Was hat die Schlange im Paradies zu suchen?

Themen des alten Testaments
Hemul
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#741 Re: Was hat die Schlange im Paradies zu suchen?

Beitrag von Hemul » Sa 1. Feb 2014, 14:48

closs hat geschrieben:
Samantha hat geschrieben: Das ist der totale Widerspruch!
Ist es auch. - Man muss alles, auch historisches Geschehen, als Gleichnis verstehen, um da durchzusteigen. -
Hi closs!
Dann hat sich ja Gott in 1.Mose 9:8-17 ja auch auf ein Gleichnis bezogen-gell? ;)
8 Und dann sagte Gott zu Noah und seinen Söhnen: 9 "Ich schließe diesen Bund mit euch und euren Nachkommen 10 und auch mit allen Lebewesen bei euch, mit den Tieren, die in der Arche waren. 11 Und ich sichere euch zu: Nie wieder werde ich das Leben durch eine Wasserflut vernichten. Nie mehr wird eine Flut die Erde zerstören. 12 Dieser Bund zwischen mir und euch gilt jeder kommenden Generation und jedem Lebewesen bei euch. 13 Und als Zeichen dafür setze ich meinen Bogen in die Wolken. 14 Jedes Mal, wenn ich Wolken über der Erde zusammenziehe und wenn dann der Bogen erscheint, 15 werde ich an mein Versprechen denken, das ich euch und allen Lebewesen gegeben habe: Nie mehr sollen die Wassermassen zu einer Flut werden, die alles Leben vernichtet. 16 Der Regenbogen wird in den Wolken stehen, und ich werde ihn ansehen und an den ewigen Bund denken, den ich mit euch und allen Lebewesen auf der Erde geschlossen habe. 17 Und dieser Bogen", sagte Gott zu Noah, "ist das Zeichen für den gültigen Bund."
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

Hemul
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#742 Re: Was hat die Schlange im Paradies zu suchen?

Beitrag von Hemul » Sa 1. Feb 2014, 14:52

Salome23 hat geschrieben:@Hemul
die sich in Häuser einschleichen und das Vertrauen solcher Weibsbilder gewinnen, in deren Leben sich viel Sünde angesammelt hat
Welche Bibelübersetzung verwendest du eigentlich?
Ich habe in keiner Übersetzung das Wort "Weibsbilder" finden können...
Die Neue Evangelische Bibelübersetzung. :angel:
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Hemul
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#743 Re: Was hat die Schlange im Paradies zu suchen?

Beitrag von Hemul » Sa 1. Feb 2014, 15:20

Samantha hat geschrieben: Also, wenn Gott Liebe ist, ist die Bibel nicht in der Lage, wahre Werte zu vermitteln. Sie widerspricht mit ihren Geschichten oder Darstellungen der perfekten göttlichen Liebe.
Werte Samantha!
Was meinst du denn was Gott nach deinem Liebesverständnis diesbezgl. bisher falsch gemacht hat? :roll:
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Salome23
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#744 Re: Was hat die Schlange im Paradies zu suchen?

Beitrag von Salome23 » Sa 1. Feb 2014, 18:31

Hemul hat geschrieben: Was meinst du denn was Gott nach deinem Liebesverständnis diesbezgl. bisher falsch gemacht hat? :roll:
Er lies die Schlange ins Paradies-das tut man nicht, wenn man liebt :devil:

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Naqual
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#745 Re: Was hat die Schlange im Paradies zu suchen?

Beitrag von Naqual » Sa 1. Feb 2014, 18:45

Salome23 hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben: Was meinst du denn was Gott nach deinem Liebesverständnis diesbezgl. bisher falsch gemacht hat? :roll:
Er lies die Schlange ins Paradies-das tut man nicht, wenn man liebt :devil:

Eigentlich gehört doch die Schlange ins Paradies. Dort sind lauter liebe nette Leute, gottnah und geläutert. Da läuft die Schlange ins Leere und wird wirkungslos.
Stattdessen setzt er das Viech mitsamt Adam und Eva aus und lässt die sich alle auch noch vermehren. Obwohl die aus seiner Sicht so schräg drauf sind.

Wenn man das alles als historischen Ablauf versteht, hat das mit Liebe eh nichts mehr zu tun. Und sei es das Unverständnis des Autors dieser Geschichten, der nicht angeben kann, was da an Gott so lieb war.
Mich fasziniert eher immer, dass es Leute gibt, die proklamieren, Gott sei Liebe und dann allenfalls mit Gegenfragen versuchen Zeit zu gewinnen, wenn man "Gott ist Liebe" konkretisiert haben will aus dem AT.
Was eine historisch verstandene Sintflut mit Liebe zu tun hat, ist mir schleierhaft. Vor allem wenn die Sinflut nichts geholfen hat bis zum heutigen Tag. Also jedenfalls habe ich einen erheblichen Mangel an Heiligen um mich herum.

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#746 Re: Was hat die Schlange im Paradies zu suchen?

Beitrag von Münek » Sa 1. Feb 2014, 18:47

closs hat geschrieben:
Samantha hat geschrieben:Die Abschlachtung von Völkern, Steinigungen oder die Vernichtung der Menschen bei der Sintflut würde ich eher als legitimierte brutale Methode zur Kontrolle sehen.
Dann ist es eben ein Gleichnis für die Entstellung von geistigen Gesetzen.

Es wird immer kurioser.

Gott "entstellt durch seine unbarmherzigen Handlungen seine eigenen
geistigen Gesetze
" ? :shock: Und gibt diese Untaten als Gleichnis wieder?

Sollen diese Gleichnisse aufzeigen, dass Gott aufgrund seiner Allmacht
jederzeit berechtigt ist, wie ein launischer Despot gegen seine geisti-
gen Gesetze zu verstoßen und je nach Stimmungslage uneingeschränk-
te Willkür auszuüben?

Immerhin lässt der "Gott der Liebe" durch seinen Propheten vollmundig
verkünden (Jes. 45,7):

"Ich bewirke Heil und schaffe das Unheil."
"Ich bin der Herr, der das alles vollbringt."

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Naqual
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#747 Re: Was hat die Schlange im Paradies zu suchen?

Beitrag von Naqual » Sa 1. Feb 2014, 18:59

Münek hat geschrieben: Immerhin lässt der "Gott der Liebe" durch seinen Propheten vollmundig
verkünden (Jes. 45,7):

"Ich bewirke Heil und schaffe das Unheil."
"Ich bin der Herr, der das alles vollbringt."

Das ist genau genommen absolut konsequenter Monotheismus. Gott hat ALLES geordnet. Auch das Unheil dient einem guten (höheren) Zweck. Das ist logisch durchaus korrekt. Das Problem entsteht nur dann, wenn man nicht weiß, wie man konkret einen höheren Zweck (genau welchen?) dem erfahrbaren Unheil zugeordnet werden soll. (Wer weiß mit welchen Katastrophenheinis wir umgeben wären, wenn es die Sintflut nicht gegeben hätte!)
Bei den Autoren im AT wird auf mich der Eindruck erweckt, dass diese durchaus sehr Gottvertrauend waren, selbst wenn sie es nicht verstanden. Das was sie sahen, interpretierten sie auf Gott bezogen. Und manche Dinge blieben einfach offen. (Gottes Wege sind höhere Wege)

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#748 Re: Was hat die Schlange im Paradies zu suchen?

Beitrag von closs » Sa 1. Feb 2014, 19:06

Münek hat geschrieben:Gott "entstellt durch seine unbarmherzigen Handlungen seine eigenen geistigen Gesetze" ?
Gott?

Münek hat geschrieben:gegen seine geistigen Gesetze zu verstoßen
Gott verstieße gegen seine geistigen Gesetze?

Irgendwo sprechen wir aneinander vorbei. - Wenn mein Ansatz richtig ist, geht es um ein Gleichnis dafür, dass Menschen geistige Gesetze entstellen - etwa Turmbau zu Babel.

Naqual hat geschrieben:wenn man "Gott ist Liebe" konkretisiert haben will aus dem AT
... muss man erst einmal "Liebe" definieren. - Mit "Amore" im heutigen Sinn hat das nichts zu tun, sondern steht für das Vereintsein von Schöpfer und Schöpfung ("Alles in Einem"). - Dieses Vereintsein ist durch Orientierung weg von Gott konterkariert.

Naqual hat geschrieben:Eigentlich gehört doch die Schlange ins Paradies. Dort sind lauter liebe nette Leute, gottnah und geläutert. Da läuft die Schlange ins Leere und wird wirkungslos.
Streng genommen ist die Schlange nicht im Paradies selbst, sondern nur an der Schleuse, die aus dem Paradies herausführt - sozusagen eine Enklave im Paradies.

Hemul hat geschrieben:Dann hat sich ja Gott in 1.Mose 9:8-17 ja auch auf ein Gleichnis bezogen-gell?
Man kann nicht ausschließen, dass dieses Bündnis konkrete historische Hintergründe hat - aber in der Tat ist es primär ein Sinnbild (Gleichnis) für den Bund zwischen Gott und Mensch. - Ob es sekundär AUCH historisch ist, ist interessant, aber nicht wichtig.

Salome23
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#749 Re: Was hat die Schlange im Paradies zu suchen?

Beitrag von Salome23 » Sa 1. Feb 2014, 19:11

Naqual hat geschrieben: Das ist genau genommen absolut konsequenter Monotheismus.
Gott hat ALLES geordnet. Auch das Unheil dient einem guten (höheren) Zweck. Das ist logisch durchaus korrekt. Das Problem entsteht nur dann, wenn man nicht weiß, wie man konkret einen höheren Zweck (genau welchen?) dem erfahrbaren Unheil zugeordnet werden soll.
HIOB...
Und der HERR wandte das Geschick Hiobs, als er für seine Freunde Fürbitte tat.
Und der HERR gab Hiob doppelt so viel, wie er gehabt hatte.
Ich verstehe einiges, was in der Story so angesprochen wird-nur:
Wenn ich erfahren hätte, dass Gott dem Satan gewähren lies.... und mir am Ende dieses ganzen Leides mir dafür das Doppelte gibt-würde ich es ablehnen und ihn sagen: Nimm es und steck es dir am Hut-ich will es nicht-denn meine Kinder, die ich verloren habe deswegen, kann mir keiner ersetzen... :thumbdown:

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#750 Re: Was hat die Schlange im Paradies zu suchen?

Beitrag von closs » Sa 1. Feb 2014, 19:18

Salome23 hat geschrieben:Wenn ich erfahren hätte, dass Gott dem Satan gewähren lies.... und mir am Ende dieses ganzen Leides mir dafür das Doppelte gibt-würde ich es ablehnen
Wie soll man ausdrücken, dass das richtig gedacht ist und trotzdem falsch. :|

Wäre Gott ein Mensch, wäre es richtig. - Wäre Gott einfach nur einer der "Götter" (davon gibt es ja genug), wäre es auch richtig. - Wenn man allerdings mit Gott eine heimatliche Existenz verbindet, die die Daseins-Existenz ablöst, fängt es an, anders auszusehen. - Und wenn man durch Leid loslassen kann, vielleicht noch mehr.

Davon abgesehen ist Hiob trotz aller geistigen Schätze auch irgendwie unausgegoren - das Buch ist ein Eisbrecher in Richtung NT, ohne selber den Deckel auf den Topf zu kriegen. - Bei Hiob ist mir erstmals bewusst geworden, dass ich lieber im NT lebe. - Andererseits ist die heutige Gesellschaft näher am AT als am NT. -

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