sven23 hat geschrieben:Daß wir exisieren und die Welt existiert, dafür braucht es keine Setzung
Falsch und richtig.
Dass wir existieren (Cogito) - dazu bedarf es keiner Setzung - weil unser Ich das Einzige ist, was sicher ist ("Si enim fallor, sum"). - Dass die naturalistische Welt existiert, ist Setzung - da sie nur durch Wahrnehmung erschließbar ist - diese Wahrnehmung kann mit der naturalistischen Realität übereinstimmen oder nicht. - Du kannst NICHT entscheiden, ob die Erde und der Mond Ausdruck Deines "Kopfkinos" ist oder nicht - rein logisch. - Du musst es als Dogma setzen (tue ich auch).
sven23 hat geschrieben: Selbst Säuglinge und Tiere sollen ermordet werden.
Großes Feld.
Erstens ist "Liebe" in spiritueller Definition keine Daseins-Kuschelei, sondern steht für das Vereintsein von Schöpfer und Schöpfung.
Zweitens ist es SO GESEHEN egal, ob jemand aus Versehen beim Klettern abstürzt oder bei einem Massaker getötet wird - jeder Mensch stirbt nur einmal - egal warum und ob andere mit-sterben oder nicht. Am Ende ist Tod die Schwelle zum Vereintsein von Schöpfer und SChöpfung.
Drittens sind Aussagen des AT mit größter Vorsicht zu genießen. - Aus meiner Erfahrung handelt es sich um volks-göttische Aussagen, oft ohne spirituelle Bindung - gemischt mit spirituellen Highlights. - Anders gesagt: Den Satz "Gott ist die Liebe" sollte man erst mal am NT messen, bevor man ins AT geht.
Darkside hat geschrieben:Naturwissenschaftlich weißt jedoch nichts darauf hin, dass es weitere realitäten gibt
Genau das KANN gar nicht möglich sein.
Darkside hat geschrieben: und auch spirituell kann da nichts weiter erschlossen werden außer viele unterschiedliche sich gegenseitig widersprechende Behauptungen in Folge subjektiver Überlegungen.
Es gibt in der Tat gute und schlechte geistige Überlegungen. - Welche davon gut sind, ist nicht objektiv (allenfalls logisch) zu unterscheiden.
Darkside hat geschrieben:Eine andere Methodik/Alternative dazu gibt es nicht.
Gut - es gibt auch Hermeneutik. - Aber egal: Unabhängig davon würde die Alternativlosigkeit zu einer Methode nichts über Realität aussagen - und eigentlich geht es doch darum.
Darkside hat geschrieben: die Spekulation bleibt Spekulation und so oder so kannst du die Spekulation als reale Tatsache behaupten.
Auch hier: Keiner sagt, dass Spekulation zwangsläufig zu Tatsachen führt. - Es geht darum, dass Realität nicht davon abhängig ist, ob eine Wahrnehmungs-Methode objektiv ist.
Darkside hat geschrieben:Nein, das ist noch keine Setzung!
Doch - siehe oben: "Du kannst NICHT entscheiden, ob die Erde und der Mond Ausdruck Deines "Kopfkinos" ist oder nicht - rein logisch. - Du musst es als Dogma setzen (tue ich auch)".
Darkside hat geschrieben: Selbst wenn ich mich, die Welt und die anderen Menschen, die meine Aussagen prüfen und als richtig bewerten nur erträume, so reicht eben das innerhalb des Traums wollkommen, um diesen zu ergründen
Stimmt. - Aber es wäre Inzest. - Uns geht es aber um Realität.
Darkside hat geschrieben:Diese Setzung wird demzufolge keiner anzweifeln. Deine Setzung ist jedoch subjektiv und damit willkürlich
Das unterstreicht jedoch, dass beides eine Setzung ist - um mehr geht es mir doch gar nicht. - Ob Setzungen angezweifelt werden oder nicht, ist ontologisch kein Kriterium.
Der eigentliche Unterschied ist, dass aus naturalistische Setzungen objektive Methoden entwickelt werden können und aus spirituellen Setzungen nicht.
Darkside hat geschrieben: überall findet man sonst nur die eine Erklärung, die dir wiederspricht.
Ich habe Dir doch schon geschrieben, dass Deine Quelle recht haben könnte und meine nicht. - Wie soll ich das entscheiden? - Viel wichtiger: Es tut nichts zur Sache - die Sache war, dass EIN Wort unterschiedliche BEdeutungen haben kann - konkret ging es um "Liebe", die volkssprachlich etwas anderes bedeutet als im spirituellen Sinne - wiewohl diese Bedeutungen die gleiche Sinn-Wurzel haben.
Darkside hat geschrieben:Warum weichst du aus?
--??-- Die Setzung "Gott" bedingt nachfolgende Definitionen: Was ist der Mensch? Was ist Liebe? Etc. - Das ist nicht willkürlich.
Darkside hat geschrieben:So wäre es also maximal ein Tier, ein Pferd, dessen Geist eine ebenbildliche Schöpfung darstellt so wie beim Mensch.
Jetzt kommen wir näher. - Mir reicht es schon, wenn wir zwischen biologischer Taxonomie und spiritueller Definition unterscheiden.