Abischai hat geschrieben:Die radiometrischen Methoden sind in sich schlüssig
Gut erkannt.
Abischai hat geschrieben:ob sie aber nach außen hin gültig sind
Nach außen hin? Was ist "außen"?
Abischai hat geschrieben:weil es zu viele Seiteneffekte gibt.
Welche denn? Nenne doch bitte nur einen einzigen, anstatt hier unsinnige Behauptungen aufzustellen die jedweder Befundlage widersprechen.
Die radiometrischen Methoden sind vielleicht geeignet die zeitliche Anordnung (Reihenfolge) der Ereignisse zu sortieren, weil man die einzelnen Proben miteinander vergleichen kann. Da aber keine Referenz zur Verfügung steht, kann die absolute Datierung nicht erfolgen.[/quote]Was redest du denn da? Natürlich kann die absolute Datierungsmethoden anwenden und auch Referenzen/Blindkontrollen werden durchgeführt: Die Prämissen stimmen!
Fangen wir an mit der relativen Datierung. Die typischen Vorgehensweisen für eine solche sind das Ermitteln des Alters eines Fossils über das Alter seiner geologischen Schicht und das Ermitteln des Alters einer Schicht anhand von Leitfossilien. Viele „alternative“ „Sachbuch“-Autoren wie Erich von Däniken oder Der-dessen-Namen-wir- nicht-mehr-nennen stellen diese Vorgehensweisen als verheerenden Zirkelschluss dar: Wir wissen, wie alt ein Fossil ist, weil wir wissen, wie alt seine geologische Schicht ist. Wie alt die Schicht ist, wissen wir, weil wir wissen, wie alt die darin enthaltenen Fossilien sind. Ganz so läuft das in Wirklichkeit natürlich nicht.
Das relative Alter einer geologischen Schicht im Verhältnis zu anderen Schichten wird durch die Anwendung des Lagerungsgesetzes ermittelt. Kurz gefasst besagt dieses, dass die meisten Schichten durch Ablagerung entstehen und daher eine geologische Schicht im Normalfall jünger als die Schichten unter ihr und älter als die Schichten über ihr ist. Soweit ganz einfach und logisch, oder? Leider ist es nicht immer so simpel, denn sowohl stetige Einflüsse (Faltung, Verwitterung, etc.) als auch plötzliche, heftige Einflüsse (Erdbeben, Vulkanausbrüche, Überschwemmungen) können die Schichten verformen oder schnell neue aufwerfen. Erstellt man ein sorgfältiges geologisches Profil der betreffenden Umgebung und kennt man die typischen Anzeichen einer katastrophischen Entstehung (auch wenn mancher gerne anderes behauptet, können Geologen anhand von Zusammensetzung und Struktur einer Schicht genau erkennen, ob sie durch eine Katastrophe entstanden ist oder nicht), kann man dennoch fast immer das relative Alter ermitteln.
Solche sorgfältigen Untersuchungen kosten aber leider Zeit und Geld und sind manchmal wegen ungeeignetem Gelände nur sehr schwer durchführbar. Und hier kommen Leitfossilien ins Spiel. Leitfossilien sind Fossilien, die nur für einen bestimmten Zeitraum der Erdgeschichte typisch sind; an ihrem Vorhandensein in einer Schicht kann man klar erkennen, dass diese aus dem entsprechenden Zeitraum stammen muss. Selbstverständlich dienen nicht alle Fossilien als Leitfossilien, sondern nur solche, die nachweislich zeitlich sehr eingeschränkt, räumlich aber sehr weit verbreitet sind, die man leicht identifizieren kann und die in sehr großen Zahlen vorkommen. Und woher wissen wir, dass diese Fossilien nur in bestimmten Schichten vorkommen, und wie alt diese Schichten sind? Ganz einfach, aus zahlreichen Fällen, in denen diese Fossilien in relativ und absolut genau datierten Schichten auftauchten. Wenn dasselbe Fossil, sagen wir mal ein auffällig geformter Trilobit, in sicher bestimmten stratigraphischen Säule auf der ganzen Welt immer wieder in der gleichen Altersschicht auftaucht und nie in einer anderen, dann kann man davon ausgehen, dass das bei unbestimmten Säulen und Schichten genauso ist. Das ist kein Zirkelschluss, sondern einfache Logik. Denn die Altersbestimmung bei den ursprünglichen Schichten wurde nicht anhand der Fossilien vorgenommen, sondern anhand von Lagerungsgesetz, Gesteinsstruktur und absoluten Datierungsmethoden. Zu welchen wir jetzt kommen.
Die absoluten Datierungsmethoden geben uns nicht nur ein Alter der Funde im Vergleich zu anderen an, sondern ein (ziemlich) genaues Alter in Zahlen. Die wichtigste Methode dafür ist die Radiometrie. Diese basiert auf dem radioaktiven Zerfall bestimmter Isotope. Radioaktiver Zerfall läuft bei jedem betroffenen Isotop regelmäßig ab. Die Behauptung der frühen Anhänger des Katastrophismus, diese Regelmäßigkeit könne durch große Erdkatastrophen unterbrochen worden sein, war seinerzeit reine Mutmaßung und ist mittlerweile durch aufwändige Testreihen wiederlegt: Selbst unter extremer Hitze und/oder extremen Druck haben sich die Verfallsraten der geologisch interessanten Isotope bisher noch in keinem Experiment verändert. Auch muss man nicht mutmaßen, „wie viel am Anfang vorhanden war“, denn es geht hier um den Verfall von einzelnen Isotopen, die immer jeweils gleich aufgebaut sind.
Man bestimmt nun also die Halbwertszeit der relevanten Isotope (bzw. man schlägt sie nach, denn die sind ja schon lange bekannt…), das ist die Zeit, die es dauert, bis die Hälfte der Atomkerne des Isotops (der Muttersubstanz) zu Atomkernen einer Tochtersubstanz zerfallen ist.
Mit dieser Halbwertszeit und der Ermittlung der Zahl der Restatome kann man dann berechnen, wann der Zerfall des untersuchten Isotops begonnen haben muss, wie alt also das Fundstück sein muss, in dem dieses Isotop freigesetzt wurde. Da unterschiedliche Isotope unterschiedlich schnell zerfallen, kann (und muss) man bei sehr alten Funden andere Isotope untersuchen als bei jüngeren, daher diese Vielzahl an unterschiedlichen Methoden. Im Wesentlichen jedoch basieren sie alle auf demselben Prinzip.
Dass verschiedene absolute Datierungen dieselben Ergebnisse für dieselben Funde liefern, und dass sie auch mit den aus relativen Datierungen gezogenen Tendenzen übereinstimmen, beweist mit großer Sicherheit, dass unsere Datierungsmethoden die richtigen Ergebnisse liefern.