Gottes Gegenwart

Rund um Bibel und Glaube
Salome23
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#11 Re: Gottes Gegenwart

Beitrag von Salome23 » Do 6. Mär 2014, 23:17

closs hat geschrieben:
Wind hat geschrieben:Verstanden schon. Aber nicht nachvollziehen.
Sehe ich genauso. - Das Wort "Gott" macht nur einen Sinn, wenn er allmächtig, allwissend und allpräsent ist.
Ok-also er ist überall und allpräsent und weiss alles-aber tut nichts und sieht somit auch tatenlos zu-wo eventuell ein Unrecht ärgsten Ausmasses geschieht ohne helfend einzugreifen...
Gratulation zu so einem Gott! :thumbup:

closs
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#12 Re: Gottes Gegenwart

Beitrag von closs » Fr 7. Mär 2014, 00:54

Salome23 hat geschrieben:aber tut nichts
Dies hieße ja umgekehrt, dass man ein Gottesbild hätte, bei dem Gott NICHT allmächtig, allpräsent, etc. wäre. - Wie sollte das gehen?

Salome23 hat geschrieben:wo eventuell ein Unrecht ärgsten Ausmasses geschieht
Das würde jetzt wieder zur immer wieder erfolglosen Diskussion führen, was eigentlich das Dasein "ist". - Die Kurz-Antwort wäre: EINE und nicht einmal die primäre Existenz-Form des Menschen.

Das kann man ziemlich gut begründen, muss aber dazu ausholen. - Auch da die Umkehrfrage: Was wäre die Alternative dazu? Dass unser Dasein das qualitative Zentrum unserer Existenz wäre? - Was wäre dann Erlösung? - Wovon?

Wind
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#13 Re: Gottes Gegenwart

Beitrag von Wind » Fr 7. Mär 2014, 03:18

Salome23 hat geschrieben:Ok-also er ist überall und allpräsent und weiss alles-aber tut nichts und sieht somit auch tatenlos zu-wo eventuell ein Unrecht ärgsten Ausmasses geschieht ohne helfend einzugreifen...
Gratulation zu so einem Gott!

...wobei wir nun zum elfundneunzigsten Male bei der unendlichen Frage der Menschheit landen.

Ich möchte dazu nur von meiner Sicht aus anmerken, dass ich nicht glaube, dass Gott bei dem ganzen Unrecht zuschaut und nicht eingreift.

Er greift ein auf seine Weise. Vielleicht so, dass Menschen im Leid erleben, dass Gott andere neue Chancen auftut. Oder so, dass da, wo Menschen, denen Unrecht geschieht, Gutes passiert, welches das Unrecht in den Schatten stellt.

Ich glaube, Gott hat einfach andere Wege, zu reagieren auf die ganzen schlimmen Dinge, als wir Menschen. Gott hat andere Maßstäbe, als wir Menschen. Und wenn wir die Nähe zu ihm suchen, dann zeigt er uns vielleicht auch einen Teil der Dinge, die wir sonst nicht wahrnehmen würden. Oft schon habe ich von Menschen gehört, dass sie wegen dem Leid näher zu Gott gefunden haben, weil sie sich im Leid an ihn gewandt haben.

Auch ich kenne Situationen, in denen ich Gottes Handeln oder Nichthandeln nicht verstehe. Da ich ihn aber auch von der anderen Seite kenne, wo er eingegriffen hat und mehr gegeben hat, als ich mir vorgestellt habe, darum kann ich die scheinbar ungerechten Dinge akzeptieren, mit der Hoffnung, dass Gott letztendlich alles zum Guten wendet.

Ja, ich kenne auch Geschichten, wo Menschen ihren Glauben verlieren am Leiden.
Nein, ich kann dazu nicht wirklich etwas sagen. Weil auch ich nicht weiß, wie genau Gott handelt.
Aber ich glaube, dass es sich lohnt, an Gott dran zu bleiben.
Und ich glaube nicht, dass Gott Menschen im Leiden verlässt. Auch dann nicht, wenn diese Menschen ihren Glauben verlieren.

Salome23
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#14 Re: Gottes Gegenwart

Beitrag von Salome23 » Fr 7. Mär 2014, 13:23

closs hat geschrieben:
Salome23 hat geschrieben:aber tut nichts
Dies hieße ja umgekehrt, dass man ein Gottesbild hätte, bei dem Gott NICHT allmächtig, allpräsent, etc. wäre. - Wie sollte das gehen?
Allmacht:
Mit Allmacht, Allmächtigkeit oder Omnipotenz (lat. omnis „ganz“, „alles“ und potentia, potestas „Macht“) wird die Fähigkeit bezeichnet, jedes Ereignis - ggf. auch jenseits naturwissenschaftlicher Erklärbarkeit - in Gang zu setzen oder zu beeinflussen.

Der Allmachtsbegriff gerät vor allem im Zusammenhang mit dem Theodizee-Problem in die Kritik.
Die Kombination von Allmacht, Allgüte, Allwissenheit und Verständlichkeit in einer Gottheit ist in Anbetracht der Leiden auf der Welt problematisch und es scheint, als müsse ein Punkt fallen.
Ich möchte keineswegs auch hier noch eine Diskussion über das Theodizee-Problem starten...

Nur soviel:
So ziemlich jeder Mensch(Ausnahmen bestätigen die Regel) würde z.Bsp. sofort eingreifen ,wenn er sieht, dass ein Kind (Baby) sexuell missbraucht wird oder misshandelt wird..
Desgleichen würde passieren, wenn ein Dieb eine alte , zerbrichliche Frau krankenhausreif prügeln würde....
So ziemlich jeder von uns würde einer am verhungern seienden Person etwas zu essen anbieten, wenn sie einem begegnet..
So ziemlich jeder Arzt würde sofort erste Hilfe leisten,wenn....

Aber euer Gott greift nicht ein-weder direkt, noch in dem er Menschen so lenkt, dass die Katastrophe verhindert werden könnte...
Darum finde ich solche Aussagen:
Er greift ein auf seine Weise. Vielleicht so, dass Menschen im Leid erleben, dass Gott andere neue Chancen auftut.
..als Hohn

Aber ihr könnt gerne weiterhin solche Dinge schön reden durch eure Vorstellungen vom barmherzigen gütigen liebevollen Gott...nur zu 8-)

closs
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#15 Re: Gottes Gegenwart

Beitrag von closs » Fr 7. Mär 2014, 14:12

Salome23 hat geschrieben:Aber euer Gott greift nicht ein-weder direkt, noch in dem er Menschen so lenkt, dass die Katastrophe verhindert werden könnte...
OB Gott eingreift oder nicht, unterliegt nicht dem Urteil des Menschen, wo er einzugreifen hat.

Was ist eine Katastrophe? - Ist es eine größere Katastrophe, wenn ein Tsunami 250.000 Menschen ersäuft, als wenn EIN Mensch ersäuft wird? - Für den Betroffenen ist es egal - und es kann hier nur um Betroffenheit gehen. - Die Theodizee-Frage ist keine Menschheits- oder Kultur-Frage, sondern eine individuelle Betroffenheits-Frage.

Und: Die Theodizee-Frage kann man überhaupt nur dann beantworten, wenn der Satz zugrunde liegt "Wir sind nur Gast auf Erden" - wenn also das Dasein nicht die einzige, nicht einmal die entscheidende Existenzform ist. - Ansonsten kann man Gott tatsächlich nicht verstehen - aber dann ist auch die Grundlage weg, dass es ihn gibt. - Und wenn es ihn nicht gibt, gibt es auch keine Theodizee-Frage.

Die Frage ist also NICHT: Was ist Gott aus materialistischer/existenzialistischer Sicht - denn diese Frage ist ein Widerspruch in sich selbst.

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#16 Re: Gottes Gegenwart

Beitrag von Salome23 » Fr 7. Mär 2014, 14:20

closs hat geschrieben:OB Gott eingreift oder nicht, unterliegt nicht dem Urteil des Menschen, wo er einzugreifen hat.
Solltest du mal wieder in eine Situation geraten, wo irgendjemand Hilfe benötigt und du helfen könntest, überleg lieber vorher-ob du eingreifst....
Es könnte durchaus sein, dass es nicht Gottes Wille ist, dass du hilfst -weil er andere Pläne für das betroffene Wesen hat...
Ende der Durchsage 8-)

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#17 Re: Gottes Gegenwart

Beitrag von Scrypton » Fr 7. Mär 2014, 14:23

closs hat geschrieben:
Salome23 hat geschrieben:Aber euer Gott greift nicht ein-weder direkt, noch in dem er Menschen so lenkt, dass die Katastrophe verhindert werden könnte...
OB Gott eingreift oder nicht, unterliegt...
... weder deinen Wünschen noch deinen Behauptungen.

closs hat geschrieben:Ist es eine größere Katastrophe, wenn ein Tsunami 250.000 Menschen ersäuft, als wenn EIN Mensch ersäuft wird?
Ja!

closs hat geschrieben:Für den Betroffenen ist es egal
Die Frage ist dann jedoch: Wie viele Betroffene gibt es... im oberen Beispiel gäbe es beim Tsunami deutlich mehr!

closs hat geschrieben:Die Theodizee-Frage ist
... von dir nicht zu lösen... :)

closs hat geschrieben:Die Theodizee-Frage kann man überhaupt nur dann beantworten
Nein, das Problem zwischen Allmacht und Allwissend konntest du in der Vergangenheit nicht lösen.

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#18 Re: Gottes Gegenwart

Beitrag von Salome23 » Fr 7. Mär 2014, 14:32

closs hat geschrieben: Was ist eine Katastrophe?
Sag mal closs-ist diese Frage ein Scherz?
Nehmen wir mal DAS hinzu..
Wo waren denn Kamilles Schutzengel in diesen Momenten? Auf Urlaub? Bei der Audienz mit dem Boss?

closs
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#19 Re: Gottes Gegenwart

Beitrag von closs » Fr 7. Mär 2014, 14:35

Darkside hat geschrieben: OB Gott eingreift oder nicht, unterliegt...... weder deinen Wünschen noch deinen Behauptungen.
Bingo!!

Darkside hat geschrieben:Die Frage ist dann jedoch: Wie viele Betroffene gibt es...
Für den jeweils Betroffenen ist es dasselbe, ob er allein im Todeskampf ersauft oder zusammen mit anderen. - Du stellst Dich schon wieder in die Position des Beobachtenden - hier geht es ausnahmsweise mal um den Betroffenen.

Darkside hat geschrieben: Die Theodizee-Frage ist ... von dir nicht zu lösen...
Auch bingo - das wird auch nicht vom Menschen erwartet.

Darkside hat geschrieben: das Problem zwischen Allmacht und Allwissend konntest du in der Vergangenheit nicht lösen.
Doch - man kann es allerdings nicht lösen, wenn man die eigene Perspektive zum Maßstab nimmt - alte Krankheit.

Wind
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#20 Re: Gottes Gegenwart

Beitrag von Wind » Fr 7. Mär 2014, 14:40

Salome23 hat geschrieben: Solltest du mal wieder in eine Situation geraten, wo irgendjemand Hilfe benötigt und du helfen könntest, überleg lieber vorher-ob du eingreifst....
Es könnte durchaus sein, dass es nicht Gottes Wille ist, dass du hilfst -weil er andere Pläne für das betroffene Wesen hat...

Hört sich vielleicht etwas ungewohnt an, aber ich halte es sowieso für einen Fehler, ständig die Frage zu stellen, ob das, was ich gerade tun will, Gottes Wille ist!

Ich meine, das will Gott so garnicht. Er will, dass wir mit ihm zusammen unseren Weg gehen. Er hat uns einen Verstand und auch einige Ratschläge gegeben, zu entscheiden, was nützlich ist für das Leben. Wenn ich ohnehin immer mit Gott im Gespräch bin, dann vertraue ich darauf, dass er fähig genug ist, mir zu zeigen, wo ich einen gravierenden Fehler mache. Besonders dann, wenn ich noch anderen Menschen damit schade. Manche Fehler sind ja auch Lernwerkzeuge, damit ich lerne, wie es besser geht. Aber sonst gehe ich einfach davon aus, dass der Gott, der mich begleitet, mit dem ich in Verbindung bin, eingreift, wenn ich falsche Entscheidungen treffe.
Und Ja - ich habe es schon mehrmals erfahren, dass er das tut.

Eine Frage beschäftigt mich aber auch noch seit einigen Tagen dazu, die ich hier mal stellen möchte:

Warum liegt es dir (und andere, welche die gleiche Meinung vertreten) so sehr daran, zu beweisen, dass es den (liebenden) Gott nicht gibt?

Wenn du ohnehin nicht daran glaubst, dass es ihn gibt, dann könnte es dir doch egal sein, wie andere Menschen über ihn denken.

Wenn jemand überhaupt nicht glaubt, dass es Gott gibt, dann verstehe ich es noch viel weniger, wenn dieser vehement beweisen möchte, dass er Recht hat. Was kratzt es jemanden, wenn ein Mensch an einen Gott glaubt, den es nach der eigenen Meinung nicht gibt?

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