Warum läßt Gott so viel Leid zu?

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sven23
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#711 Re: Warum läßt Gott so viel Leid zu?

Beitrag von sven23 » Di 17. Dez 2013, 12:11

Bertrand Russell bringt es auf den Punkt.
Wir brauchen keinen Gott, der Leiden verursacht und wir brauchen keinen Gott, der Leiden für einen Erkenntnisprozess benötigt.


"Was die Welt braucht, ist nicht ein Dogma, sondern eine Bejahung der wissenschaftlichen Forschung zusammen mit dem Glauben, daß die Qualen von Millionen nicht wünschenswert sind, ob sie nun von Stalin oder einer Gottheit, die sich der Gläubige als sein Ebenbild vorstellt, verhängt werden."
(Bertrand Russell, engl. Phil., Religion und Moral)
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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Demian
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#712 Re: Warum läßt Gott so viel Leid zu?

Beitrag von Demian » Di 17. Dez 2013, 12:39

sven23 hat geschrieben:"Was die Welt braucht, ist nicht ein Dogma, sondern eine Bejahung der wissenschaftlichen Forschung zusammen mit dem Glauben, daß die Qualen von Millionen nicht wünschenswert sind, ob sie nun von Stalin oder einer Gottheit, die sich der Gläubige als sein Ebenbild vorstellt, verhängt werden."
(Bertrand Russell, engl. Phil., Religion und Moral)

Da würde ich Russel zustimmen. Leid gehört aber durch die Höhen und Tiefen des Fühlens zur Polarität des menschlichen Lebens dazu – wir können jedoch unnötiges Leid verhindern und aufheben. Darum geht es jedem spirituellen Weg.

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sven23
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#713 Re: Warum läßt Gott so viel Leid zu?

Beitrag von sven23 » Mi 18. Dez 2013, 09:15

Daß Leid heilsnotwendig sei, wie manche behaupten, stößt an seine Grenzen, wenn man sich das Tierreich betrachtet. Auch ohne menschliches Zutun bedeutet jeder Tag millionenfaches Leid für Tiere.
Wenn Gott dies so eingerichtet hat, greift die heilgeschichtliche Erklärung ins Leere.
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closs
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#714 Re: Warum läßt Gott so viel Leid zu?

Beitrag von closs » Mi 18. Dez 2013, 10:27

sven23 hat geschrieben:Wenn Gott dies so eingerichtet hat, greift die heilgeschichtliche Erklärung ins Leere.
Merkwürdiges Argument. - "So sei verflucht der Ackerboden Deinetwegen" (Gen. 3,17) bedeutet, dass die Natur in die Dialektik des Falls miteinbezogen ist. - Nichts ist mehr "heil" ("heil" kommt von "holon"="ganz/ungetrennt" - siehe engl. "whole") - "heilig" werden bedeutet, wieder "ganz" werden.

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sven23
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#715 Re: Warum läßt Gott so viel Leid zu?

Beitrag von sven23 » Mi 18. Dez 2013, 10:30

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Wenn Gott dies so eingerichtet hat, greift die heilgeschichtliche Erklärung ins Leere.
Merkwürdiges Argument. - "So sei verflucht der Ackerboden Deinetwegen" (Gen. 3,17) bedeutet, dass die Natur in die Dialektik des Falls miteinbezogen ist. - Nichts ist mehr "heil" ("heil" kommt von "holon"="ganz/ungetrennt" - siehe engl. "whole") - "heilig" werden bedeutet, wieder "ganz" werden.

Was ist das für ein Gott, der, um seinen Plan durchziehen zu können, Unschuldige mitleiden läßt?
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Münek
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#716 Re: Warum läßt Gott so viel Leid zu?

Beitrag von Münek » Mi 18. Dez 2013, 11:12

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Wenn Gott dies so eingerichtet hat, greift die heilgeschichtliche Erklärung ins Leere.
Merkwürdiges Argument. - "So sei verflucht der Ackerboden Deinetwegen" (Gen. 3,17). bedeutet, dass die Natur in die Dialektik des Falls miteinbezogen ist. - Nichts ist mehr "heil" ("heil" kommt von "holon"="ganz/ungetrennt" - siehe engl. "whole") - "heilig" werden bedeutet, wieder "ganz" werden.

Du zitierst aus einem Mythos. Eine göttliche Verfluchung des Ackerbodens
hat tatsächlich nie stattgefunden, weil sie eine Erfindung (Dichtung) des Ge-
nesisverfassers ist.

closs
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#717 Re: Warum läßt Gott so viel Leid zu?

Beitrag von closs » Mi 18. Dez 2013, 11:25

Münek hat geschrieben: Eine göttliche Verfluchung des Ackerbodens hat tatsächlich nie stattgefunden
Das sind Chiffren für geistige Wahrheit.

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sven23
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#718 Re: Warum läßt Gott so viel Leid zu?

Beitrag von sven23 » Mi 18. Dez 2013, 11:51

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben: Eine göttliche Verfluchung des Ackerbodens hat tatsächlich nie stattgefunden
Das sind Chiffren für geistige Wahrheit.

Oder ganz simpel eine mythologische Deutung für das schwere und mühselige Leben, das es zweifellos war.
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#719 Re: Warum läßt Gott so viel Leid zu?

Beitrag von closs » Mi 18. Dez 2013, 12:42

sven23 hat geschrieben:Oder ganz simpel eine mythologische Deutung für das schwere und mühselige Leben, das es zweifellos war.
Das wiederum ist kein Widerspruch.

Rembremerding
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#720 Re: Warum läßt Gott so viel Leid zu?

Beitrag von Rembremerding » Mi 18. Dez 2013, 12:46

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Oder ganz simpel eine mythologische Deutung für das schwere und mühselige Leben, das es zweifellos war.
Das wiederum ist kein Widerspruch.
Im Gegenteil, es ist Teil der Menschwerdung des Menschen, indem er Leid assoziiert, projiziert, transzendiert.
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