Das Buch Hiob- Geschichte oder Legende?

Themen des alten Testaments
Hemul
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#131 Re: Das Buch Hiob- Geschichte oder Legende?

Beitrag von Hemul » Mi 5. Feb 2014, 18:54

Salome23 hat geschrieben:
Bisher ist noch keine Versuchung über euch gekommen, die einen Menschen überfordert
Was könnte denn eventuell einen Menschen überfordern?
Das ist von Fall zu Fall (Mensch zu Mensch) unterschiedlich. Was für den einen eine Prüfung ist, ist für den anderen ein Klacks.
Satan hat aber für jeden eine Prüfungspille. An Hand seiner Beobachtung setzt er sie sehr gut dosiert ein.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

Rembremerding
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#132 Re: Das Buch Hiob- Geschichte oder Legende?

Beitrag von Rembremerding » Mi 5. Feb 2014, 19:48

Einen geruhsamen und von Gott gesegneten Abend an alle Foristen! :)

Beim Buch Job scheiden sich im wahrsten Sinne des Wortes die Geister. Viele Gläubige oder am Glauben interessierte lesen das Buch und wenden sich verständlicherweise erschüttert von diesem Gott ab. Das Buch ist gewiss eines der wichtigsten im AT, sicher ist es aber das Facettenreichste.
Dieses Buch prüft uns alle beim Lesen daraufhin wie tief unser Glaube wirklich ist und welches Gottesbild wir uns auferlegen.

Man darf seine Verse nämlich lesen und auch einfach mal sagen: „Das verstehe ich jetzt (noch) nicht“. Vieles in der Bibel erschließt sich nicht auf Anhieb und man sollte sich mit seinem Glauben an den guten, wahren und liebenden Gott gerade durch diese Spannung des Nichtwissens tragen lassen und auf den Hl. Geist vertrauen. Dies fordert Geduld, ein Ausharren im Glauben, und vor allem Demut, beides Tugenden, die heutzutage "uncool" sind.
Und das Interessante an dem Buch ist: Gerade das Ausharren im Glauben und die Demut sind zwei wichtige Lehrstücke, die bei Job behandelt werden. Ebenso spannt das Buch quasi den Bogen um im NT durch Christus Jesus das Ziel zu treffen und mit ihm der bis dahin das Ziel verfehlende Mensch. Das Buch Job indes verharrt in dieser Spannung, wirkt oftmals seltsam unfertig, der Leser bleibt, wie Job, schweigend und nachdenklich zurück, eben geduldig und demütig.

Doch im Gegensatz zu Job kennen wir heute die Antwort zu all den Fragen: Gott wurde Mensch in Christus Jesus, um uns durch und im Leid zu erlösen zum ewigen Leben!

Ein Beispiel, warum man diese „österlichen Brille“ benötigt, sind die Schlüsselverse Job 9,1-24:
Job beschreibt darin einen Gott der Übermacht und des Unrechts und dringt damit tief in die Erbsünde ein, zeigt sie uns in mindestens 5 Punkten auf. Erstmals in Vers 9,11:
HSK
Zieht er an mir vorüber, so sehe ich ihn nicht, gleitet er vorbei, so merke ich ihn nicht.
Der Mensch sieht Gott nicht mehr, weil er nur sich selbst sieht. Kein Gebet kann Gott mehr erreichen.
Weiter in Vers 15, der Mensch setzt sich Gott mindestens gleich, will selbst richten und wird sogar zum Richter über Gott:
HSK
Sogar wenn ich recht habe, weiß ich nichts zu erwidern, muß vielmehr meinen Richter um Gnade bitten.
Dann Vers 20:
HSK
Wäre ich auch im Recht, würde mein eigener Mund mich schuldig sprechen; wäre ich schuldlos, könnte er doch mich ins Unrecht setzen.
Der Mensch sieht sich als unschuldig an, erkennt seine Schuld nicht mehr.
Und ein weiteres Übel der Erbsünde in Vers 21:
HSK
Unschuldig bin ich! Ich nehme auf mich keine Rücksicht! Ich verachte mein Leben!
Job, der Mensch, kündigt den Bund mit Gott, verachtet das gottgegebene Leben und damit Gott und will sein Leben wegwerfen.
Und zu schlechter Letzt wird Gott für Job und dem Menschen sogar zum Sadisten, die Abkehr ist vollkommen, Satan triumphiert (der Gotteslästerer Nitzsche zitierte gerne diesen Vers 23):
HSK
Wenn die Geißel plötzlich tötet, spottet er über der Schuldlosen Angst.
Doch welche großartige Antwort auf diesen satanischen Abfall des von ihm immer geliebten Menschen hat dieser barmherzige Gott: Er sendet seinen einzigen Sohn um unsere Sünden durch dessen Tod zu tilgen und uns mit ihm zu versöhnen. So erkennen wir:
1. Christus Jesus trägt unser aller Leid ans Kreuz, damit wir frei werden.
2. Christus Jesus entäußert sich seiner Übermacht und verwandelt sie in Liebe, Barmherzigkeit und Demut, damit wir ebenso handeln.
3. Gottes Gerechtigkeit ist stets für uns, ist das Gute, aber für uns oftmals unbegreiflich.
4. Die Tiefe der eigenen Schuld wird in der Beteuerung der Unschuld offenbar.
5. Gebet heißt Dialog mit Gott. Fehlt die Antwort, bedeutet dies: der Wille des guten Gottes geschehe.
6. Die eigene Erniedrigung, die rechte Demut führt zum Sieg wie bei Christus Jesus.
7. Als Ungerechte fordern wir Gerechtigkeit und dadurch die Züchtigung durch Gott heraus.
8. Was wir im Leben verlieren, gewinnen wir um das Vielfache im Reich Gottes.
9. Wie Christus Jesus sollen wir im Leid und im Versagen bis zum Ende im Glauben ausharren, denn:
Mein Erlöser lebt!
Probiert es und setzt bitte einfach einmal diese österliche Brille beim Lesen des Buches Job auf und vieles wird verständlicher und wunderbar! Und sollte einiges (wie auch bei mir) weiterhin unverständlich bleiben: Nicht verzagen, im Glauben trotzdem ausharren, das vorübergehende Nichtwissen gelten lassen und den Hl. Geist um Weisheit bitten!

Danke für eure Geduld :Herz:

Servus! :wave:
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Lena
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#133 Re: Das Buch Hiob- Geschichte oder Legende?

Beitrag von Lena » Mi 5. Feb 2014, 19:57

Rembremerding hat geschrieben:Das Buch Job indes verharrt in dieser Spannung, wirkt oftmals seltsam unfertig, der Leser bleibt, wie Job, schweigend und nachdenklich zurück, eben geduldig und demütig.

:thumbup:

Ein feiner Beitrag. Danke Dir herzlich Rem.
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

Salome23
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#134 Re: Das Buch Hiob- Geschichte oder Legende?

Beitrag von Salome23 » Mi 5. Feb 2014, 19:59

Mein Erlöser lebt!
Probiert es und setzt bitte einfach einmal diese österliche Brille beim Lesen des Buches Job auf
Grade wollte ich die österliche [d]rosa[/d] Brille des Glaubens wieder mal aufsetzen um das Handeln des biblischen Gottes besser verstehn zu können, doch da kam mir folgender Artikel dazwischen,der mich wieder am Boden der Realität holte...
Gewalt gegen Frauen und Ehrenmord bald straffrei
Satan darf sich weiterhin austoben und Gott schaut zu..wie schön! 8-)
Bild
4.Mose 31
Und der HERR redete mit Mose und sprach:.......
17 So tötet nun alles, was männlich ist unter den Kindern, und alle Frauen, die nicht mehr Jungfrauen sind;
18 aber alle Mädchen, die unberührt sind, die lasst für euch leben....
Preiset den HERRN Bild

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#135 Re: Das Buch Hiob- Geschichte oder Legende?

Beitrag von Rembremerding » Mi 5. Feb 2014, 20:14

Oh @Salome,
was hat dich nur so verbittert gemacht. Unser Leben erfüllt sich nun im ewigen Leben, deshalb kam Gott zu den Menschen, auf ihn können wir vertrauen, nicht auf Allah, wie du siehst. Der Mensch ist ohne Gott seine eigene Hölle, wie du auch immer wieder erkennst.

Danke @Lena :Herz:
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Salome23
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#136 Re: Das Buch Hiob- Geschichte oder Legende?

Beitrag von Salome23 » Mi 5. Feb 2014, 20:25

was hat dich nur so verbittert gemacht.
Ich bin nicht verbittert... :)
Ich kann aber lesen und gehöre nicht zu jenen, die alles schön reden und das überlesen oder wegerklären wollen,weil...
Klar ist das toll, mit verklärtem, liebenden Blick Bild auf das Jesuleinopferlamm schaun-das hinweg nimmt die Sünden der Welt- auch ich tat dies mal und wollte einfach den kriegerischen Rachegott des At nicht wahrhaben-aber er ist nun mal in der Bibel anwesend
Und der HERR redete mit Mose und sprach:
Übe Rache für die Israeliten
Ein Gott der sich nicht an seine eigenen Gesetze und Gebote hält-ist für mich tabu-Ende der Durchsage :)

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#137 Re: Das Buch Hiob- Geschichte oder Legende?

Beitrag von Kingdom » Mi 5. Feb 2014, 20:59

Salome23 hat geschrieben:
Mein Erlöser lebt!
Probiert es und setzt bitte einfach einmal diese österliche Brille beim Lesen des Buches Job auf
Grade wollte ich die österliche [d]rosa[/d] Brille des Glaubens wieder mal aufsetzen um das Handeln des biblischen Gottes besser verstehn zu können, doch da kam mir folgender Artikel dazwischen,der mich wieder am Boden der Realität holte...
Gewalt gegen Frauen und Ehrenmord bald straffrei
Satan darf sich weiterhin austoben und Gott schaut zu..wie schön! 8-)
Bild
4.Mose 31
Und der HERR redete mit Mose und sprach:.......
17 So tötet nun alles, was männlich ist unter den Kindern, und alle Frauen, die nicht mehr Jungfrauen sind;
18 aber alle Mädchen, die unberührt sind, die lasst für euch leben....
Preiset den HERRN Bild

Salome die Erlösung besteht darin das Auge und Auge, Zahn um Zahn der Vergangenheit angehören und genau die Sünden, welchen den Tod brachten im AT getilgt sind, sprich der Tod keine Macht mehr hat.

Du versteifst Dich darauf, das sündige Menschen, welche den Tod brachten, selbst den Tod erlangten. Was der Mensch sät das erntet er und Christus will genau von dieser Bösen Saat, der Sünde erlösen. Sünde bringt den Tod und wer den Tod sät, der erntet den Tod. Erlösung daraus ist zwingend nötig.

Hiob ging durch schwere Zeiten aber was zählt war nicht der Weg, sondern die Erkenntnis und die Segnungen am Ende.

Hiob 1.22 Bei alledem sündigte Hiob nicht und benahm sich nicht ungebührlich gegen Gott.

Hiob 42.1 Da antwortete Hiob dem HERRN und sprach:
2 Ich erkenne, daß du alles kannst und kein Plan dir unausführbar ist.
3 Wer ist’s, der den Ratschluß Gottes verdunkelt mit seinem Unverstand? Fürwahr, ich habe geredet, was ich nicht verstehe, was mir zu wunderbar ist und ich nicht begreifen kann!
4 « Höre nun, ich will reden; ich will dich fragen, lehre mich! »
5 Vom Hörensagen hatte ich von dir gehört, aber nun sehe ich dich mit meinen Augen;
6 darum widerrufe ich und will im Staube und in der Asche Buße tun.


Diese Erkenntnis bescherten ihm eine Zukunft, die sich sehen lassen kann.

LG Kingdom

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#138 Re: Das Buch Hiob- Geschichte oder Legende?

Beitrag von Kingdom » Mi 5. Feb 2014, 21:05

Salome23 hat geschrieben: Ein Gott der sich nicht an seine eigenen Gesetze und Gebote hält-ist für mich tabu-Ende der Durchsage :)

Der Sünde Sold ist der Tod. War er so, oder war es nicht so? Ist es so oder ist es nicht so bis heute?

Sünde tötet.

Erlösung aus Sünde dient dem Leben, schenkt Leben.

Lg Kingdom

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#139 Re: Das Buch Hiob- Geschichte oder Legende?

Beitrag von Hemul » Mi 5. Feb 2014, 21:08

Rembremerding hat geschrieben: Oh @Salome, was hat dich nur so verbittert gemacht.

Noch einer mit Durchblick. :thumbup:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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#140 Re: Das Buch Hiob- Geschichte oder Legende?

Beitrag von Pluto » Mi 5. Feb 2014, 21:18

Kingdom hat geschrieben:Hiob ging durch schwere Zeiten aber was zählt war nicht der Weg, sondern die Erkenntnis und die Segnungen am Ende.
Anders ausgedrückt, du bist der Meinung, dass der Zweck die Mittel heiligt.
Diese Erkenntnis bescherten ihm eine Zukunft, die sich sehen lassen kann.
Du übersiehst dabei, dass die Kinder Hiobs durch einen noch so großen Reichtumssegen nicht wieder lebendig wurden.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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