Homöopathie

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Pluto
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#2001 Re: Homöopathie

Beitrag von Pluto » Di 4. Mär 2014, 13:24

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Nichts weiter als Strohmänner deinerseits.
Es nützt doch nichts, ständig auf Verfahrens-Regeln und Relevanzen von Tests hinzuweisen, wenn die Realität in HP-Arzt-Praxen eine andere ist.
Doch!
Denn diese Quacksalber müssen zur Raison gebracht werden, bzw. sie sollen endlich beweisen, dass sie Ärzte sind, und dass ihren Mittelchen mehr können als nur eine lukrative Nebeneinkunftsquelle zu sein.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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sven23
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#2002 Re: Homöopathie

Beitrag von sven23 » Di 4. Mär 2014, 15:36

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Auch solch eine Studie hatte ich dir bereits vorgelegt.
Das sollen HP-Fachleute bewerten. - Mich macht misstrauisch, dass der gesamt HP-Artikel (Psiram) brutal parteiisch ist. - Ob dann ausgerechnet der von Dir zitierte Teil seriös sein soll, kann ich nicht entscheiden.

Mal wieder ein klassisches Ablenkungsmanöver. Statt auf die Inhalte der Studie einzugehen, kritisierst du die Internetseite, die sie veröffenlicht. Du sollst nicht Psiram bewerten, sondern die Ergebnisse der Studie. Zum lesen bedarf es keiner HP-"Fachleute". :lol:
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closs
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#2003 Re: Homöopathie

Beitrag von closs » Di 4. Mär 2014, 17:03

sven23 hat geschrieben: Du sollst nicht Psiram bewerten, sondern die Ergebnisse der Studie.
Die Erebnisse habe ich schon verstanden. - Und so kommt mal bei dem einen das raus und beim anderen was anderes - und die Praxis-Realität steht verschämt in der Ecke.

Darkside hat geschrieben:Eben das wird lediglich postuliert
Nein - das ist keine Behauptung, dass ist Alltags-Realität - und per Feldversuch jederzeit belegbar.

sven23 hat geschrieben:Und sofern es sich um HP-Ärzte handelt, werden sie sicher auch in manchen Fällen eine konventionelle Medikation durchführen.
Oja - deshalb ist es aus meiner Sicht alternativlos, dass der Therapeut Arzt ist (oder mit einem Arzt eng zusammenarbeitet). - Es gibt Indikationen, bei denen die HP sagt: Können wir nichts machen.

sven23 hat geschrieben: daß B sehr stark vom Zufall abhängig ist
"Zufall" ist ein Wort dafür, dass man keine Erklärung hat. - Ähnlich wird auch das Wort "essentiell" benutzt.

sven23 hat geschrieben:Wenn am Anfang schon katastrophale Verfahrensfehler gemacht werden, dann kann mit der Praxis-Realität etwas nicht stimmen
Das ist ein Fehlschluss. - Die Praxis-Realität ist diesselne, ob es fehlerloses Verfahren, fehlerhaftes Verfahren oder überhaupt kein Verfahren gibt. - Praxis ist Praxis.

Pluto hat geschrieben:sie sollen endlich beweisen, dass sie Ärzte sind
Ein Facharzt für Allgemeinmedizin muss das nicht.

Pluto hat geschrieben:dass ihren Mittelchen mehr können als nur eine lukrative Nebeneinkunftsquelle zu sein.
Nicht mal das stimmt - wir haben Hausarztmangel, und mit Gerätemedizin kann man 10 x mehr verdienen als mit HP. - Beratungsgespräche werden sehr schlecht von den Kassen vergütet - und an den HP-Mitteln verdient der Arzt nicht.

Was sagt Ihr einem Arzt, zu dem pro Jahr meinetwegen 10 schulmedizinisch erfolglos behandelte Pseudo-Krupps kommen, die er nahezu gelangweilt innerhalb kurzer Zeit heilt? - Dass diese 10 alle genau zu einem Zeitpunkt gekommen sind, wo's eh bald rum gewesen wäre? - Wird da nicht was überstrapaziert?

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sven23
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#2004 Re: Homöopathie

Beitrag von sven23 » Di 4. Mär 2014, 17:26

closs hat geschrieben: Die Erebnisse habe ich schon verstanden. - Und so kommt mal bei dem einen das raus und beim anderen was anderes - und die Praxis-Realität steht verschämt in der Ecke.

Nenne mir ein randomisierte, verblindete Studie, die das Gegenteil gezeigt hätte und der Punkt geht an dich.

closs hat geschrieben: Oja - deshalb ist es aus meiner Sicht alternativlos, dass der Therapeut Arzt ist (oder mit einem Arzt eng zusammenarbeitet). - Es gibt Indikationen, bei denen die HP sagt: Können wir nichts machen.

Und wenn es Ko-Medikationen gibt, wie willst du dann entscheiden, welches Medi letztlich geholfen hat?

closs hat geschrieben: "Zufall" ist ein Wort dafür, dass man keine Erklärung hat. - Ähnlich wird auch das Wort "essentiell" benutzt.


Im Zusammenhang mit der Arzneimittelprüfung ist der Zufall vorprogrammiert, wenn man auf Randomisierung und Verblindung verzichtet, das sollte inzwischen auch dem letzten klar geworden sein.

closs hat geschrieben: Das ist ein Fehlschluss. - Die Praxis-Realität ist diesselne, ob es fehlerloses Verfahren, fehlerhaftes Verfahren oder überhaupt kein Verfahren gibt. - Praxis ist Praxis.

Fehlschluss wäre es, wenn man ungeprüft die Heilwirkungen der HP zuschreibt, obwohl die Verfahren grob fehlerhaft sind.

closs hat geschrieben: Nicht mal das stimmt - wir haben Hausarztmangel, und mit Gerätemedizin kann man 10 x mehr verdienen als mit HP. - Beratungsgespräche werden sehr schlecht von den Kassen vergütet - und an den HP-Mitteln verdient der Arzt nicht.

Wenn man zynisch wäre, könnte man sagen, daß es beim Heilpraktiker nicht zu einem richtigen Arzt gereicht hat und bei einem Arzt für Allgemeinmedizin nicht zum Facharzt. Aber das wäre unfair gegenüber den vielen Allgemeinärzten, die einen guten Job machen und sich auch auf dem wenig lukrativen Land engagieren. Trotzdem werden von manchen Nebenverdienste gerne mitgenommen. Aus Altruismus allein wird das wohl niemand machen.

closs hat geschrieben: Was sagt Ihr einem Arzt, zu dem pro Jahr meinetwegen 10 schulmedizinisch erfolglos behandelte Pseudo-Krupps kommen, die er nahezu gelangweilt innerhalb kurzer Zeit heilt? - Dass diese 10 alle genau zu einem Zeitpunkt gekommen sind, wo's eh bald rum gewesen wäre? - Wird da nicht was überstrapaziert?

Gibt es dazu Literatur oder sind das mal wieder clossens Anekdoten. :lol:
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#2005 Re: Homöopathie

Beitrag von sven23 » Di 4. Mär 2014, 18:03

Als ich gerade dieses kurze Video anschaute, wurde mir schlagartig klar, warum closs die HP mit Händen und Füßen verteidigt. Hahnemann selbst sprach von "geistartiger Wirkung". Wir haben also doch eine Art übernatürliche Komponente in der Hp und deshalb hat sie auch einen psyeudoreligiösen Anstrich.



Der letzte Schrei: Globuli aus Sonnenfinsternisstrahlen. :lol:
Manchmal hat HP auch eine tragikkomische Komponente.
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#2006 Re: Homöopathie

Beitrag von closs » Di 4. Mär 2014, 18:13

sven23 hat geschrieben: Arzt für Allgemeinmedizin
.. ist in der Regel ein FACH-Arzt.

sven23 hat geschrieben:Gibt es dazu Literatur
Keine Ahnung - und wenn es Literatur gibt, ist sie entweder gut oder schlecht.

Meine Aussagen beruhen ausschließlich auf Erfahrungen im (näheren und ferneren) persönlichen Umfeld sowie auf Gespräche mit ca. 5 HP-therapierenden Fachärzten vor ca. 30 Jahren.

Die Erfahrungen bezogen sich auf die eigene Familie sowie recht viele andere Familien - gemeinsam war diesen Erfahrungen, dass die Therapie einherging mit präzisen Prognosen, die fast immer eintraten. Die uns bekannten Patienten/Umfeld waren ausschließlich geistig/spirituell/esoterisch komplett unbeleckte Menschen, die zum HP-Arzt gewechselt sind, weil sie und ihre Kinder eine Odyssee bei Schulmedizinern hinter sich hatten, bei der es immer wieder zu Rückfällen kam, die durch die HP-Behandlung NICHT mehr kamen. - Oft waren diese Leute überhaupt nicht überzeugt von HP, sondern sind "halt mal hin" - und waren baff, als die Prognosen eintrafen.

Die Gespräche bezogen sich auf die grundlegenden Wirk-Meschanismen, die im sogenannten "Feinstofflichen" stattfänden, was für die Schulmedizin ein rotes Tuch wäre *schulzerzuck, abwink* - All die mir bekannten HP-Ärzte waren ebenfalls ausschließlich geistig/spirituell/esoterisch komplett unbeleckte Menschen, sondern hatten ihr Handwerk ganz einfach gelernt, wozu sie Veranlassung sahen, weil sie grundlegende Defizite in der Schulmedizin sahen ("Symptom-Bekämpfung statt Heilung").

Das mag alles nicht repräsentativ sein - immerhin hat es dadurch geführt, dass Größenordnung 100 Leute im mir bekannten Umfeld gesund wurden, die über Schulmedizin NICHT gesund wurden. - Über mehr hat man nicht nachgedacht - das Phänomen an sich war das Entscheidende. - Nichts ist erfolgreicher, als Erfolg.

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#2007 Re: Homöopathie

Beitrag von sven23 » Di 4. Mär 2014, 18:24

closs hat geschrieben:. ist in der Regel ein FACH-Arzt.

Facharzt mit HP? Dann verdient er doch gute Kohle.


closs hat geschrieben: Das mag alles nicht repräsentativ sein - immerhin hat es dadurch geführt, dass Größenordnung 100 Leute im mir bekannten Umfeld gesund wurden, die über Schulmedizin NICHT gesund wurden. - Über mehr hat man nicht nachgedacht - das Phänomen an sich war das Entscheidende. - Nichts ist erfolgreicher, als Erfolg.

Mein Gott, in was für einem esoterischen Umfeld lebst du? :lol:

Man sagt ja manchmal: wer heilt, hat Recht.
Diesem Satz kann ich zustimmen, wenn es stimmt, daß er heilt.
Darum geht es doch letzendlich: herausfinden, ob man die Heilerfolge der HP zuschreiben kann?
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#2008 Re: Homöopathie

Beitrag von barbara » Di 4. Mär 2014, 20:20

sven23 hat geschrieben: Ok. die Studie war verblindet, wie sich das eigentlich auch gehört. Eigentlich unvorstellbar, daß man das 200 Jahre nicht gemacht hat und die Zufallsprodukte die Basis für HP bilden.

Es ist ja nicht so, dass die Schulmedizin zu Hahnemanns Zeiten schon evidenzbasiert randomisiert doppelblind gearbeitet hat - das kam erst so nach dem zweiten Weltkrieg einigermassen systematisch auf. und evidence based medicine im heutigen Sinne gibts so ca ab 1990. Vorher wurde auch in der Schulmedizin nicht systematisch randomisiert doppelverblindet, viele alte, bewährte und häufig angewendete Medikamente haben diese Tests NICHT durchlaufen. Und trotzdem arbeiten viele Ärztinnen erfolgreich damit.

Gehörst du etwa auch zu denen, die Goethe für einen schlechten Schriftsteller halten, weil er sich in seinen Texten nicht an die aktuellste Rechtschreibereform hält?

Aber wieso werden in dem Artikel die Ergebnisse der Studie mit keinem Wort erwähnt, bis auf das übliche Gejammere, daß es ja so furchtbar aufwändig sei?

Frag sie selbst.

Dass die grossen Kosten für akzeptierte Studien durchaus eine Strategie sein können, unliebsame Konkurrenten fernzuhalten von Zulassungen, dafür bin ich bös genug das zu denken. Wobei man ja durchaus die Meinung haben kann, dass Aspekte wie eine obligatorische Versicherung am Resultat des Versuchs selbst nichts ändern sollten.

gruss, barbara

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#2009 Re: Homöopathie

Beitrag von barbara » Di 4. Mär 2014, 20:22

sven23 hat geschrieben: Man sagt ja manchmal: wer heilt, hat Recht.
Diesem Satz kann ich zustimmen, wenn es stimmt, daß er heilt.
Darum geht es doch letzendlich: herausfinden, ob man die Heilerfolge der HP zuschreiben kann?

nein, es geht darum, herauszufinden, was Menschen gesund macht. Punkt. (zumindest, wenn du aus einer Position der Menschenfreudnlichkeit schreibst, was ich hoffe, und nicht aus einer Position dogmatischer Ideologie, was ich nicht hoffe.)

Der Rest ist Detail.

gruss, barbara

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sven23
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#2010 Re: Homöopathie

Beitrag von sven23 » Di 4. Mär 2014, 21:05

barbara hat geschrieben:
nein, es geht darum, herauszufinden, was Menschen gesund macht. Punkt. (zumindest, wenn du aus einer Position der Menschenfreudnlichkeit schreibst, was ich hoffe, und nicht aus einer Position dogmatischer Ideologie, was ich nicht hoffe.)


Da unterscheiden wir uns, ich will den Dingen ganz undogmatisch auf den Grund gehen. HP steht bei mir im Verdacht, sich mit fremden Federn zu schmücken und das ist unlauter.
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