Yusuke hat geschrieben:Salome23 hat geschrieben:Ist es überhaupt möglich, an einen Gott zu "glauben" wenn man so gar keine Vorstellung von diesem hat?
Das ist eine gute Frage und ich sehe es ähnlich, es ist schwierig an etwas zu glauben, was man sich nicht vorstellen kann. Es scheint aber nicht unmöglich zu sein, weil es gab damals zur biblischen Zeit oder heute auch noch Menschen, die damit keine großen Probleme haben. Vielleicht ist das damit gemeint, wenn Jesus spricht: "wenn ihr nicht werdet, wie die Kinder, werdet ihr nicht ins Reich Gottes eingehen", diese Bereitschaft sich auf das Unfassbare/Unergründliche einzlassen. Kinder haben damit kein Problem.
Ein Kind glaubt (fürwahrhalten) unbefangener und schneller, aber auch mit
viel konkreteren Vorstellungen als ein Erwachsener! Und da existiert eine sehr klare Vorstellung von einem Gott und sei es mit weißem Bart und auf den Wolken sitzend. Ein Kind glaubt nicht ohne konkrete Vorstellung. Der Glaube an eine unfassbare Abstraktion ist ihm völlig fremd.
Aber auch für Erwachsene halte ich es für eine völlig blödsinnige und irreale Meinung, man könne Vorstellungen von an einen geglaubten Gott vermeiden. Wie soll das funktionieren?
Man kann es schon kaum vermeiden, sich eine optische Vorstellung zu machen und sei es ein astraler Ansprechpartner.
In dem Moment, wo man an einen Gott glaubt, hat man bereits eine Vorstellung, man hat etwas, das man an ihm schätzt, z.B. ein Gott der Liebe oder der Gerechtigkeit. Wie soll man etwas wertschätzen ohne Vorstellung?
Da waren die vor Jahrtausenden im AT mit dem "Bildnisverbot" realistischer. Sie verstanden darunter materielle Skulpturen.
Also Gott kann man nicht in Gold, Silber und Bronze gießen und anbeten.
Es geht nicht ohne Vorstellungen von Gott, aber gleichzeitig muss man sich darüber im klaren sein, dass es "Vorstellungen" sind, also eingeschränkte Möglichkeiten und evtl. in einzelnen Bereichen auch verkehrt, über Gott.