Ethik und Moral
Medizin & Krankheit
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sven23
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von sven23 » Mo 3. Mär 2014, 09:56
barbara hat geschrieben:
Es wird ja gar nicht immer auf Kontrollgruppen und Verblindung verzichtet.
gruss, barbara
Nein, in gute Studien sind sie absolute Vorraussetzung. Ich meinte aber nicht die Studien, sondern die Arzneimittelprüfung. Wenn da auf Kontrollgruppen und Verblindung verzichtet wird, muß das Ergebnis zwangläufig zufällig sein und eine große Streuwirkung haben, sprich beliebig sein. Das ist der entscheidene Punkt.
Und nur zur Erinnerung: durch dieses zweifelhafte Verfahren sind die vielen Substanzen (Zeus hatte mal glaube ich eine lange Liste gepostet) ermittelt worden und bestimmten Krankheitsbildern zugeordnet worden.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell
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sven23
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von sven23 » Mo 3. Mär 2014, 09:58
barbara hat geschrieben: Der Arzneimittelprüfer kultiviert seinen eigenen Körper und seine Wahrnehmungsfähigkeit zum Instrument zur Beurteilung einer Arznei.
Oh je

Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell
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closs
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von closs » Mo 3. Mär 2014, 10:28
Wir drehen uns wirklich im Kreis, weil wir nach wie vor methodische Fragen mit Realitäts-Frage vermissen.
Methodisch wird man viel gegen HP einwenden können - aber das ändert doch nichts an der Realität, dass (gute) Homöopathen nach einer individuellen Anamnese mit hoher Wahrscheinlichkeit vorraussagen können, was das von ihnen Präparat bewirkt - und so IST doch die Realität (was man aufgrund von - aufwendigen - Feldstudien problemlos rausfinden könnte). - Die Sequenz "Kranker kommt rein - Therapeut macht Anamnese und verordnet dementsprechendes Mittel - Kranker ist geheilt" ist doch eingeübte Routine.
Mein Eindruck ist nach wie vor: Nach der gängigen Methodik ist "Wirksamkeit" nur unter den Bedingungen x nachweisbar - also ist nicht Nagewiesenes keine Wirkung - keine Wirkung ist aber Wirkungslosigkeit oder Scheinwirkung. Klingt logisch. - Stutzig sollte es machen, dass Scheinwirkungen mit hoher Wahrscheinlichkeit voraussagbar sind:
"Du hast in 3 Wochen Deine langjährige, schwerwiegende Gastritis los" ist dann halt eine Scheinwirkung, wenn es so eintritt. - Eigentlich ist das Sprachverhunzung, die Stoff bieten würde für eine Komödie.
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Scrypton
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von Scrypton » Mo 3. Mär 2014, 10:36
closs hat geschrieben:Methodisch wird man viel gegen HP einwenden können - aber das ändert doch nichts an der Realität, dass (gute) Homöopathen nach einer individuellen Anamnese mit hoher Wahrscheinlichkeit vorraussagen können, was das von ihnen Präparat bewirkt - und so IST doch die Realität
Ist sie das?
Es liegt an dir, eben das zu belegen.
Daran scheitert es aber - es handelt sich um nichts weiter als haltlose Behauptungen.
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closs
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von closs » Mo 3. Mär 2014, 10:42
Darkside hat geschrieben:Es liegt an dir, eben das zu belegen.
An mir nicht - aber es passiert tagtäglich - ein großer Feldversuch würde es wahrscheinlich klären.
HP-ler arbeiten NICHT der gängigen Naturwissenschaft zu - es ist für sie von sekundärem Interesse. - Die wollen ganz einfach heilen. - Trotzdem wäre es gut, wenn dieser Zirkus des gegenseitigen Misstrauens mal vorbei wäre.
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Scrypton
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von Scrypton » Mo 3. Mär 2014, 10:45
closs hat geschrieben:Darkside hat geschrieben:Es liegt an dir, eben das zu belegen.
An mir nicht
Doch - wer eine Behauptung aufstellt liegt in der Beweispflicht.
closs hat geschrieben:aber es passiert tagtäglich
Behauptest du, ja!
closs hat geschrieben:HP-ler arbeiten NICHT der gängigen Naturwissenschaft zu - es ist für sie von sekundärem Interesse. - Die wollen ganz einfach heilen.
Die Frage ist: Heilt die HP denn?
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von closs » Mo 3. Mär 2014, 11:10
Darkside hat geschrieben:Die Frage ist: Heilt die HP denn?
Das ist die entscheidende Frage jenseits von methodischen Liturgien. - Nach Ansicht der Betroffenen eindeutig JA.
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barbara
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von barbara » Mo 3. Mär 2014, 11:17
sven23 hat geschrieben:
Dann kann man auch gleich zu einem richtigen Arzt gehen.

Schulmediziner können sehr oft gar nicht helfen. Und dann?
Muss der arme Mensch einfach um ideologischer Scheuklappen willen sein Leid mit Geduld tragen, ohne sich an andere Methoden zu wenden, die sehr oft erfolgreich sind, wo die Schulmedizin es nicht gewesen ist?
gruss, barbara
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von Scrypton » Mo 3. Mär 2014, 11:18
closs hat geschrieben:Darkside hat geschrieben:Die Frage ist: Heilt die HP denn?
Nach Ansicht der Betroffenen eindeutig JA.
Das jedoch ist nicht relevant, da dies die Frage nicht beantwortet.
Selbstsuggestion, Placebo-Effekte usw. sind nicht auszuschließen, zumal natürlich auch nicht JEDER, der per HP behandelt wird dies bestätigen würde.
Die Frage, ob HP selbst heilt ist damit also nicht beantwortet.
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barbara
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von barbara » Mo 3. Mär 2014, 11:19
sven23 hat geschrieben:
Nein, in gute Studien sind sie absolute Vorraussetzung. Ich meinte aber nicht die Studien, sondern die Arzneimittelprüfung. Wenn da auf Kontrollgruppen und Verblindung verzichtet wird, muß das Ergebnis zwangläufig zufällig sein und eine große Streuwirkung haben, sprich beliebig sein. Das ist der entscheidene Punkt.
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Ich wiederhole: in homöopathischen Arzneimittelprüfungen wird keineswegs auf Verblindung und Kontrollgruppen verzichtet.
Was genau hindert dich daran, den Sinn dieses Satzes zu erfassen und zu behalten?
gruss, barbara