Da steckt aber noch mehr dahinter - Preisfrage: Warum vermehrt sich Schöpfung eigentlich selbst? Gott könnte genauso immer wieder nach-schöpfen. - Warum tut er das nicht, sondern lässt den Menschen im Vereintsein von Mann und Frau schöpfen?Hemul hat geschrieben:Es war und es ist immer noch Gottes Vorsatz, dass Menschen sich vermehren u. die Erde füllen.
Homosexualität und Christsein
#371 Re: Homosexualität und Christsein
#372 Re: Homosexualität und Christsein
closs hat geschrieben:Da steckt aber noch mehr dahinter - Preisfrage: Warum vermehrt sich Schöpfung eigentlich selbst? Gott könnte genauso immer wieder nach-schöpfen. - Warum tut er das nicht, sondern lässt den Menschen im Vereintsein von Mann und Frau schöpfen?
Vielleicht weil von Anfang an überhaupt kein Schöpfer am Werk war? Das naheliegendste wird oft übersehen.

Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell
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#373 Re: Homosexualität und Christsein
Hemul hat geschrieben:1.Mose 1:28,
Und Gott segnete sie: "Seid fruchtbar und vermehrt euch! Füllt die Erde
Wörtlich gelesen ergibt sich hier eine allgemeine Pflicht auf Vermehrung für jedermann. Die Frage ist nun, ob dies auch so gemeint war und verstanden wurde.
M.E. ist dies nicht der Fall, sonst hätte der Jude und AT-Kenner Paulus offen und eindeutig gegen Gott gemeutert, in dem er empfahl, man möge überhaupt nicht heiraten, außer es ginge nicht anders (der Unzucht wegen). Paulus beschrieb es so, es sei gut zu heiraten, aber noch besser, es nicht zu tun. Und er sah das Vermögen des einzelnen nicht fleischlich verkehren zu müssen als Gabe Gottes (!). Eine, die er selbst hatte.
Exegetisch lässt sich dieser Widerspruch vermeiden: In Genesis steht nicht "DU sollst nicht..." wie bei den Zehn Geboten, sondern Gott sagt dies zur Menschheit (vertreten durch Adam). IHR (an die Menschheit gerichtet) sollt Euch vermehren.
Das heißt wir haben hier kein individuelles Zwangs-Gebot auf Vermehrung. Gott kann für einzelne Menschen anderes vorhaben. Und tatsächlich gab es unter den AT-kundigen Juden der Zeit Jesu einige Gruppen, die sich der Ehelosigkeit verpflichteten, das wurde als besonders fromme Form der gläubigen Lebensführung gesehen. Etwas, das die katholische Kirche später mit dem Zölibat aufgriff (m.E. in einer sehr wackeligen Form, da die Grundlage ein Schwur ist, dem Jesus im NT sehr ablehnend gegenübersteht. Es müsste also auf jederzeitiger Freiwilligkeit bauen und nicht in einem beruflich-existentiellen Abhängigkeitsverhältnis)
Gott erschafft auch Menschen, die impotent sind. Als allgemein gültiges Vermehrungsgebot wären die Betrofffenen nicht wie Paulus tröstlich mit einer Gabe Gottes gesegnet, sondern am Rande einer religiösen Totalkatastrophe da im permanenten Ungehorsam.
Die Homosexualität ist eine Spielart von Gottes Natur, die bekanntlich nicht auf Vermehrung aus ist.
#374 Re: Homosexualität und Christsein
Gute und interessante Frage, die die Hirnwindungen aktiviert.closs hat geschrieben:Da steckt aber noch mehr dahinter - Preisfrage: Warum vermehrt sich Schöpfung eigentlich selbst? Gott könnte genauso immer wieder nach-schöpfen. - Warum tut er das nicht, sondern lässt den Menschen im Vereintsein von Mann und Frau schöpfen?Hemul hat geschrieben:Es war und es ist immer noch Gottes Vorsatz, dass Menschen sich vermehren u. die Erde füllen.

Möglichkeit: Gott hat sich durch den Menschen vermehrt, diese "Eigenschaft" Gottes wurde mit rübertransportiert bei der Schöpfung.

Gott der "ganz ist", im Ganzen ist, kann nur schaffen, in dem das Ganze geteilt wird (Adam und Eva). Aus diesem Geteilten muss aber wieder ein Ganzes erschaffen werden und so fort von Anbeginn. Die "Teile" dienen dem Ganzen.
In Bezug auf die HS würde ich es jetzt nicht auf eine einzelne Kombinationsmöglichkeit (Adam und Eva) reduzieren, sondern konstatieren, dass "Nichtvermehrungswillige" (blöder Begriff, aber Du weißt was gemeint ist) als Teil des Ganzen fungieren (können). Nur mit anderen Aufgaben und Eigenschaften.
#375 Re: Homosexualität und Christsein
Molekulares Zufallsprodukt hat geschrieben: Vielleicht weil von Anfang an überhaupt kein Schöpfer am Werk war? Das naheliegendste wird oft übersehen.
#376 Re: Homosexualität und Christsein
Naqual hat geschrieben: Die Homosexualität ist eine Spielart von Gottes Natur, die bekanntlich nicht auf Vermehrung aus ist.
Richtig, Homosexuelle vermehren sich nicht, sterben aber auch nicht aus.
Die Homosexualtität im Tierreich ist nicht, wie manche behaupten, ein Kollateralschaden der menschlichen Verderbtheit, sondern so normal und weit verbreitet im Tierreich, daß die menschliche HS als ein Relikt der tierischen Vergangenheit angesehen werden muß. Als solche ist sie weder gut noch böse. Erst die moralisierende Abqualifizierung läßt hier ein neues Problem entstehen. Religion entpuppt sich einmal mehr als Problembär, der neue Konflikte sucht und findet.
Ps:
Unbestätigten Quellen zufolge soll Putin die Homosexuellen für die warmen Spiele von Sotschi verantwortlich machen.
Noch ein Kalauer zum Schluß: Putins Homophobie ist in aller Munde.

Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell
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#377 Re: Homosexualität und Christsein
Naqual hat geschrieben:Molekulares Zufallsprodukt hat geschrieben: Vielleicht weil von Anfang an überhaupt kein Schöpfer am Werk war? Das naheliegendste wird oft übersehen.
Ist Molekulares Zufallsprodukt unser neuestes Miglied?

Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#378 Re: Homosexualität und Christsein
Hallo und einen sonnnenreichen und friedvollen Sabbat an alle Foristen!
Gott liebt uns so sehr, dass er uns an seiner Schöpfung teilhaben lässt, indem wir ebenso schöpfen können. Ursache ist eben diese seine große Liebe, in der er uns gestaltete und die er uns gab, um ebenso in Liebe zu gestalten. Gott hat den Baum des Lebens zwar dem Menschen verwehrt, sodass der Bauplan und die Energie des Lebens in seiner Hand blieb, aber er zwingt uns und unseren freien Willen niemals. Er will auch hier unsere Zustimmung zur Liebe und zur Schöpfung, indem wir freiwillig ein Fleisch mit dem Partner werden und Gott uns dann die Gnade und das Wunder des werdenden Lebens schenkt. Liebe und freier Wille sind untrennbar miteinander verbunden und lässt uns Menschen somit ebenso zu Schöpfern werden, wenn auch auf einem weitaus niedrigerem "Level" als Gott, der Ungeschaffene.
Und: Wir sind auch dazu berufen, Seelen eine Wohnstatt auf Erden zu schaffen, damit sie einmal wie Engel im Himmel werden können. Denn Gott liebt Gemeinschaft.
Servus

closs hat geschrieben:Da steckt aber noch mehr dahinter - Preisfrage: Warum vermehrt sich Schöpfung eigentlich selbst? Gott könnte genauso immer wieder nach-schöpfen. - Warum tut er das nicht, sondern lässt den Menschen im Vereintsein von Mann und Frau schöpfen?Hemul hat geschrieben:Es war und es ist immer noch Gottes Vorsatz, dass Menschen sich vermehren u. die Erde füllen.
Gott liebt uns so sehr, dass er uns an seiner Schöpfung teilhaben lässt, indem wir ebenso schöpfen können. Ursache ist eben diese seine große Liebe, in der er uns gestaltete und die er uns gab, um ebenso in Liebe zu gestalten. Gott hat den Baum des Lebens zwar dem Menschen verwehrt, sodass der Bauplan und die Energie des Lebens in seiner Hand blieb, aber er zwingt uns und unseren freien Willen niemals. Er will auch hier unsere Zustimmung zur Liebe und zur Schöpfung, indem wir freiwillig ein Fleisch mit dem Partner werden und Gott uns dann die Gnade und das Wunder des werdenden Lebens schenkt. Liebe und freier Wille sind untrennbar miteinander verbunden und lässt uns Menschen somit ebenso zu Schöpfern werden, wenn auch auf einem weitaus niedrigerem "Level" als Gott, der Ungeschaffene.
Und: Wir sind auch dazu berufen, Seelen eine Wohnstatt auf Erden zu schaffen, damit sie einmal wie Engel im Himmel werden können. Denn Gott liebt Gemeinschaft.

Dieser katholische User ist hier dauerhaft inaktiv
#379 Re: Homosexualität und Christsein
Selbst dann wäre die Frage, warum die Welt dialektisch ist - und warum Leben entsteht durch Aufhebung der Dialektik.sven23 hat geschrieben:Vielleicht weil von Anfang an überhaupt kein Schöpfer am Werk war? Das naheliegendste wird oft übersehen.
Nein. - Christlich gesehen wäre das ein "Kreuz", dass der Mensch zu tragen hat (was etwas mit dem "verfluchten Ackerboden" zu tun hat). - Ungehorsam wäre es NICHT, da der Kinder-WUNSCH ausschlaggebend ist.Naqual hat geschrieben:Gott erschafft auch Menschen, die impotent sind. Als allgemein gültiges Vermehrungsgebot wären die Betrofffenen nicht wie Paulus tröstlich mit einer Gabe Gottes gesegnet, sondern am Rande einer religiösen Totalkatastrophe da im permanenten Ungehorsam.
Stimmt - als Schöpfung AUS Gott ("De Deo" und eben nicht "ex nihilo") hat die SChöpfung göttliche Eigenschaften mitbekommen. - Dieser Transfer bringt mit sich, dass Neu-Schöpfung durch Vereinigung geschieht (also durch eine Imitation des "Alles in Einem").Naqual hat geschrieben:diese "Eigenschaft" Gottes wurde mit rübertransportiert bei der Schöpfung.
Genau das ist der Punkt: Schöpfung geht nur bei Aufhebung der Dialektik (sollte man aber so eher nicht zu einer Frau sagen: "Wollen wir heute die Dialektik aufheben?"Naqual hat geschrieben:Aus diesem Geteilten muss aber wieder ein Ganzes erschaffen werden

Fließender Übergang zu "Nichtvermehrungs-Fähigen".Naqual hat geschrieben: dass "Nichtvermehrungswillige" ... als Teil des Ganzen fungieren (können)
Da kommt jetzt der Punkt ins Spiel, dass geistig gesehen auch die Vereinigung von Mann und Frau nur als Teil des Ganzen, also nur über Gott geht (weshalb die Ehe in der RKK ein Sakrament ist). - Auf Deinen Fall bezogen, hieße das im geistigen Idealfall:
Ein HS und ein heterosexuelles Paar sind GLEICHERmaßen "Teil des Ganzen" (also in Bezug zum Ganzen, also zu Gott). - Nur dass das heterosexuelle (also prinzipiell fortpflanzungsfähige) Paar den Weg zum Ganzen über die Wieder-Schöpfung macht, während der HS andere Wege als sexuelle sucht, um seine Ebenbildlichkeit zu Gott zu leben. - Mal ganz nebenbei: Streng genommen haben Ehepaare keinen "Sex" - sagt zwar jeder (ich auch), aber es führt irre.
Das ist richtig - rein naturalistisch betrachtet gilt der Kategorische Imperativ.sven23 hat geschrieben:Als solche ist sie weder gut noch böse.
Nein - Religion öffnet eine über-naturalistische Dimension, die Dinge anders wertet.sven23 hat geschrieben: Religion entpuppt sich einmal mehr als Problembär, der neue Konflikte sucht und findet.
Immer wieder dieser Haken: "Haken" deshalb, weil "freier Wille" nur dann Sinn macht, wenn derjenige, der ihn hat, geistige Auswahl hat. - De facto hat er diese NICHT - diese Auswahl hat er nur, wenn er sowohl naturalistische als auch über-naturalistische Dimension erkennt.Rembremerding hat geschrieben:aber er zwingt uns und unseren freien Willen niemals
#380 Re: Homosexualität und Christsein
closs hat geschrieben:Nein - Religion öffnet eine über-naturalistische Dimension, die Dinge anders wertet.
Diese "Dimension" kann aber ein reines Phantasieprodukt sein. Und die Frage ist, warum man in dieser Dimension die Dinge anders bewerten soll als in der realen Welt.
Kognitive Dissonanz?
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell
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