Dialog zwischen Naturwissenschaft und Religion

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barbara
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#71 Re: Dialog zwischen Naturwissenschaft und Religion

Beitrag von barbara » Mi 15. Mai 2013, 09:51

Pluto hat geschrieben: Es ist nicht allgemen bekannt, aber Newton war sehr gläubig. Er hat in seinem Leben mehr Seiten über Theologie verfasst als über seine Mathematischen und Physikalische Erkenntnisse.

Vor allem würden mich auch seine alchemistischen Leistungen interessieren, ein Wissensgebiet, das sehr interessant ist, auch wenn es heute verachtungsvoll als "der Aberglaube vor der Chemie" tituliert wird. Sehr zu unrecht, meine ich.


zu den Einstein-Zitaten:

I believe in Spinoza's God who reveals himself in the orderly harmony of what exists, not in a God who concerns himself with the fates and actions of human beings.

Wer sowas sagt, ist sicher nicht Atheist und nicht Agnostiker.

Es ist ja nicht so, dass der einzige Glaube der an den personalen Gott sein kann, der, wie auch in den Zitaten festgehalten, eine kindliche und naive Vorstellung ist.

grüsse, barbara

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Magdalena61
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#72 Re: Dialog zwischen Naturwissenschaft und Religion

Beitrag von Magdalena61 » Mi 15. Mai 2013, 10:23

Warum ist das denn so wichtig, ob A. Einstein gläubig war oder nicht? Vermutlich ist das für die Welt ebenso relevant wie die Information, dass der Vater Einsteins aus Bad Buchau stammte. Buchau ist eine Stadt in Oberschwaben, in der wir in den 70gern wohnten ... und zwar in unmittelbarer Nähe des jüdischen Friedhofs, welcher eine gewisse Faszination auf mich ausübte. Verlassen...teilweise verfallen... überall Gras... verwitterte Grabsteine... jeder davon barg ein Schicksal. Ich hätte mir gewünscht, die Steine hätten sprechen und mir die Geschichte der Menschen erzählen können, die darunter begraben lagen. Dass sich SO berühmte Tote in Rufweite unseres Hauses aufhielten, checkte ich damals, mit 15, 16 Jahren, allerdings nicht.

Laut Wikipedia trat A. Einstein im Alter von 17 Jahren aus der jüdischen Religionsgemeinschaft aus.

Er ist seinen ganz individuellen Weg gegangen. Und jetzt, im Nachhinein, aus einigen Kommentaren, die vielleicht noch nicht einmal richtig wiedergegeben werden, sein "Glaubensbekenntnis" feststellen zu wollen-- wozu?

Frage ich in meiner KFZ- Werkstatt etwa nach dem Glauben der dort beschäftigten Mitarbeiter? :) -- Ich nehme ihre Dienste in Anspruch, und da ist einfach nur wichtig, dass sie ihren Job ordentlich machen und etwas von ihrem Handwerk verstehen, aber nicht, welche Weltanschauung sie bevorzugen.
LG
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barbara
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#73 Re: Dialog zwischen Naturwissenschaft und Religion

Beitrag von barbara » Mi 15. Mai 2013, 10:29

Magdalena61 hat geschrieben:Warum ist das denn so wichtig, ob A. Einstein gläubig war oder nicht?

im Gegensatz zum KFZ-Mechaniker hat Einstein an den Grundlagen unseres Weltbilds rumgeschraubt und dort so einiges verändert. Halt eben die Relativität der Zeit, die ja auch im AT schon erwähnt wird: "Für Gott sind tausend Jahre wie ein Tag, und ein Tag ist ihm wie tausend Jahre."

grüsse, barbara

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Magdalena61
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#74 Re: Dialog zwischen Naturwissenschaft und Religion

Beitrag von Magdalena61 » Mi 15. Mai 2013, 10:46

Er hat, soweit mir bekannt, nicht behauptet, ein Prophet zu sein: " So spricht der HERR". Wo ist das Problem?
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#75 Re: Dialog zwischen Naturwissenschaft und Religion

Beitrag von barbara » Mi 15. Mai 2013, 11:24

ein Problem gibt es keines.

Aber er hat nun mal als Physiker unsere Vorstellungen von Raum und Zeit und der Natur auf den Kopf gestellt, und dabei Vorstellungen entwickelt, die viel mehr mit alten theologischen Vorstellungen vergleichbar scheinen als mit der klassichen Physik, der Mechanik.

Einstein war natürlich nicht der Einzige; da war eine ganze Gruppe mit Bohr, Heisenberg, Pauli, Planck, Schrödinger etc an diesem Paradigmenwechsel beteiligt. Einstein scheint aus irgend einem Grund der Charismatischste von allen gewesen zu sein, mit seinem wilden Haarschopf und der rausgestreckten Zunge. :lol:

grüsse, barbara

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Scrypton
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#76 Re: Dialog zwischen Naturwissenschaft und Religion

Beitrag von Scrypton » Mi 15. Mai 2013, 19:00

Hemul hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:
seeadler hat geschrieben:was Einstein betrifft, ist dies mir allerdings jetzt auch vollkommen neu, dass Einstein nicht an Gott geglaubt haben soll.... War er nicht Jude? Und ist er nicht deshalb auch in Deutschland auf der Roten Liste gestanden?
Wenn Einstein nicht an Gott geglaubt haben sollte, so wäre es ihm ein leichtes gewesen, schon um nicht verfolgt zu werden, den jüdischen Glauben einfach abzulegen.... mir ist jedoch nicht bekannt, dass er dies getan hätte....
1954, ein Jahr vor seinem Tod, wurde er vom Religionsphilosophen Gutkind (ebenfalls ein Jude) gefragt, ob er an Gott glaubt. Einstein antwortete ihm:
"Das Wort Gott ist für mich nichts als Ausdruck und Produkt menschlicher Schwächen, die Bibel eine Sammlung ehrwürdiger, aber doch reichlich primitiver Legenden. Keine noch so feinsinnige Auslegung kann etwas daran ändern."

Zum Judentum selbst äußert er sich darin ebenfalls:
"Für mich ist die unverfälschte jüdische Religion wie alle anderen Religionen eine Inkarnation des primitiven Aberglaubens. Und das jüdische Volk, zu dem ich gern gehöre und mit dessen Mentalität ich tief verwachsen bin, hat für mich doch keine andersartige Qualität als alle anderen Völker. So weit meine Erfahrung reicht, ist es auch um nichts besser als andere menschliche Gruppierungen, wenn es auch durch Mangel an Macht gegen die schlimmsten Auswüchse gesichert ist."
Auch für Dich noch einmal: Auf die die Frage eines Journalisten ob er an Gott glaubt hat Einstein das nicht verneint!
Abgesehen davon, dass es diese Frage - mithilfe von Google - tatsächlich nie gab; irrelevant, denn an anderer Stelle hat er sie sehr konkret und hart verneint!
Fail?

Hemul hat geschrieben:Ich studiere seit fast fünfzig Jahre die Bibel
Wie an anderer Stelle offenkundig wurde hat das herzlich wenig gebracht... *grins*

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#77 Re: Dialog zwischen Naturwissenschaft und Religion

Beitrag von Pluto » Mi 15. Mai 2013, 19:36

barbara hat geschrieben:hat Einstein an den Grundlagen unseres Weltbilds rumgeschraubt und dort so einiges verändert. Halt eben die Relativität der Zeit, die ja auch im AT schon erwähnt wird: "Für Gott sind tausend Jahre wie ein Tag, und ein Tag ist ihm wie tausend Jahre."
:chapeau: Das ist ein ziemlich haarsträubender Gedanke, liebe Barbara. Einstein hat lediglich seine Schlüsse aus der Tatsache gezogen, dass die Lichtgeschwindigkeit eine absolute Grenze darstellt.

Das hat rein gar nichts mit dem Vers aus 2. Petrus 3,8 zu tun.
Lass dich von solchen Vorstellungen nicht verleiten.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

barbara
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#78 Re: Dialog zwischen Naturwissenschaft und Religion

Beitrag von barbara » Mi 15. Mai 2013, 19:38

Pluto hat geschrieben:
barbara hat geschrieben:hat Einstein an den Grundlagen unseres Weltbilds rumgeschraubt und dort so einiges verändert. Halt eben die Relativität der Zeit, die ja auch im AT schon erwähnt wird: "Für Gott sind tausend Jahre wie ein Tag, und ein Tag ist ihm wie tausend Jahre."
:chapeau: Das ist ein ziemlich haarsträubender Gedanke, liebe Barbara. Einstein hat lediglich seine Schlüsse aus der Tatsache gezogen, dass die Lichtgeschwindigkeit eine absolute Grenze darstellt.

Das hat rein gar nichts mit dem Vers aus 2. Petrus 3,8 zu tun.

Es führen viele Wege nach Rom und auch viele Wege zur Wahrheit.

Warum sollten Bibelautoren mit Gründen, die ihnen gut genug scheinen, nicht zum selben Resultat kommen wie moderne Physiker, aus andern Gründen, die ihnen wiederum gut genug scheinen?

grüsse, barbara

Pluto
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#79 Re: Dialog zwischen Naturwissenschaft und Religion

Beitrag von Pluto » Mi 15. Mai 2013, 19:50

barbara hat geschrieben:Es führen viele Wege nach Rom und auch viele Wege zur Wahrheit.
Gewiss, aber hüte dich vor den falschen Fährten.

barbara hat geschrieben:Warum sollten Bibelautoren mit Gründen, die ihnen gut genug scheinen, nicht zum selben Resultat kommen...
Weil ihnen schlichtweg das Grundwissen und der Zusammenhang fehlte, also konkret im Fall von Einsteins RT, dier Elktrodynamik von Maxwell, die Ergebnisse der Michelsen-Morley Experimente zur Messung der Lichtgeschwindigkeit oder auch die Integral/Diffenerntialrechnung von Newton und Leibniz.

Deshalb beruht jede in diese Richtung gehende Behauptung einfach nur auf zufällige sinleere Intepretationen einer etwas obskuren Bibelstelle. So etwas auch nur in den Raum zu stellen zeugt von Unwissen der Physik.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#80 Re: Dialog zwischen Naturwissenschaft und Religion

Beitrag von barbara » Do 16. Mai 2013, 06:27

Pluto hat geschrieben: Gewiss, aber hüte dich vor den falschen Fährten.

ja, natürlich. ist ein Allgemeinplatz


Weil ihnen schlichtweg das Grundwissen und der Zusammenhang fehlte, also konkret im Fall von Einsteins RT, dier Elktrodynamik von Maxwell, die Ergebnisse der Michelsen-Morley Experimente zur Messung der Lichtgeschwindigkeit oder auch die Integral/Diffenerntialrechnung von Newton und Leibniz.

Wie ich sagte: sie können sehr wohl aus ANDEREN Gründen zum SELBEN Resultat kommen. und diese anderen Gründe müssen nicht schlechter sein, nur weil sie anders sind.

Deshalb beruht jede in diese Richtung gehende Behauptung einfach nur auf zufällige sinleere Intepretationen einer etwas obskuren Bibelstelle. So etwas auch nur in den Raum zu stellen zeugt von Unwissen der Physik.

Und was du soeben schreibst, zeugt vom Nicht-Lesen meiner Beiträge. Ich habe nie behauptet, die Bibelautoren hätten dies aus physikalischen Gründen gesagt.

Ich sehe nicht ganz, wie du diese absolute Überlegenheit der Physik über alles andere begründen willst, vor allem im Hinblick darauf, wenn die Resultate gleich sind.

immerhin wusste auch Einstein zur Relativität der Zeit, dass auch bei gleichem Chronos (gemessene Zeit) der Kairos (empfunden Zeit, Zeitqualität) ganz anders ist, je nachdem ob du auf dem Zahnarztstuhl sitzt oder ob du eine nette Dame auf einen Café eingeladen hast und dich glänzend unterhältst. und nein, das ist wohl weniger scherzhaft, als du anzunehmen beliebst. ja, physikalische Theorien haben durchaus mit Alltagserleben eine Verbindung...

grüsse, barbara

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