Homosexualität und Christsein

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Pluto
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#501 Re: Homosexualität und Christsein

Beitrag von Pluto » Do 20. Feb 2014, 14:55

closs hat geschrieben: Vergleiche das mal mit einem Embryo, das IN der Mutter ist, aber sie erst erkennen kann, wenn es geboren (also draußen/also getrennt von ihr) ist.
Das heranwachsende Kind im Mutterleib kriegt sehr viel mehr mit als du denkst, lieber Freund. Es hört die Stimme, und den Herzschlag der Mutter ständig, tagein, tagaus. Das ist auch notwendig, damit die Mutter-Kind Beziehung nach der Geburt ein Fundament bekommt.
Aber was das mit Adams Erkenntnis durch den Sündenfall zu tun hat, verstehe ich nicht? :?
Nein - Adam ist eh eine Chiffre. - Es geht um das geistige Geschehen.
Ach... *seufz*... wenn es doch alle Christen so sehen würden wie du, dann wäre dies eine bessere Welt.
Stattdessen besteht so mancher Fundi auf die Wortwörtlichkeit der Genesis.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
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#502 Re: Homosexualität und Christsein

Beitrag von closs » Do 20. Feb 2014, 16:34

Pluto hat geschrieben:Aber was das mit Adams Erkenntnis durch den Sündenfall zu tun hat, verstehe ich nicht?
Das war der Versuch einer Darstellung, dass man in etwas Größerem sein kann (Adam in Gott/Embryo in der Mutter), es auch spürt, es aber trotzdem kognitiv nicht erkennt.

Erst mit dem Sündenfall/der Geburt ist die Voraussetzung geschaffen, dass man in Ich-Erkenntnis zu einer Du-Erkenntnis in der Lage ist - also einen Abstand zwischen Ich und Du hat und somit kognitiv erkenntnis-fähig wird.

Das ist kein biologischer Vergleich, sondern der Versuch, das Geschehen bei Adam über ein Daseins-Geschehen (Embryo) verständlich zu machen.

Pluto
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#503 Re: Homosexualität und Christsein

Beitrag von Pluto » Do 20. Feb 2014, 22:16

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Aber was das mit Adams Erkenntnis durch den Sündenfall zu tun hat, verstehe ich nicht?
Das war der Versuch einer Darstellung, dass man in etwas Größerem sein kann (Adam in Gott/Embryo in der Mutter), es auch spürt, es aber trotzdem kognitiv nicht erkennt.
Ein mutiger Versuch :|

Erst mit dem Sündenfall/der Geburt ist die Voraussetzung geschaffen, dass man in Ich-Erkenntnis zu einer Du-Erkenntnis in der Lage ist - also einen Abstand zwischen Ich und Du hat und somit kognitiv erkenntnis-fähig wird.
Naja... Ich-Erkenntnis beginnt bei einem Kleinkind nachweislich erst etwa ab dem 18 Lebensmonat. 8-)
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
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#504 Re: Homosexualität und Christsein

Beitrag von closs » Do 20. Feb 2014, 22:26

Pluto hat geschrieben:Ein mutiger Versuch
Es reicht schon, wenn der Grundgedanke akzeptiert ist, dass man Teil von etwas sein kann, ohne dies kognitiv zu erfassen. - UND dass man auch Teil von etwas sein kann und dies kognitiv erfassen/erkennen kann. - Es geht um die Gegenüberstellung dieser beiden Möglichkeiten - damit ist eigentlich schon viel erklärt.

Salome23
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#505 Re: Homosexualität und Christsein

Beitrag von Salome23 » Fr 21. Feb 2014, 22:54

Pluto hat geschrieben:
Salome23 hat geschrieben:...war aus dem Mensch ein Mann geworden und es wuchs ihm ein(eh scho wissen) ;)
Hilfe!!!!! :lol:
Hattu Angst vor uns Männern? :o
:mrgreen:
Warum sollte ich? ;)
Obwohl...manchmal hat man es wirklich nicht einfach mit ihnen... ;)
Aber das Hilfe bezog sich eher auf eine gewisse Vorstellung-ich mein, wenn der Mensch, wie closs annimmt, von Anfang an weder Mann noch Frau war, auf welche Art schied dieser Mensch dann...ich meine..naja-wie pinkelte er? :devil:

Salome23
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#506 Re: Homosexualität und Christsein

Beitrag von Salome23 » Fr 21. Feb 2014, 23:01

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:für den Menschen ward keine Gehilfin gefunden, die um ihn wäre.
2, 18 ist das. :geek:

Siehst Du: Wenn das Deine Übersetzung sagt, dann ist das wieder mal interpretierend. - Der Übersetzer meint/interpretiert (!), Adam sei ein Mann (also bereits von vorne herein geschlechts-spezifisch), und übersetzt deshalb interpretierend "GehilfIN". - Urtextnah heißt es:

"Aber für einen Menschen erfand sich keine Hilfe, ihm <dem Menschen!!> Gegenpart". - Dass der Artikel "ihm" männlich ist, hat patriarchalische und sprachliche Gründe - so wie "mankind" Menschheit (und nicht "Männer-Heit") heißt.
Also clösschen, also jetzt mal ehrlich...
Wozu oder wofür hätte denn dieser Mensch Hilfe benötigt?

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#507 Re: Homosexualität und Christsein

Beitrag von closs » Fr 21. Feb 2014, 23:45

Salome23 hat geschrieben: wofür hätte denn dieser Mensch Hilfe benötigt?
Der Grundgedanke muss rüberkommen: Das Verlassen des Ganzen führt zu einer Welt des Dualismus (plus/minus). - Das Plus braucht das Minus und das Minus braucht das Plus, um (ebenbildlich) wieder zurück zum Ganzen zu kommen, es sozusagen im Dasein zu imitieren. - Deshalb wird die Frau als "Gegenpart" bezeichnet (der natürlich der Mann für die Frau genauso ist).

Solche Bilder rein pragmatisch zu interpretieren ("Ein Mann braucht nun mal eine Frau") ist menschlich verständlich und sogar praktisch richtig, trifft aber überhaupt nicht den Hintergrund.

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#508 Re: Homosexualität und Christsein

Beitrag von Magdalena61 » Sa 22. Feb 2014, 12:02

Salome23 hat geschrieben:-ich mein, wenn der Mensch, wie closs annimmt, von Anfang an weder Mann noch Frau war, auf welche Art schied dieser Mensch dann...ich meine..naja-wie pinkelte er? :devil:
:mrgreen: :D
Eine Lösung für diese Frage zu erarbeiten dürfte für einen allmächtigen Gott auch nicht schwieriger gewesen sein als "aus Staub vom Acker" einen Menschen zu machen.

Ebensogut könnte ich fragen: WO war eigentlich der Garten Eden? WO war die Welt, geographisch gesehen, in der Adam und Frau VOR dem Sündenfall gelebt hatten?
Und: Wo ist sie JETZT?

Meines Wissens gibt es nirgendwo auf dem blauen Planeten ein Land oder ein Gebiet, welches abgezäunt ist und von Cherubim bewacht wird, damit kein Mensch da reinkommt.
LG
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#509 Re: Homosexualität und Christsein

Beitrag von Magdalena61 » Sa 22. Feb 2014, 12:17

Das Thema von einer anderen Seite beleuchtet:

Wie verhalte ich mich als (heterosexuell orientierter) Christ, wenn die Situation es erforderlich macht, Farbe zu bekennen? Was sollte/ darf ich denken und sagen, was darf ich nicht verschweigen, was meint Röm. 10,10... "mit dem Munde bekennen, was man von Herzen glaubt"-- was beinhaltet das "Bekenntnis zu Jesus"?

Es ist mit einem gewissen Risiko verbunden, den im GG enthaltenen Artikel 5 des angeblich garantierten Rechts auf freie Meinungsäußerung anzuwenden:

Kardinal wegen „Homophobie“ angeklagt

Interessant:
Homosexualität und Minderheitenschutz: Ein "Plädoyer für den Schutz einer neuen Minderheit" hält Rechtsprofessor Christian Hillgruber (FAZ) in einem Gastbeitrag für den Staat und Recht-Teil des Blattes.

Nachdem es zumindest in Deutschland, Westeuropa und Nordamerika Homosexuellen "dank einer eindrucksvollen Lobbyarbeit" gelungen sei, ihre Agenda der vollständigen Gleichberechtigung zu "einer Agenda der Mehrheitsgesellschaft zu machen", würden jene, die "Homosexualität für moralisch fragwürdig und homosexuelle Praxis für anstößig halten", an der Ausübung ihrer Freiheit, "Homosexualität weiterhin negativ zu bewerten" durch öffentliche Meinung und Gerichte gehindert.
Dabei verdiene auch diese Freiheit "nicht weniger Respekt und Schutz."
Quelle
LG
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#510 Re: Homosexualität und Christsein

Beitrag von closs » Sa 22. Feb 2014, 14:45

Magdalena61 hat geschrieben:Wie verhalte ich mich als (heterosexuell orientierter) Christ, wenn die Situation es erforderlich macht, Farbe zu bekennen?
Man tut es einfach - wie der interviewte Kardinal. Wir tun es hier ja auch.

In diesem Interview wird nun wirklich deutlich, dass es NICHT um eine Diskriminierung homosexueller Menschen geht, sondern um die (aus christlicher Sicht) objektive Feststellung, dass Homosexualität keine Norm-Sexualität im Sinne des Christentums ist - und das mit geistigen Gründen, die halt die säkulare Gesellschaft nicht interessiert.

Über den Tag hinaus deutet sich innerhalb unserer Gesellschaft etwas ab, was ich als "demokratischen Meinungs-Faschismus" bezeichnen würde. Man entwickelt im Grunde pietistisch-streng eigene säkulare Regeln und setzt sie mit Hilfe der Justiz nach Möglichkeit um. Der Wind der Inqusition weht.

Die heutige westliche Gesellschaft erscheint als die obrigkeits-gläubigste seit der Mitte des letzten Jahrhunderts - nur dass die Obrigkeit nicht der Kaiser, Führer oder Chefarzt ist, sondern gesellschaftliche Normen. - Lustiger- oder tragischerweise empfindet sich diese Gesellschaft dabei auch noch frei - diesbezüglich war die Bevölkerung in der DDR weiter: Sie WUSSTE wenigstens, dass sie NICHT frei war.

Halber Rückzieher: Man darf mediale Trends und die Schwarmintelligenz des Volkes nicht vermischen. Es kann deshalb gut möglich sein, dass diese Trends und Hypes mehr in den Blättern und vor Gerichten, nicht aber im Volk stattfinden - das wäre eine gute Nachricht.

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