Das Buch Hiob- Geschichte oder Legende?

Themen des alten Testaments
Lena
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#241 Re: Das Buch Hiob- Geschichte oder Legende?

Beitrag von Lena » So 9. Feb 2014, 13:12

Versucht - auf die Probe gestellt - geprüft

Gottes Geist...


...führte Jesus in die Wüste, um vom Teufel auf die Probe gestellt zu werden. Der Teufel war Werkzeug - Prüfmittel - Mittel zum Zweck.

Der Sohn Gottes überwand und ging als Sieger daraus hervor, so wie Hiob.

Ein in Sünde gefallenes Opferlamm wäre untauglich als Heiland der Welt.
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
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Hemul
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#242 Re: Das Buch Hiob- Geschichte oder Legende?

Beitrag von Hemul » So 9. Feb 2014, 13:22

Hemul hat geschrieben: Das Buch Hiob gibt uns die Antwort, warum Gott das Böse u. das Leid überhaupt bis heute zugelassen hat. Aus Hiob 1:6-12 u.2:1-5 geht hervor, dass der Satan nicht Gottes Macht in Frage stellte, sondern Gott u. den Menschen unterstellte sie würden nur aus Eigennutz handeln.
Eines Tages kamen die Söhne Gottes, um sich vor Jahwe einzufinden.[/color] Unter ihnen war auch der Satan7. 7 Da sagte Jahwe zum Satan: "Wo kommst du her?" - "Ich habe die Erde durchstreift", erwiderte der Satan, "und bin auf ihr hin und her gezogen." 8 Da sagte Jahwe zum Satan: "Hast du auf meinen Diener Hiob geachtet? Auf der Erde gibt es keinen zweiten wie ihn. Er ist mir aufrichtig und vollständig ergeben. Er fürchtet Gott und meidet das Böse." 9 Der Satan erwiderte Jahwe: "Ist Hiob etwa umsonst so gottesfürchtig? 10 Du beschützt ihn doch von allen Seiten, sein Haus und alles, was er hat! Du lässt ja all sein Tun gelingen, und seine Herden breiten sich im Land aus. 11 Versuch es doch einmal und lass ihn alles verlieren, was er hat! Ob er dir dann nicht ins Gesicht hinein flucht?" 12 Da sagte Jahwe zum Satan: "Pass auf! Alles, was er hat, ist in deiner Hand. Nur ihn selbst taste nicht an!" Da entfernte sich der Satan aus der Gegenwart Jahwes.
In Hiob 2:1-6 erweitert Satan seine Verleumdung indem er alle Menschen auch dich u. mich in seine bösartige Verleumdung einbezieht:
1 Eines Tages kamen die Söhne Gottes, um sich vor Jahwe einzufinden. Unter ihnen war auch der Satan. 2 Da sagte Jahwe zum Satan: "Wo kommst du her?" "Ich habe die Erde durchstreift", erwiderte dieser, "und bin auf ihr hin und her gezogen." 3 Da sagte Jahwe zum Satan: "Hast du auf meinen Diener Hiob geachtet? Auf der Erde gibt es keinen zweiten wie ihn. Er ist mir aufrichtig und vollständig ergeben. Er fürchtet Gott und meidet das Böse. Und noch immer hält er an seiner Rechtschaffenheit fest. Du hast mich aufgereizt, ihn ohne Grund zu verderben." 4 Da erwiderte der Satan Jahwe: "Haut um Haut! Alles, was der Mensch hat, gibt er für sein Leben. 5 Taste ihn doch einmal selber an! Ob er dir dann nicht ins Gesicht hinein flucht?" 6 Da sagte Jahwe zum Satan: "Pass auf! Er ist in deiner Hand. Nur das Leben musst du ihm lassen!"
Wie schon erwähnt war der Teufel so schlau nicht Gottes Macht herauszufordern. Rucki-Zucki wäre die Sache damals vom Tisch gewesen. Aber seine obige verleumderische Unterstellung wo er praktisch jeden Menschen mit einbezog hatte er ja vor Zeugen gemacht. Gott räumte dem Teufel daher Zeit ein seine Verleumdung zu beweisen. Es liegt an dir und an mir dem Satan aufzuzeigen, dass er ein widerlicher Teufel (Verleumder) ist. Wozu hast du dich entschieden? :roll:
Satan hat es leider geschafft Gott für all das von ihm verursachte Leid verantwortlich zu machen. Ist es nicht sehr traurig, dass viele Menschen dem Teufel hier mehr glauben als Gott? :roll:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

closs
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#243 Re: Das Buch Hiob- Geschichte oder Legende?

Beitrag von closs » So 9. Feb 2014, 13:31

2Lena hat geschrieben: Der "reine" Teil ist weit über unsere Vorstellungen hinaus.
Das glaube ich Dir aufs Wort. Trotzdem glaube ich, dass auch die äußere Handlung bedeutungs-schwer interpretierbar ist - wenn sie gescheit übersetzt ist.

Denn der Text besteht doch nicht nur aus innerer Handlung, sondern auch an äußerer Handlung, die Eigenwert haben kann - oder nicht? - Wir wäre immer noch am liebsten, wenn die innere Handlung als Konnotierung der äußeren Handlung verstanden werden könnte - also beide Handlungs-Ebenen vereinbar wären. - Ich vermute es jedenfalls so.

closs
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#244 Re: Das Buch Hiob- Geschichte oder Legende?

Beitrag von closs » So 9. Feb 2014, 13:40

michaelit hat geschrieben: Hiob wird geprüft obwohl Gott allwissend ist.
Was heißt hier "obwohl"? - Es geht doch nicht darum, dass Gott etwas erkennt, sondern das Hiob etwas (stellvertretend für die Menschheit) erkennt.

michaelit hat geschrieben:Gott läßt sich vom Satan versuchen.
Unmöglich. - Gott nimmt Satans Aktion zum Anlass, etwas klar zu stellen. - Dein Gottesbild ist sehr menschlich - genau das Thema im Buch hiob.

Hemul hat geschrieben:Satan hat es leider geschafft Gott für all das von ihm verursachte Leid verantwortlich zu machen.
Es ist halt etwas komplexer: Satan kann nur Leid verursachen, weil Gott ihn so geschaffen hat, dass er Leid verursachen kann. - Gott hätte anders gekonnt, wenn er gewollt hätte.

Samantha hat geschrieben:wir lassen uns versuchen, weil Gott dies zulässt.
Prinzipiell ja - wo steht da aber Hiob?

Einerseits kann man es als erfolgreiche Versuchung bezeichnen, dass Hiob mit Gott "rechten" will. - Andererseits ist dies die Voraussetzung dazu (nämlich die Auseinandersetzung), dass der Mensch ein persönliches Gottesverhältnis hat - was es im AT üblicherweise NICHT gibt. - Insofern sind Versuchung und Leid ein Motor, um Nähe zu schaffen (Wärme entsteht durch Reibung).

Und deshalb bekommen ja Hiobs Freunde eine auf die Mütze - weil sie das anonyme, unpersönliche Gottesbild vertreten ("Wenn Du leidest, musst Du was ausgefressen haben"). - Hiob ist weiter und näher an Gott als seine Freunde - UND als ein Großteil heutiger Christen.

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#245 Re: Das Buch Hiob- Geschichte oder Legende?

Beitrag von closs » So 9. Feb 2014, 13:42

Pluto hat geschrieben: erklärst du mir mal wie die Hiob-Geschichte in dein Modell der Fügung passt?
Warum nicht? - Gott nimmt den Satan zum Anlass, um etwas klarzustellen. - Und zwar nicht für sich klarzustellen, sondern für die Menschen.

Lena hat geschrieben:Der Sohn Gottes überwand und ging als Sieger daraus hervor, so wie Hiob.
Aber jeweils nicht aus eigener Kraft - das geht nur durch Gott im Menschen.

Lena
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#246 Re: Das Buch Hiob- Geschichte oder Legende?

Beitrag von Lena » So 9. Feb 2014, 13:57

closs hat geschrieben:Aber jeweils nicht aus eigener Kraft - das geht nur durch Gott im Menschen.

Der Mensch muss "die Kraft" durch sich - wirken lassen...... wollen.
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
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#247 Re: Das Buch Hiob- Geschichte oder Legende?

Beitrag von Münek » So 9. Feb 2014, 17:11

closs hat geschrieben:
michaelit hat geschrieben: Hiob wird geprüft obwohl Gott allwissend ist.
Was heißt hier "obwohl"? - Es geht doch nicht darum, dass Gott etwas erkennt, sondern das Hiob etwas (stellvertretend für die Menschheit) erkennt.

michaelit hat geschrieben:Gott läßt sich vom Satan versuchen.
Unmöglich. - Gott nimmt Satans Aktion zum Anlass, etwas klar zu stellen. - Dein Gottesbild ist sehr menschlich - genau das Thema im Buch hiob.

Hi Kurt,

was Du da schreibst, stimmt einfach nicht!

Gott selbst stiehlt sich unseligerweise aus seiner Verantwortung, indem er sei-
nen Sohn in dessen Funktion als Satan (Ankläger des Menschen) beschuldigt (Hi-
ob 2,3
):

"...er [also der gottesfürchtige Hiob] hält immer noch [nach dem Verlust seines
Vermögens und dem Tod seiner zehn Kinder] fest an seiner Tadellosigkeit, obwohl
DU mich GEREIZT hast, ihn OHNE URSACHE zu verderben."

Und nach diesem unsinnigen Vorwurf (wie kann man sich als allmächtiger Gott zu
etwas reizen lassen?) lässt es der "Gott der Liebe" weiterhin zu, dass Satan den
gottesfürchtigsten Menschen auf der Erde unbarmherzig weiterquält.

Da gibt es nichts schönzureden! Da fasst man sich nur noch an den Kopf!

Aber wir kennen das ja, dass Jahwe seine agressive, ungezügelte Vernichtungs-
und Tötungswut immer wieder ausgetobt hat. Die "Hebräische Bibel" ist voll von
diesen unglaublichen Horrorgeschichten

Du kannst es wenden, uminterpretieren und schönreden, wie Du willst. Das Verhal-
ten dieses rachsüchtigen Gottes der Israeliten ist eines wahren Gottes der Liebe
nicht würdig.

Für dieses sadistische Verhalten gibt es auch für einen Gott keine Entschuldigung.
Dafür müsste er gerechterweise in der Hölle braten. :devil: :devil: :devil:

LG Münek

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#248 Re: Das Buch Hiob- Geschichte oder Legende?

Beitrag von Lena » So 9. Feb 2014, 17:30

Münek hat geschrieben: Da gibt es nichts schönzureden!

Seit Tausenden von Jahren haben Menschen über Gott, wie sie von Ihm dachten, Ihn erlebten, aufgeschrieben. Die einen in Deiner - andere in der Art des Hiob's, nachdem er Gott erkannte.

Wahrhaftig..... können wir darüber reden, so wir die Bibel im rechten Geiste lesen. Nicht mehr als Ankläger Gottes - sondern als Kinder, die den Vater von Herzen lieben. Wie anders hören sich dann unsere Worte an.

Darum hab ich unweise geredet, was mir zu hoch ist und ich nicht verstehe.
Hiob 42,3
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
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#249 Re: Das Buch Hiob- Geschichte oder Legende?

Beitrag von Samantha » So 9. Feb 2014, 17:58

closs hat geschrieben:Satan kann nur Leid verursachen, weil Gott ihn so geschaffen hat, dass er Leid verursachen kann. - Gott hätte anders gekonnt, wenn er gewollt hätte.
Jeder kann Leid verursachen, wenn er sich dazu entscheidet, er muss es nicht - es ist keine Zwangshandlung. Wenn Gott ein Lebewesen schafft, ist es automatisch immer etwas weniger mächtig als er. Dies liegt in der Natur der Sache. Ist dies aber zugleich auch Unvollkommenheit? Sind aus dieser Unvollkommenheit Fehler vorprogrammiert? Ich denke ja, aber dennoch nicht gewollt.


closs hat geschrieben:
Samantha hat geschrieben:wir lassen uns versuchen, weil Gott dies zulässt.
Prinzipiell ja - wo steht da aber Hiob?
Hiob wird benutzt, um etwas zu beweisen.

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#250 Re: Das Buch Hiob- Geschichte oder Legende?

Beitrag von Münek » So 9. Feb 2014, 18:45

Lena hat geschrieben:
Münek hat geschrieben: Da gibt es nichts schönzureden!

Seit Tausenden von Jahren haben Menschen über Gott, wie sie von Ihm dachten, Ihn erlebten, aufgeschrieben. Die einen in Deiner - andere in der Art des Hiob's, nachdem er Gott erkannte.

Wahrhaftig..... können wir darüber reden, so wir die Bibel im rechten Geiste lesen. Nicht mehr als Ankläger Gottes - sondern als Kinder, die den Vater von Herzen lieben. Wie anders hören sich dann unsere Worte an.

Darum hab ich unweise geredet, was mir zu hoch ist und ich nicht verstehe.
Hiob 42,3

Liebe Lena,

ein Vater, der sich so unbarmherzig menschenverachtend
verhält wie Gott zu dem gottesfürchtigen Hiob, hat mehr
als heftige Kritik verdient.

Dass Gläubige die bösen (dämonischen) Seiten ihres alttes-
tamentlichen Gottes ausblenden bzw. nicht wahrhaben wol-
len, kenne ich zur Genüge und ist für mich ein starkes Indiz,
ja eigentlich sogar ein Beweis dafür, das sie sich selbst was
vormachen
(Selbsttäuschung, Selbstbetrug, Selektion, Tun-
nelblick)...

Das hat mit Ehrlichkeit zu sich selbst nichts mehr zu tun!

Machs gut

Münek

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