
Es ist so, wie @Abischai sagt.
Und: Was dasgleiche ist, ist nicht dasselbe.
Christsein bedeutet Gott als Person erfahren zu können. Gott bleibt dem Menschen nicht fern, sondern kommt in Jesus Christus zu den Menschen.
Christsein bedeutet nicht seine Seele in Gott aufzulösen, sondern sie in Christus Jesus durch eine Beziehung zu Gott zu veredeln.
ZEN und mittelalterliche christliche Mystik weiß von denselben Möglichkeiten zur Kontemplation, zur Gotteszuwendung, denn sie entsprechen den menschlichen Möglichkeiten. In beiden wird versucht das Ich immer mehr zurückzudrängen und somit in Gott, Brahma, Dao etc. einzutauchen. Doch es bleiben die oben genannten wichtigsten Unterschiede.
Seit Ende des 19./Anfang 20. Jahrhunderts wird versucht die westliche der östlichen Mystik anzupassen, indem man die Wurzel mittelalterlicher christlicher Mystik verleugnet. Dies ist unnötig und gefährlich.
Die Psyche des Menschen wird auch durch die Landschaft und Kultur geprägt, in der er und seine Vorfahren über Jahrtausende sich bewegten, denn diese Landschaft ist sichtbarer Ausdruck von Gott, Brahma, Dao etc. Beweis dafür sind etwa zwar ähnliche (durch Volkwanderungen), aber eben nicht gleiche Mythen, mit der die Menschen ihre Natur- und Gotteserfahrung verarbeiteten. Es entstanden in diesen unterschiedlichen Landschaftsräumen unterschiedliche Prägungen und Fähigkeiten für die Menschen Gott zu erfahren oder gar zu erkennen. Eine westliche Seele benötigt andere Impulse und Werkzeuge dafür, als eine östliche.
Deshalb ist es im Grunde unverständlich, wenn hier im Westen mit östlichen Methoden versucht wird sich Gott zu nähern, nur weil die eigenen Wurzeln verachtet oder vergessen wurden. In jeder Religion/spirituelle Ausprägung gibt es Methoden zur Gotteserfahrung/Gotteserkenntnis durch Kontemplation. Wird der Seele/Psyche des Menschen eine Methode aufgedrängt, die nicht ihrer Prägung entspricht, kann es zu gefährlichen Fehlentwicklungen kommen. Man kann diese im Westen beispielsweise bereits durch den ungeordneten, oberflächlichen Esoterikboom (im schlechten Sinn) oder der Anfälligkeit für dämonische Mächte erkennen.
