. Wenn Gott den Menschen im Sinn gehabt hätte, als er das Universum schuf, warum dann so ein Grosses? Hätte nicht die Michstrasse, oder das Sonnensystem gereicht?
Glaube ich nicht. Da die Erschaffung der Erde 5 Milliarden Jahre gedauert hat und die des Menschen etwa 2 Milliarden, brauchte man schon etwas, was lange genug stabil war. Die Milchstrasse hätte nicht gereicht, zumal dann nicht genug Zeit zur Schaffung der Sonne gewesen wäre. Schließlich brauchen wir mindestens 2 Generationen von Supernova, um genügend schwere Elemente zu haben.
Du kannst vielleicht fragen, warum Gott das Ganze nicht mit Fingerschnipsen gemacht hat. Hat er nicht. Er ist schließlich ein Gott der Ordnung.
Pluto hat geschrieben:
Mir erscheint deine Sicht viel zu anthropozentrisch. Vielleicht ist es genau umgekehrt als du meinst. Vielleicht hat der Mensch, nach dem Grund seines Daseins fragend, selbst Gott erfunden, um so dem endlosen Regress zu entkommen, in das solche Überlegungen führen?
Was ist anthropozentrisch? Dass ich an Gott glaube oder dass ich der Meinung bin, dass Gott die von ihm selbst geschaffenen Regeln des Universums verwendet hat?
Und ja, mein Gottesbild hat anthropozentrische Eigenschaften. Wie kann es auch anders sein, ich bin schließlich ein Mensch. Und über die Gründe, warum ich an Gott glaube (und du nicht) haben wir ja schon öfter diskutiert.
Pluto hat geschrieben:
Kann sein, dass es am Anfang einen Schöpfer gab, aber wer hat den Schöpfer erschaffen? Und wenn der Schöpfer ewig ist, warum dann nicht Ockhams Sparsamkeitsprinzip anwenden, und sagen, dass das Universum ewig ist?
Fakt ist, dass das Universum NICHT ewig ist (es ist etwa 15,7 Milliarden Jahre alt).
Egal on irgendetwas oder irgendwer das Universum geschaffen hat, die Frage, wer oder was dieses irgendetwas oder irgendwer geschaffen hat, steht unbeantwortet im Raum.
Und man kann mit Ockham alles wegschneiden, nur eben Gott nicht, weil das die einfachste Annahme ist.
Gruß
Thomas
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.