Sah Einstein in den geheimnisvollen Gesetzen des Universums das Wirken einer schöpferischen Gestalt, oder ist seine Bezugnahme auf Gott nur eine Metapher für unser Unwissen über die Herkunft der Naturgesetze und Kräfte?Wir befinden uns in der Lage eines kleinen Kindes, das in eine riesige Bibliothek eintritt, die mit vielen Büchern in verschiedenen Sprachen angefüllt ist. Das Kind weiß, dass jemand die Bücher geschrieben hat. Es weiß aber nicht wie das geschah. Es versteht die Sprachen nicht, in der sie geschrieben wurden. Das Kind erahnt dunkel eine mysteriöse Ordnung in der Zusammenstellung der Bücher, weiß aber nicht, was es ist. Das ist nach meiner Meinung auch die Einstellung des intelligentesten Menschen gegenüber Gott. Wir sehen ein Universum das wunderbar zusammengesetzt ist und bestimmten Gesetzen gehorcht, aber diese Gesetze verstehen wir nur andeutungsweise. Unser begrenzter Verstand kann die mysteriösen Kräfte, welche die Konstellationen bewegen, nicht fassen.
[Zitat: Albert Einstein, 1929]
Einstein und die Schöpfung
#1 Einstein und die Schöpfung
Einstein hat mal in einem Interview einmal gesagt...
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.
#2 Re: Einstein und die Schöpfung
Am ehesten und allgemein gesagt (damit man nicht gleich wieder in theologische Diskussionen kommt) erinnert das stark an das "A-Priori" Kants, der einfach nicht drum rum kam, die Wurzeln des vernünftig Erklärbaren in einem Unerklärbaren zu postulieren.Pluto hat geschrieben:Sah Einstein in den geheimnisvollen Gesetzen des Universums das Wirken einer schöpferischen Gestalt, oder ist seine Bezugnahme auf Gott nur eine Metapher für unser Unwissen über die Herkunft der Naturgesetze und Kräfte?
Und zwar nicht in einem "Noch-Nicht-Erklärbaren", sondern in einem "Prinzipiell-Nicht-Erklärbaren". - Kants wichtige Aussage dazu - leider in meinen Worten, weil mir das Zitat nicht zur Hand ist: "Ich habe die Vernunft an ihre Grenzen geführt, um Platz für den Glauben zu haben".
#3 Re: Einstein und die Schöpfung
Pluto hat geschrieben:Sah Einstein in den geheimnisvollen Gesetzen des Universums das Wirken einer schöpferischen Gestalt, oder ist seine Bezugnahme auf Gott nur eine Metapher für unser Unwissen über die Herkunft der Naturgesetze und Kräfte?
Es ist die Einschätzung eines Gebildeten, der die Meinung der Gesellschaft wiedergab, jedoch nichts vom "Eingottglauben" wusste.
#4 Re: Einstein und die Schöpfung
Pluto hat geschrieben:Einstein hat mal in einem Interview einmal gesagt...
Sah Einstein in den geheimnisvollen Gesetzen des Universums das Wirken einer schöpferischen Gestalt, oder ist seine Bezugnahme auf Gott nur eine Metapher für unser Unwissen über die Herkunft der Naturgesetze und Kräfte?Wir befinden uns in der Lage eines kleinen Kindes, das in eine riesige Bibliothek eintritt, die mit vielen Büchern in verschiedenen Sprachen angefüllt ist. Das Kind weiß, dass jemand die Bücher geschrieben hat. Es weiß aber nicht wie das geschah. Es versteht die Sprachen nicht, in der sie geschrieben wurden. Das Kind erahnt dunkel eine mysteriöse Ordnung in der Zusammenstellung der Bücher, weiß aber nicht, was es ist. Das ist nach meiner Meinung auch die Einstellung des intelligentesten Menschen gegenüber Gott. Wir sehen ein Universum das wunderbar zusammengesetzt ist und bestimmten Gesetzen gehorcht, aber diese Gesetze verstehen wir nur andeutungsweise. Unser begrenzter Verstand kann die mysteriösen Kräfte, welche die Konstellationen bewegen, nicht fassen.
[Zitat: Albert Einstein, 1929]
Ich nehme an , dass auch Einstein sich eine schöpferische Kraft vorstellen konnte. Blos brachte er seine in die Wiege gelegte Religion nicht im Einklang mit der Naturwissenschaft.
Glaube denen, die die Wahrheit suchen, und zweifle an denen, die sie gefunden haben.
#5 Re: Einstein und die Schöpfung
Dazu gibt es eine einfache Antwort: Wir wissen es nicht und Einstein läßt sich aktuell nicht fragen.Pluto hat geschrieben: Sah Einstein in den geheimnisvollen Gesetzen des Universums das Wirken einer schöpferischen Gestalt, oder ist seine Bezugnahme auf Gott nur eine Metapher für unser Unwissen über die Herkunft der Naturgesetze und Kräfte?
Über Einstein und seinen Glauben ist recht viel geschrieben und noch mehr spekuliert worden. Warum Einstein? Vermutlich weil er ein recht intelligenter Mnsch war, seine Kernkompetenz lag allerdings in der theoretischen Physik, was nichts über seine Kompetenz in anderen Bereichen aussagt.
Meine Vermutung:
Ihm war die Frage nicht wichtig. Er hatte seine Arbeit und da waren die Methoden klar und sein Vorgehen unerreicht.
Religiöse Fragen wurden von außen an ihn herangetragen. Ihm war klar, dass er nicht alles beatworten konnte, aber das war für ihn normal.
Übrigens:
Ich bin auch theoretischer Physiker. Warum fragt ihr nicht mich? Was hat Einstein, was ich nicht habe?
Gruß
Thomas
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.
#6 Re: Einstein und die Schöpfung


Glaube denen, die die Wahrheit suchen, und zweifle an denen, die sie gefunden haben.
#7 Re: Einstein und die Schöpfung
Vielleicht kann diesbezüglich ein Pascal Voggenhuber intervenieren und die Seele Einsteins dazu befragen...ThomasM hat geschrieben: Wir wissen es nicht und Einstein läßt sich aktuell nicht fragen.

#8 Re: Einstein und die Schöpfung
Sein IQ soll um die 170 gewesen sein.ThomasM hat geschrieben:Übrigens...
Was hat Einstein, was ich nicht habe?
Wie hoch ist deiner?

Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.
#9 Re: Einstein und die Schöpfung
Den letzten, den ich frei erhältlich im Internet gemacht habe hat so um 125 gelegen. Aber vielleicht finde ich noch einen, der mehr physikalische Fragestellungen enthält statt dieser blöden Begriffs-Assoziations Fragen. Dann kann ich meine Punktzahl erhöhen.Pluto hat geschrieben: Sein IQ soll um die 170 gewesen sein.
Wie hoch ist deiner?
Und zu Einsteins Zeiten gab es ja gar keine modernen IQ-Tests mit der unerreichten Internet Qualität

Gruß
Thomas
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.
#10 Re: Einstein und die Schöpfung
Theorien in die Welt gesetzt, die das Weltbild veränderten und sich über Messungen und Beobachtungen bestätigten!ThomasM hat geschrieben:Was hat Einstein, was ich nicht habe?
1954, ein Jahr vor seinem Tod, wurde er vom Religionsphilosophen Gutkind (ebenfalls ein Jude) gefragt, ob er an Gott glaubt. Einstein antwortete ihm:
"Das Wort Gott ist für mich nichts als Ausdruck und Produkt menschlicher Schwächen, die Bibel eine Sammlung ehrwürdiger, aber doch reichlich primitiver Legenden. Keine noch so feinsinnige Auslegung kann etwas daran ändern."
Zum Judentum selbst äußert er sich darin ebenfalls:
"Für mich ist die unverfälschte jüdische Religion wie alle anderen Religionen eine Inkarnation des primitiven Aberglaubens. Und das jüdische Volk, zu dem ich gern gehöre und mit dessen Mentalität ich tief verwachsen bin, hat für mich doch keine andersartige Qualität als alle anderen Völker. So weit meine Erfahrung reicht, ist es auch um nichts besser als andere menschliche Gruppierungen, wenn es auch durch Mangel an Macht gegen die schlimmsten Auswüchse gesichert ist."
Mehr kann man bezüglich der Threadfrage nicht vorlegen. Erwähnen kann man noch, dass er, wenn schon, an Spinozas Gott glaubte.