Viele Fragen auf einmal. Auf die Schnelle ein paar Argumente:Halman hat geschrieben: - - -
Die Lorentz-Transformationen sind eine logische Schlussfolgerung der Ergebnissse der Michelson-Morley-Experimente. Einsteins SRT ist hierzu die logische Konsequenz.R.F. hat geschrieben:Um das Thema nur mal kurz anzureißen: Wenn jemand nach dem Lesen von Einsteins Schrift noch immer an Phänomen wie Zeitdilatation oder Längenkontraktion glaubt, beruht dieser Glaube nicht wirklich auf nachvollziehbaren Schlussfolgerungen. Natürlich kann man diese Phänomen in mathematische Formeln fassen, und das wurde auch getan. Eigenartigerweise scheinen gerade diese Formeln viele von der Richtigkeiten der SRT zu überzeugen.
Der Befund ist vereinfacht gesagt der, dass sich Beobachter in unterschiedlichen Inertialsystemen nicht über räumliche - und zeitliche Maße einigen können, da sie vom Bezugssystem abhängen. Lediglich das Intervall ist invariant.
Hermann Minkowski erkannte als erster, dass die SRT logisch zur "Union" von Raum und Zeit führt, das Raumzeit-Kontiuum.
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“Es ist der Relativitätstheorie oft vorgeworfen worden, dass sie der Lichtfortpflanzung ungerechtfertigterweise eine zentrale theoretische Rolle zuweise, indem sie auf das Gesetz der Lichtfortpflanzung den Zeitbegriff gründe. Damit verhält es sich wie folgt. Um dem Zeitbegriff überhaupt physikalische Bedeutung zu geben, bedarf es der Benutzung irgendwelcher Vorgänge, welche Relationen zwischen verschiedenen Orten herstellen können. Welche Art von Vorgängen man für eine solche Zeitdefinition wählt, ist an sich gleichgültig. Man wird aber mit Vorteil für die Theorie nur einen Vorgang wählen, von dem wir sicheres wissen. Dies gilt für die Lichtausbreitung im leeren Raum in höherem Maße als von allen anderen in Betracht kommenden Vorgängen - dank den Forschungen von Maxwell und H.A. Lorentz.â€*)
*) Einstein, Albert: Grundzüge der Relativitätstheorie. Braunschweig 1965, S. 19.
Einstein übernahm die Lorentz-Transformation u.a. in seine Dilatationsformel:
t' = t/ √ 1- v^2/ c^2
Das genau aber ist der Punkt, an dem sich Kritiker der Relativitätstheorien, darunter auch Physiker, stoßen. Es gibt nicht einen einzigen Grund für die Annahme, dass Zeit in einem Zusammenhang mit Lichtgeschwindigkeit (mit welcher?) steht.
Dazu eines der Gedankenexperimente Einsteins *):
Sind zwei Ereignisse (z.B. die beiden Blitzschläge A und B), welche in Bezug auf den Bahndamm gleichzeitig sind, auch in Bezug auf den Zug gleichzeitig? Wir werden sogleich zeigen, dass die Antwort verneinend lauten muss.
Die dem Text beigefügte Skizze soll einen Bahndamm darstellen und einen vorbeifahrenden Zug, in dessen Mitte sich ein Beobachter befindet. Die Lichtstrahlen der gleichzeitig hinter und vor dem Zug einschlagenden Blitzen treffen sich in der Mitte M’ des Zuges und dem Mittelpunkt M der Bahndammstrecke zum gleichen Zeitpunkt.
Wenn wir sagen, dass die Blitzschläge A und B in bezug auf den Bahndamm gleichzeitig sind, so bedeutet dies: die von den Blitzorten A und B ausgehenden Lichtstrahlen begegnen sich in dem Mittelpunkte M der Fahrbahnstrecke A-B. Den Ereignissen A und B entsprechen aber auch Stellen A und B auf dem Zuge. Es sei M’ der Mittelpunkt der Strecke A-B des fahrenden Zuges. Dieser Punkt M’ fällt zwar im Augenblick der Blitzschläge mit dem Punkt M zusammen, bewegt sich aber in der Zeichnung mit der Geschwindigkeit v des Zuges nach rechts. Würde ein bei M’ im Zuge sitzender Beobachter diese Geschwindigkeit nicht besitzen, so würde er dauernd in M bleiben, und es würden ihn dann die von den Blitzschlägen A und B ausgehenden Lichtstrahlen gleichzeitig erreichen, d. h. diese beiden Strahlen würden sich gerade bei ihm begegnen.In Wahrheit aber eilt er (vom Bahndamm aus beurteilt) dem von B herkommenden Lichtstrahl entgegen, während er dem von A herkommenden Lichtstrahl vorauseilt. Der Beobachter wird also den von B ausgehenden Lichtstrahl früher sehen, als den von A ausgehenden. Die Beobachter, welche den Eisenbahnzug als Bezugskörper benutzen, müssen also zu dem Ergebnis kommen, der Blitzschlag B habe früher stattgefunden als der Blitzschlag A. Wir kommen also zu dem wichtigen Ergebnis:
Ereignisse, welche in bezug auf den Bahndamm gleichzeitig sind, sind in bezug auf den Zug nicht gleichzeitig und umgekehrt (Relativität der Gleichzeitigkeit). Jeder Bezugskörper (Koordinatensystem) hat seine besondere Zeit; eine Zeitangabe hat nur dann einen Sinn, wenn der Bezugskörper angegeben ist, auf den sich die Zeitangabe bezieht.
*) Albert Einstein: Über die spezielle und allgemeine Relativitätstheorie.
Zum einen ist es schon mal eine Zumutung, von mehreren Bezugssystemen auszugehen. Genau diese Annahme benötigt aber Einstein für den nächsten Schritt: die Annahme unterschiedlicher Zeiten, abhängig z.B. von der Eigengeschwindigkeit eines “Bezugssystemsâ€. Der einzig vernünftige Schluss, die unterschiedliche visuelle Wahrnehmung der Blitze durch den im Zug Reisenden auf die (leicht) verschiedenen Übertragungswege zurückzuführen, nicht auf unterschiedlichen Zeitabläufe, darf nicht sein, weil er der Relativitätsphysik widerspricht...
Übrigens wurde entgegen allen Beteuerungen Zeitdilation nie festgestellt. Selbstverständlich funktioniert das GPS ohne Berücksichtigung fiktiver relativistischer Effekte....
Kommt darauf an, welche Belege Du meinst. Keine Theorie wurde derart oft nicht belegt wie die SRT...Halman hat geschrieben: Wenn die relativistische Physik falsch ist, dann ist sie ziemlich gut falsch, bedenkt man die relativ große Zahl experimenteller Belege.
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