Ich glaube der Bibel nicht, finde aber, dass sie viel sehr Lesenswertes und Wichtiges bringt.kamille hat geschrieben:Tatsache ist doch, wenn man der Bibel glaubt, dass Satan sich von Gott abgewandt hat, und dass in diesem Fall das göttliche Gesetz von Ursache und Wirkung zur Geltung kommt.
Im Konkreten ist es so, dass Satan als gefallener Engel eine spätere Legende ist, keine biblische Aussage.
Es gibt welche, die den "gefallenen Morgenstern" so interpretieren, das kann man teils so machen, steht aber schlicht nicht da. Und selbst Jesus wird in der Bibel als Morgenstern bezeichnet.
Das wäre jetzt ein anderes Gleis als der Thread. Hat Gott entschieden, was gut und böse ist, oder hat sich das aus der Sache ergeben, die Er dann bewertet? Wenn etwas erst dadurch Böse wird, dass Gott es so entschieden hat, dann würde Gott das Böse schaffen, das es vorher nicht gab. Aber das ist jetzt sehr philosophisch und ein Nebengleis.Gott hat demnach entschieden, was gut, und was schlecht ist. Die Bezeichnung "böse" lassen wir mal außenvor ja ?
Ich wehre mich ein wenig dagegen, Menschen in gute und schlechte einzuteilen. Wir sind da alle viel zu nah gesitig verwandte "Kollegen", als dass dies sinnvoll wäre.Dem Schlechten ist also das Licht, oder die Gnade, oder die Zustimmung Gottes abhanden gekommen. Es hat aber die Möglichkeit, sich umzudrehen, das Licht wieder anzunehmen.
Was soll das Umdrehen zum Licht sein als gute Möglichkeit? Die Tücke liegt hier im Detail.
Ich bin da mal frech und sage es geht nur um eine einzige Sache, aus der alles andere abgeleitet werden kann:
Liebe. Wer sich umdreht liebt. Wer liebt, lebt nicht für sich allein, sondern genauso für den Nächsten.
Die Möglichkeit besteht darin ein "besserer Mensch" zu werden, perfekt ist niemand. Was man so für wahr hält oder nicht darüber hinaus ist völlig unwichtig. Die Gnade besteht darin, dass Gott die aufrichtige und ernsthafte Absicht honoriert und nicht die Perfektion voraussetzt. Er hat uns unperfekt geschaffen.
MIch erstaunt ein wenig, dass für Dich Hochmut und Demut SO wichtig sind. Also wichtig ist es natürlich schon.Darum geht es doch im Leben, dazu fordert uns das eigene Schicksal auf. Aus Hochmut soll Demut werden, das ist Transzendenz im geistigen Sinne.
Hochmut ist eine Spielart der Lieblosigkeit, bei der das Selbstbewusstein sich krankhaft übersteigert zuungunsten anderer.
Demut ist eine Spielart der Liebe, bei der das Selbstbewusstsein sich nicht krankhaft minderwertig sieht (die Gefahr besteht), aber sich eben nicht über andere erhebt und gleichzeitig sich selbst realistisch sieht. Ein kleines Licht im gewaltig großen Kosmos, ein kleines begrenztes Zahnrädchen mit ganz kleinen Aufgaben. Die es aber zu erfüllen gilt.
Wir leben in einer Wirklichkeit, bei der für uns beides verbunden ist. Wir kennen keinen reinen Geist. Wenn man so will, ist der Mensch, materiegebundener und materieabhängiger Geist. Begrenzt in Raum und Zeit. Da kann man nichts daran ändern. Insofern würde ich Vergeistigung verstehen als nicht dem Materiellen ausgeliefert (soweit als möglich), sondern "wir sollen die Welt (das Materielle) beherrschen". So kann man seine Triebe (materiell) über sich herrschen lassen und sich darin verlieren (und biblisch "versklavt" werden). Oder man kann sie beherrschen. Zwar nicht in Vollkommenheit, jedoch mehr oder weniger. So würde ich es verstehen.Es geht also nicht um Gut und Böse, sondern um Vergeistigung.
Hier benutzt Du nur die Begriffe anders, meinst aber dasselbe.Es gibt kein reines Ego, es ist immer Egoismus.Naqual hat geschrieben:Die Problematik entsteht erst wenn aus dem Ego der Egoismus wird.
Daher nenne ich das reine seelische Selbst auch nicht Ego, sondern das Selbst, abgeleitet von ..sich , oder seiner selbst bewußt zu sein. Das schließt den zwanghaften Einfluß des Fleisches aus, obwohl die Seele alles tut, um das Leben des Fleisches zu gewährleisten und dazu braucht sie nicht viel zu tun.
Ähm, ja. Ich hätte besser formulieren müssen "Der Geist muss über Seele und Fleisch wirken". Wobei im biblischen Jargon Seele und Fleisch nicht gegenüber gestellt werden können. Die Seele besteht aus Fleisch und Geist. Im genannten Satz müsste man dann unter Seele das "fleischgebunde Geistige" verstehen. Weil das sind wir. Das kann man auch nicht wegdiskutieren.Ich persönlich halte den Geist für das Lebensprinzip, das über Seele und Fleisch steht, denn Geist ist eben ein "Stückchen" Gott im Menschen, der eigentliche Helfer, Ratgeber, der Wissende und der, der die Handlungen des Menschen nach göttlichen Prinzipien lenken will.Naqual hat geschrieben: Die Seele muss über Geist und Fleisch wirken, wird ein Aspekt vernachlässigt oder ganz ignoriert, wird es schädlich und gefährlich.