Magdalena61 hat geschrieben:Janina hat geschrieben:Richtig, und deshalb macht man sprachlich auf den Unterschied zwischen Masse und Gewicht aufmerksam. Weil 1kg Aluminium nicht genau 1kp wiegt, sondern 1kp abzüglich seines Auftriebs in Luft. Damit ist 1 kg Aluminium 0,17p leichter als 1kg Blei.
Jetzt kommst du aber doch wieder mit dem Gewicht...
Naja, in unserem Alltag hängen Masse und Gewicht eng zusammen. Wir steigen auf eine Waage, und die sagt uns, dass wir 60kg wiegen. Das geht nur, weil wir unseren Auftrieb in Luft vernachlässigen können, aber vor allem, weil die Erdbeschleunigung konstant und auf der Erdoberfläche annähernd gleich ist. F = m g, Gewichtskraft = Masse mal Erdbeschleunigung. Wenn F in Newton gemessen wird, ist g = 9,81m/s² = 9,81N/kg.
Wenn wir das Gewicht in Kilopond messen, ist g = 1kp/kg = 9,81N/kg, damit ist 1kp = 9,81N. Soviel zur Einheitenumrechnung.
Magdalena61 hat geschrieben:mal eine dumme Frage: Ist Masse gleich Volumen?
Ich versuche mal die Größen herzuleiten:
Volumen heißt Rauminhalt. Das ist das was in einen Messbecher passt.
Ein Tetrapack Milch hat 1 Liter Volumen.
Die Milch hat aber auch 1 kg Masse.
Wenn man einen 1kg-Gewichtsstein aus Eisen nimmt, fällt auf, dass der sehr viel kleiner ist als das Tetrapack. Hat also viel weniger Volumen, aber dieselbe Masse. Damit sind Volumen und Masse verschiedene Größen.
Man kann aber einem Stoff eine materialbezogene Konstante zuteilen, nämlich seine Dichte. Das ist das Verhältnis aus Masse und Volumen.
Wasser hat eine Dichte von 1kg/Liter, weil 1 Liter davon 1 kg Masse hat.
Eisen hat eine Dichte von 7kg/Liter, weil ein Liter davon 7 kg Masse hat, oder weil ein Gewichtsstein von 1kg ein Volumen von 0,14 Litern hat.
Konstant ist die Dichte, weil sie bei einem bestimmten Material immer dieselbe ist. Wenn 1kg Wasser ein Tetrapack von 1 Liter füllt, passen 10kg Wasser in einen 10-Liter Putzeimer.
Magdalena61 hat geschrieben:Ich fühle mich, als stehe ich vor einem Garten... Aber da ist ein hoher Zaun außen herum.
Das schöne ist hier: Man darf reingucken, rüberklettern und kein Apfel ist verboten.
Magdalena61 hat geschrieben:Wer meint, sie sich vorstellen zu können, hat den Anspruch an die Vorstellbarkeit noch nicht losgelassen.
Dann ist das also ein rein theoretisches Denkmodell, welches zufällig funktioniert?
*tief Luft hole...*
Im Grunde ja. Es gibt in der Tat Elemente des Denkmodells, denen man keine Entsprechung in der Welt zuordnen kann, und die anderen Größen entsprechen der Welt nicht 1:1. Lediglich dass es "zufällig funktioniert", kann ich nicht akzeptieren. Es wurde extra so konstruiert, dass es funktioniert. Es funktioniert also nicht zufällig, es ist eher intelligent designt.
Magdalena61 hat geschrieben:ich hatte in Physik gute Noten, sogar Einsen (Gymnasium). Aber nur, weil ich der Lehrstoff immer auswendig gelernt hatte und das Gelernte den Erwartungen der Lehrer entsprechend abrufen konnte. Von Verständnis keine Spur.
Nun wäre das sicher ein Kritikpunkt, den der Lehrer verdient hat. Ich habe eine Vermutung, wie sowas zustande kommt:
Erstens - An der Uni studieren Physiker und angehende Lehrer erstmal gemeinsam. In den Klausuren gibt es zwei verschiedene Durchfallgrenzen, eine für Physiker, und eine für Lehrämtler. Was passiert? Wer als Physiker durchfällt, sattelt um auf Lehramt, und hat damit die Klausur im Nachhinein bestanden. Damit findet eine evolutionäre Selektion statt (keine Sorge, es wird keiner getötet): Wer zu blöd ist, Physik zu verstehen, wird Lehrer.
Zweitens - Wovon kann ein Lehrer eigentlich seinen Schülern berichten? Wozu kann man Physik anwenden? Er hat keinen blassen Schimmer, da er selbst die Physik ja nur als Lernfach zum Selbstzweck kennengelernt hat. Er hat nie angewandt gearbeitet. Er weiß im Grunde gar nicht, wofür der Quatsch da ist, was in Forschung und Industrie überhaupt gemacht wird.
Da ist es fast verwunderlich, wenn es trotzdem gute Lehrer gibt.
An der Uni hieß es bei uns: Kennst du den kürzesten Medizinerwitz? - Ein Mediziner im Physikpraktikum. *gröööööhl*
Medizinern sagt man nach, sie würden ohne jegliches Verständnis große Mengen auswendig lernen.
Ein echter Fall eines Mediziners im Physikpraktikum (mir passiert!):
Wie lautet das Ohmsche Gesetz?
- Welches?
Na das Ohmsche bitte!
- Ja, aber welches von den dreien?
Du kennst 3 Ohmsche Gesetze???
- Ja: R = U/I, I = U/R, und U = I*R.
Für Unbeteiligte: Das ist dreimal dieselbe Gleichung, nur umgestellt. Der "Mediziner" (Achtung, Klischee) lernt die drei Erscheinungformen auswendig, statt den Zusammenhang zu verstehen.