Homöopathie II

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sven23
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#161 Re: Homöopathie II

Beitrag von sven23 » Do 27. Mär 2014, 06:54

closs hat geschrieben: Ich habe bereits mehrfach die Möglichkeit eingeräumt, dass es keine Globuli-Wirkung gibt, sondern alles auf "Effekte" (Placebo, etc.) zurückgeführt werden kann - logisch möglich. -

Das ist der beste Satz, den ich von dir in der HP Diskussion gehört habe. :lol:

closs hat geschrieben: Wenn wir einvernehmlich der Meinung sind, dass voraussagbar und nachhaltig eine Heilquote bei (beispielsweise) Pseudokrupp von 80 - 100% allein durch "Effekte" möglich ist, ist das eine Lösung. - Allerdings stellt sich dann die Frage, warum die Schulmedizin bei (beispielsweise) Pseudokrupp überhaupt Medikamente gibt, wenn voraussagbar und nachhaltig eine Heilquote von 80 - 100% allein durch "Effekte" möglich ist.

Wenn man bedenkt, daß Pseudogrupp in den meisten Fällen auch wieder von alleine verschwindet, dann ist eine Vorhersage nicht allzu schwierig. ;)

Ein Medikation ist trotzdem sinnvoll, um Komplikationen zu vermeiden, Symptome zu lindern und den Heilungsprozess zu beschleunigen.
Die Therapie der Wahl: siehe nächsten Beitrag
Zuletzt geändert von sven23 am Do 27. Mär 2014, 07:08, insgesamt 1-mal geändert.
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sven23
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#162 Re: Homöopathie II

Beitrag von sven23 » Do 27. Mär 2014, 06:59

closs hat geschrieben:Allerdings stellt sich dann die Frage, warum die Schulmedizin bei (beispielsweise) Pseudokrupp überhaupt Medikamente gibt

Weil diese ihre Wirksamkeit in Studien bewiesen haben.

http://de.wikipedia.org/wiki/Pseudokrupp#Therapie

Zitat:

"Therapie der Wahl ist bei allen Schweregraden die einmalige Gabe von Glucocorticoiden.[1] Die Gabe kann intravenös, intramuskulär, oral, rektal oder inhalativ erfolgen.[1] Eine Metaanalyse hat ergeben, dass von den zur Verfügung stehenden Glucocorticoiden und Darreichungsformen die einmalige orale Gabe von Dexamethason zu bevorzugen ist.[5] Die Gabe von Prednison- bzw. Prednisolon-Zäpfchen ist in Deutschland jedoch nach wie vor üblich, besitzt aber den Nachteil der unsicheren Resorption, welche zwischen 20–80 % schwanken kann.[12] Zur Wirksamkeit der rektalen Gabe von Glucocorticoiden (Prednisolon und Prednison) liegen zudem keine randomisierten, kontrollierten Studien vor. Die Wirkung der Glucocorticoide setzt je nach Wirkstoff meist nach 30–60 Minuten ein.[6] Die Wirkung hält über viele Stunden an (Biologische Halbwertszeit Dexamethason: 36–72 h, Prednisolon/Prednison 12–36 h).[13]

Bei mittleren bis schweren Verläufen (Dyspnoe, Zyanose) oder ausbleibender Wirkung sollte zusätzlich Adrenalin (L-Epinephrin) zur Inhalation verwendet werden.[1] Die abschwellende Wirkung setzt bereits nach 10 min ein, hält aber nur für etwa 2 h an.[6] Die Empfehlung zu inhalativem Adrenalin wurde in einer Metaanalyse bestätigt."


Scheinbar wurde früher im Volksmund alles, was irgendwie mit Husten zu tun hatte, unter Pseudogrupp subsummiert. Dazu bitte auch mal den Abschnitt "Differenzialdiagnose" durchlesen.
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#163 Re: Homöopathie II

Beitrag von closs » Do 27. Mär 2014, 08:35

Pluto hat geschrieben:Warum versuchst du ihn denn zu überzeugen?
Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Pluto hat geschrieben:Eine alte Binsenweisheit besagt, dass man ein Schnupfen mit Arzt eine Woche dauert, ohne Arzt, 7 Tage.
Ja - es ist aber ein Unterschied, ob eine Krankheit immer wieder kommt oder ob nicht.

"Schnupfen" wurde in meinem Umfeld übrigens überhaupt nicht behandelt, um den Fluss nicht zu behindern. Da lag die Therapie des HP-Arztes darin, die Aufnahme von fluss-mindernden Präparaten zu verhindern. - Bei Pseudokrupp war das Ziel, die viralen Attacken zukünftig durch eine entsprechende Einstellung des Körpers zu vereiteln (also Wiederholungen zu verhindern). Und das hat gut geklappt: Die Nicht-HP-Patienten hatten regelmäßig ihren Pseudokrupp, während die HP-Kinder zukünftig (weitestgehend) davon verschont blieben - eine ganz andere Heil-Philosophie.

sven23 hat geschrieben:Scheinbar wurde früher im Volksmund alles, was irgendwie mit Husten zu tun hatte, unter Pseudogrupp subsummiert.
Ein Facharzt für Allgemeinmedizin sollte den Unterschied aber schon kennen - tut er auch.

sven23 hat geschrieben:Das ist der beste Satz, den ich von dir in der HP Diskussion gehört habe.
Falls er zutreffend sein sollte (was ich immer noch bezeifle), muss man ihn aber auch zu Ende denken. - Dann nämlich müssten wir das Gesundheitswesen in puncto schulmedizinischer Medikation komplett überdenken.

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#164 Re: Homöopathie II

Beitrag von sven23 » Do 27. Mär 2014, 08:47

closs hat geschrieben:Falls er zutreffend sein sollte (was ich immer noch bezeifle), muss man ihn aber auch zu Ende denken. - Dann nämlich müssten wir das Gesundheitswesen in puncto schulmedizinischer Medikation komplett überdenken.

Nicht komplett, aber daß die durchökonomisierte Medizin das Bedürfnis vieler nach individueller Zuwendung nicht genügend befriedigen kann, hatten wir ja schon festgestellt. In diese "Marktlücke" stößt die Alternativmedizin.
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#165 Re: Homöopathie II

Beitrag von closs » Do 27. Mär 2014, 08:52

sven23 hat geschrieben:das Bedürfnis vieler nach individueller Zuwendung
Das klingt so, als würde ein Schulmediziner diesselben Effekte erzielen, wenn er sich genauso intensiv mit den Patienten beschäftigen würde. - Bei High-D-Indikationen ist das sicherlich richtig, weil man da wirklich sehr intensive Anamnese braucht. - Bei Low-D-Indikationen wie etwa Pseudo-Krupp ist dies nicht der Fall.

Vielleicht sollten wir uns mehr fokussieren auf die unterschiedlichen Schwerpunkte von Schulmedizin und HP konzentrieren: Linderung (Unterdrückung) kontra Entgiftung (Ausleitung).

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#166 Re: Homöopathie II

Beitrag von sven23 » Do 27. Mär 2014, 10:23

closs hat geschrieben:Das klingt so, als würde ein Schulmediziner diesselben Effekte erzielen, wenn er sich genauso intensiv mit den Patienten beschäftigen würde. - Bei High-D-Indikationen ist das sicherlich richtig, weil man da wirklich sehr intensive Anamnese braucht. - Bei Low-D-Indikationen wie etwa Pseudo-Krupp ist dies nicht der Fall.

Vielleicht sollten wir uns mehr fokussieren auf die unterschiedlichen Schwerpunkte von Schulmedizin und HP konzentrieren: Linderung (Unterdrückung) kontra Entgiftung (Ausleitung).


Daß die therapeutische Zuwendung eine Effekt hat, hatten wir ja schon bei der Rheumastudie gesehen, in der es einen signifikanten Unterschied zwischen Globuli mit und ohne Beratung gab.
Die sog. "Entgiftung" ist ja auch nur eine Pseudoargument, das durch nichts belegt ist.

Ps. Die meisten Studien untersuchen eigentlich nur Hochpotenzen.
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#167 Re: Homöopathie II

Beitrag von Scrypton » Do 27. Mär 2014, 10:28

closs hat geschrieben:Nimm zur Kenntnis, dass es in der Lebens-Wirklichkeit so ist.
Kurtische Behauptung != Realität.
Kurtische Behauptung != Lebens-Wirklichkeit.

Nimm zur Kenntnis, dass dein Unsinn Unsinn ist - oder nimm zur Kenntnis, dass man deine Behauptungen eben NICHT als gegeben hinnimmt, nur weil du deine Behauptungen 1000 mal wiederholst.

Wenn du keinerlei Nachweise für deine unsinnigen Behauptungen vorlegen kannst ist das ja wohl nicht mein Problem; und auch die Realität muss sich nicht nach deinen Behauptungen richten.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben: wo du darin konkret entnehmen kannst
Ich habe es nur überflogen - ich muss ja nicht überzeugt werden.
Also hast du schon wieder eine Behauptung in den Raum geworfen von etwas, das du ohnehin nicht beurteilen kannst... du bist ja niedlich.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:wo du darin konkret entnehmen kannst, dass bei Krankheit X HP grundsätzlich gleichwertig (oder besser) heilt wie es bei der Schulmedizin der Fall ist.
Das ist meines Wissens gar nicht der Gegenstand der Studie
Warum führst du sie dann als Argument für deine dümmliche Behauptung an, die nämlich genau das aussagte?

closs hat geschrieben:Dass bei Krankheit X HP grundsätzlich gleichwertig (oder besser) heilt wie es bei der Schulmedizin der Fall ist, weiss ich aus Erfahrungen in meinem Umfeld
Mit haltlosen Behauptungen wird das weiterhin nichts werden, ganz gleich ob du dich daran klammerst wie ein Äffchen an seine Banane.
Auch dein marginales "Umfeld" mit ~20 "Familien" ist hinsichtlich dazu völlig irrelevant, da damit statistisch überhaupt keine Aussage getroffen werden kann. Du blubberst unsinniges Zeugs zusammen.

closs hat geschrieben:Wichtig erscheint mir im ersten Schritt, dass hier die Wirksamkeit an sich nachgewiesen zu sein scheint.
Das ist ebenso wenig/viel der Fall wie bei Placebos (betreffend Globuli!)

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben: unsinnige Behauptungen
Aufgrund von Erfahrungswerten ist diese Behauptung nicht unsinnig
Aufgrund dessen, dass es lediglich behauptete/erträumte(?) Erfahrungswerte sind; doch, unsinnig! :)

Natürlich bleibt es dabei: Dass HP bei Krankheit X gleich gut oder besser wirkt als Schulmedizin ist eine Behauptung - nicht mehr und nicht weniger.

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#168 Re: Homöopathie II

Beitrag von closs » Do 27. Mär 2014, 10:59

sven23 hat geschrieben:Die sog. "Entgiftung" ist ja auch nur eine Pseudoargument
Aha - sogar DAS ist ein Pseudo-Argument? - Aber was damit gemeint ist, ist doch verständlich - oder nicht?

sven23 hat geschrieben: Die meisten Studien untersuchen eigentlich nur Hochpotenzen.
OK - dann wird es aber schwierig, weil daraus eine strikt individuelle Behandlung resultiert, die schwerlich test-gruppen-tauglich ist. - Dieses Problem sehe ich überhaupt noch nicht gelöst.

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#169 Re: Homöopathie II

Beitrag von Scrypton » Do 27. Mär 2014, 11:07

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Die sog. "Entgiftung" ist ja auch nur eine Pseudoargument
Aha - sogar DAS ist ein Pseudo-Argument?
Ja.

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#170 Re: Homöopathie II

Beitrag von sven23 » Do 27. Mär 2014, 14:03

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Die sog. "Entgiftung" ist ja auch nur eine Pseudoargument
Aha - sogar DAS ist ein Pseudo-Argument? - Aber was damit gemeint ist, ist doch verständlich - oder nicht?
Nicht wirklich, weil es kein plausibles Konzept dazu gibt.

"Äußere Gifte (Amalgam, Umweltgifte usw.) oder akkumulierte Stoffwechselprodukte (z. B. Harnsäure bei Gicht oder Glucose bei Diabetes mellitus) sind nach Auffassung der wissenschaftlichen Medizin als Krankheitsursachen nur anzunehmen, wenn die angeschuldigte Substanz im Körper in schädlicher Menge und/oder am falschen Ort laborchemisch oder histopathologisch nachgewiesen ist und überdies die Symptome und die Latenzzeit zu der Substanz passen. Selbst in solchen seltenen Fällen sind die alternativmedizinischen Ausleitungsverfahren nach wissenschaftlichen Kriterien zur Therapie ungeeignet.

Ein allgemein anerkannter Nachweis, dass der Körper in diesem Sinne therapeutisch „entgiftet“ oder „entschlackt“ werden müsse, liegt dabei nicht vor."


Quelle: Wikipedia
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