Atheismus- und Gotteswahn

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Lamarck
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#181 Re: Atheismus- und Gotteswahn

Beitrag von Lamarck » Di 26. Nov 2013, 20:26

Hi Pluto!

Pluto hat geschrieben:
Lamarck hat geschrieben: Was bleibt K. H. Deschner auch anderes übrig, wenn das Christentum an der Schwelle zum dritten Jahrtausend steht? Oder haben wir heute etwa ein anderes Christentum? :devil:
Ja, das Christentum hat sich sehr wohl im Laufe der Jahrtausende verändert. Es ist heute ehrlicher weil es Liebe verheisst, demütiger weil die Offenbarungen sich nicht offenbarten, und im Laufe der Zeit weitaus weniger blutrünstig (keine Inquisition und Scheiterhaufen mehr) geworden.

Ich liebe das: Du willst also damit sagen, dass Christentum in seinen Ursprüngen war weit weniger 'christlich' als heute und das heutige Christentum ist deshalb viel 'christlicher', weil Aufklärung & Humanismus dieses Christentum in die Schranken gewiesen haben. Also ist Aufklärung & Humanismus schon deshalb nötig, damit das arme christliche Christentum nicht wieder in das unchristliche Christentum zurückfällt. Am Ende wandelt sich das falsche Christentum endlich zu einem edlen humanen Atheismus?!




Pluto hat geschrieben: In seinen Werken bezieht sich KHD nur auf diese schlechten Eigenschaften.

Welche schlechten Eigenschaften? Die schlechten Eigenschaften des Christentums? Oder die schlechten Eigenschaften der Menschen, die sich dem Christentum zugehörig zeigen? Bei ersterem wäre die Kritikwürdigkeit immanent, bei zweiterem wäre das Christentum sakrosankt, weil der Mensch losgelöst wird von der christlichen Ideologie und somit diese Idealisierung selbstimmunisierende Verwendung findet. Das siehst Du spätestens dann, wenn Du statt Christentum Nationalsozialismus einsetzt. Also: KHD liegt sachlich richtig oder er liegt sachlich falsch. Alles andere riecht nach Geschichtsrevisionismus ... .




Pluto hat geschrieben: Er kritisiert die alten Handlungen, ohne den Wandel zu sehen, du ohne die Fortschritte anzuerkennen. Er benimmt sich wie ein schlechter Stadtplaner, reisst nieder, ohne einen Plan für Wiederaufbau. Sein Werk ist oft billige Polemik; sein Publikum bereits bekehrt -- E predigt blinde Wut gegen den Glauben, daher wirkt er alternativlos.

Wie würde das letztlich ausgehen, wenn wir den Katholen oder den Lutherböckchen erlauben würden, die Regierung zu übernehmen und alle bestehenden Gesetze aufzugeben und sich nach der Bibel zu richten?!




Pluto hat geschrieben: Als Kritik des Machtmissbrauchs einiger kirchlichen Figuren mag sein Werk taugen, aber als Glaubenskritik an sich wirkt es nur platt.

KHD hat weit mehr verfasst als die Fleißarbeit über die Kriminalgeschichte des Christentums. Nun, über die Jahrtausende kommt halt was zusammen. Mit weit weniger auf dem Kerbholz würde dennoch ein Rechtsstaat, der dem begegnen müsste, von einer terroristischen Vereinigung sprechen. Und kann es denn eine stärkere Glaubenskritik geben, als die Verbrechen aus 'Glauben' aufzuzeigen?!

Über die 'gläuberischen' Grundlagen des Christentums selbst sei Deschners "Der gefälschte Glaube" empfohlen ... .




Cheers,

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closs
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#182 Re: Atheismus- und Gotteswahn

Beitrag von closs » Di 26. Nov 2013, 21:36

Lamarck hat geschrieben:KHD liegt sachlich richtig oder er liegt sachlich falsch. Alles andere riecht nach Geschichtsrevisionismus ... .
Wenn man nachweisen könnte, dass Hitler ein Freund der Künste war, wäre damit das daraus resultierende Gesamt-Bild über ihn wahr?

Pluto
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#183 Re: Atheismus- und Gotteswahn

Beitrag von Pluto » Di 26. Nov 2013, 22:50

Lamarck hat geschrieben:Ja, das Christentum hat sich sehr wohl im Laufe der Jahrtausende verändert. Es ist heute ehrlicher weil es Liebe verheisst, demütiger weil die Offenbarungen sich nicht offenbarten, und im Laufe der Zeit weitaus weniger blutrünstig (keine Inquisition und Scheiterhaufen mehr) geworden.
Das hat weniger mit der Botschaft Christi zu tun, als mit dem Missbrauch durch die damaligen Machthaber, die sowohl Staat als auch Kirche beherrschten. Das änderte sich dann mit der Aufklärung. Die heutige, weitgehende Trennung zwischen Kirche und Staat sowie die Einführung der Demokratie haben diesem Treiben (zum Glück) ein Ende gesetzt.
Also ist Aufklärung & Humanismus schon deshalb nötig, damit das arme christliche Christentum nicht wieder in das unchristliche Christentum zurückfällt. Am Ende wandelt sich das falsche Christentum endlich zu einem edlen humanen Atheismus?!
Du vergisst dabei, dass am Ende des 15. Jahrhunderts die Gottgläubigkeit alternativlos war. Also hatten die ersten Aufklärer selbst christliche Wurzeln. Die Gründe für das Ende der Grausamkeiten habe ich bereits oben genannt.
KHD liegt sachlich richtig oder er liegt sachlich falsch. Alles andere riecht nach Geschichtsrevisionismus ... .
Ich fürchte mit solchen schwarzweiss Bildern verlässt du selbst den Boden der Sachlichkeit und gehst am Thema vorbei.
KHD nennt sich Historiker, ist aber in Wirklichkeit ein "Prediger" des radikalen Atheismus der sich vorgenommen hat die negativen Seiten des Christentums zu verteufeln, ohne auf die positiven Seiten einzugehen. Das kann man beim besten Willen nicht als seriöse Geschichtsaufarbeitung bezeichnen, wie ich sie von einem Historiker erwarten würde.
Wie würde das letztlich ausgehen, wenn wir den Katholen oder den Lutherböckchen erlauben würden, die Regierung zu übernehmen und alle bestehenden Gesetze aufzugeben und sich nach der Bibel zu richten?!
:lol:
Das ist bereits heute Realität, da Christen in der Bundesversammlung ohnehin bereits die Mehrheit haben. Deine Frage könnte man genauso gut umdrehen, und fragen was wäre wenn Extremisten unter den Atheisten die Regierung übernehmen würden?

So lange keine radikalen Kräfte, egal welcher Couleur, die Macht übernehmen, kann ich jedenfalls nachts ruhig schlafen.
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#184 Re: Atheismus- und Gotteswahn

Beitrag von Lamarck » So 1. Dez 2013, 10:34

Hi closs!

closs hat geschrieben:
Lamarck hat geschrieben: KHD liegt sachlich richtig oder er liegt sachlich falsch. Alles andere riecht nach Geschichtsrevisionismus ... .
Wenn man nachweisen könnte, dass Hitler ein Freund der Künste war, wäre damit das daraus resultierende Gesamt-Bild über ihn wahr?

Du willst doch hier nicht auf Aussagen hinaus, wie "Bei Hitler war nicht alles schlecht, immerhin hat er die Autobahnen gebaut", wobei der Rest so tut, als wäre es ein einig Volk von Widerstandskämpfern?!




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#185 Re: Atheismus- und Gotteswahn

Beitrag von closs » So 1. Dez 2013, 11:48

Lamarck hat geschrieben:Du willst doch hier nicht auf Aussagen hinaus
Dummes Gerede. - Natürlich (wie oft bei Dir) genau das Gegenteil (in Dein Bild übersetzt - vielleicht verstehst Du es dann): "Dadurch, dass er Autobahnen gebaut hat, ändert sich nichts am Gesamtbild".

Wie schaffst Du es eigentlich regelmäßig, exakt das Gegenteil von dem rauszuhören, was man sagt.

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#186 Re: Atheismus- und Gotteswahn

Beitrag von Lamarck » So 1. Dez 2013, 12:20

Hi Pluto!

Pluto hat geschrieben: Das hat weniger mit der Botschaft Christi zu tun, als mit dem Missbrauch durch die damaligen Machthaber, die sowohl Staat als auch Kirche beherrschten.

Das wäre erst einmal eine These. Es läge nun an Dir, was genau nun die Botschaft Christi ist. Menschenwürde, Gleichberechtigung, Meinungsfreiheit, Glaubensfreiheit, Toleranz, Demokratie oder Rechtsstaat jedenfalls nicht. Da tut es auch nichts zur Sache, dass diese Dinge, vormals vom Christentum bekämpft, heute von diesem vereinnahmt werden.

Und der Missbrauch dieser Botschaft durch damalige Machthaber? Werde doch mal konkreter - ich werde dann zeigen, dass diese Machthaber vielmehr vom biblischen Gott berufen sind, die Botschaft Christi vom Genozid umzusetzen:




5.Mose 20,1-20 LUT hat geschrieben: 01 Wenn du in einen Krieg ziehst gegen deine Feinde und siehst Rosse und Wagen eines Heeres, das größer ist als du, so fürchte dich nicht vor ihnen; denn der HERR, dein Gott, der dich aus Ägyptenland geführt hat, ist mit dir.
02 Wenn ihr nun auszieht zum Kampf, so soll der Priester herzutreten und mit dem Volk reden
03 und zu ihnen sprechen: Israel, höre zu! Ihr zieht heute in den Kampf gegen eure Feinde. Euer Herz verzage nicht, fürchtet euch nicht und erschreckt nicht und lasst euch nicht grauen vor ihnen;
04 denn der HERR, euer Gott, geht mit euch, dass er für euch streite mit euren Feinden, um euch zu helfen.
05 Und die Amtleute sollen mit dem Volk reden und sagen: Wer ein neues Haus gebaut hat und hat's noch nicht eingeweiht, der mache sich auf und kehre heim, auf dass er nicht sterbe im Krieg und ein anderer es einweihe.
06 Wer einen Weinberg gepflanzt hat und hat seine Früchte noch nicht genossen, der mache sich auf und kehre heim, dass er nicht im Kriege sterbe und ein anderer seine Früchte genieße.
07 Wer mit einem Mädchen verlobt ist und hat es noch nicht heimgeholt, der mache sich auf und kehre heim, dass er nicht im Krieg sterbe und ein anderer hole es heim.
08 Und die Amtleute sollen weiter mit dem Volk reden und sprechen: Wer sich fürchtet und ein verzagtes Herz hat, der mache sich auf und kehre heim, auf dass er nicht auch das Herz seiner Brüder feige mache, wie sein Herz ist.
09 Und wenn die Amtleute dies alles zu dem Volk geredet haben, so sollen sie Heerführer an die Spitze des Volks stellen.
10 Wenn du vor eine Stadt ziehst, um gegen sie zu kämpfen, so sollst du ihr zuerst den Frieden anbieten.
11 Antwortet sie dir friedlich und tut dir ihre Tore auf, so soll das ganze Volk, das darin gefunden wird, dir fronpflichtig sein und dir dienen.
12 Will sie aber nicht Frieden machen mit dir, sondern mit dir Krieg führen, so belagere sie.
13 Und wenn sie der HERR, dein Gott, dir in die Hand gibt, so sollst du alles, was männlich darin ist, mit der Schärfe des Schwerts erschlagen.
14 Nur die Frauen, die Kinder und das Vieh und alles, was in der Stadt ist, und alle Beute sollst du unter dir austeilen und sollst essen von der Beute deiner Feinde, die dir der HERR, dein Gott, gegeben hat.
15 So sollst du mit allen Städten tun, die sehr fern von dir liegen und nicht zu den Städten dieser Völker hier gehören.
16 Aber in den Städten dieser Völker hier, die dir der HERR, dein Gott, zum Erbe geben wird, sollst du nichts leben lassen, was Odem hat,
17 sondern sollst an ihnen den Bann vollstrecken, nämlich an den Hetitern, Amoritern, Kanaanitern, Perisitern, Hiwitern und Jebusitern, wie dir der HERR, dein Gott, geboten hat,
18 damit sie euch nicht lehren, all die Gräuel zu tun, die sie im Dienst ihrer Götter treiben, und ihr euch so versündigt an dem HERRN, eurem Gott.
19 Wenn du vor einer Stadt lange Zeit liegen musst, gegen die du kämpfst, um sie zu erobern, so sollst du ihre Bäume nicht verderben und mit Äxten umhauen, denn du kannst davon essen; darum sollst du sie nicht fällen. Die Bäume auf dem Felde sind doch nicht Menschen, dass du sie belagern müsstest!
20 Die Bäume aber, von denen du weißt, dass man nicht davon isst, die darfst du verderben und fällen und ein Bollwerk daraus bauen gegen die Stadt, die mit dir Krieg führt, bis du sie besiegt hast.

Besonders bemerkenswert also die Rechtfertigung von Kriegen (letztlich: Der erfolgreiche Krieg ist deshalb erfolgreich, weil gottgewollt (= Zirkelschluss) und der Dreiklang von 'Priestern', Amtsleuten, Heerführern, um insbesondere Andersgläubige zu vernichten.




Pluto hat geschrieben:
Lamarck hat geschrieben: Also ist Aufklärung & Humanismus schon deshalb nötig, damit das arme christliche Christentum nicht wieder in das unchristliche Christentum zurückfällt. Am Ende wandelt sich das falsche Christentum endlich zu einem edlen humanen Atheismus?!
Du vergisst dabei, dass am Ende des 15. Jahrhunderts die Gottgläubigkeit alternativlos war.

Meinst Du hier wirklich 'Gottgläubigkeit' oder nicht doch Christentum? Gegen Ende des 15. Jahrhunderts wurde es dem Judentum durch das Christentum schwer gemacht, zu überleben; das Heidentum war schon lange mit wenig friedlichen Mitteln erledigt. Atheistische Vorstellungen wiederum sind sicher weit älter als das Christentum.




Pluto hat geschrieben: Also hatten die ersten Aufklärer selbst christliche Wurzeln.

Was genau willst Du damit sagen? Auch ich habe schließlich christlich-katholische Wurzeln ... .




Pluto hat geschrieben: Die Gründe für das Ende der Grausamkeiten habe ich bereits oben genannt.

Eigentlich nicht ... . Deshalb: Erst die Aufklärung konnte das Christentum zurechtstutzen und damit die 'christlichen' Grausamkeiten unterbinden.




Pluto hat geschrieben:
Lamarck hat geschrieben: KHD liegt sachlich richtig oder er liegt sachlich falsch. Alles andere riecht nach Geschichtsrevisionismus ... .
Ich fürchte mit solchen schwarzweiss Bildern verlässt du selbst den Boden der Sachlichkeit und gehst am Thema vorbei.

Es ist also unsachlich, wenn ich darauf Wert lege, dass KHD gefälligst sachlich widerlegt werden soll?! Tatsächlich gibt es nicht nur die Farbfotografie und auch ein bisschen schwanger geht nicht. Du vermagst also inhaltlich - sprich: sachlich - nichts gegen KHD auszurichten?




Pluto hat geschrieben: KHD nennt sich Historiker, ist aber in Wirklichkeit ein "Prediger" des radikalen Atheismus der sich vorgenommen hat die negativen Seiten des Christentums zu verteufeln, ohne auf die positiven Seiten einzugehen. Das kann man beim besten Willen nicht als seriöse Geschichtsaufarbeitung bezeichnen, wie ich sie von einem Historiker erwarten würde.

Solche Rede erwarte ich eigentlich nicht von Dir. Natürlich ist dies die übliche Kritik an KHD - argumentfrei und unsachlich. Tatsächlich lässt sich KHD inhaltlich leicht kritisieren - wer viel denkt, irrt eben auch viel. Aber es ist eben ein Sakrileg, überhaupt zu wagen, das Christentum zu kritisieren. Aus dem Christentum folgt eben nur gutes, und wenn nicht, dann ist es nicht das Christentum, sondern Missbrauch desselben. Natürlich erst im Nachhinein ... . (Erkenne den Zirkelschluss)

Natürlich besteht das Christentum aus Menschen - mit 'Christentum' sind genauer Menschen gemeint, die ein Etwas als Christentum idealisieren. Im Namen des Christentums lässt sich natürlich sowohl 'Gutes', als auch 'Böses' tun (das wäre auch etwa im Namen des Nationalsozialismus nicht anders!) - aber was 'Gut', was 'Böse' ist, ist keine Frage, die das Christentum unterscheiden kann (Von Nietzsches Begriff der 'Sklavenmentalität' erst gar nicht zu reden).

Zur Unterscheidung von Motiv und Argument (Motive können beliebig unterstellt werden - sie bilden deshalb nie ein Argument, nur ein ad hominem, welches damit auch leicht umgedreht werden kann):

"Pluto nennt sich Chemiker, ist aber in Wirklichkeit ein "Prediger" der radikalen Alchemie, der sich vorgenommen hat, die negativen Seiten des Erklärungskonzepts vom Phlogiston zu verteufeln, ohne auf die positiven Seiten einzugehen. Das kann man beim besten Willen nicht als seriöse chemische Arbeit bezeichnen, wie ich sie von einem Chemiker erwarten würde."




Pluto hat geschrieben:
Lamarck hat geschrieben: Wie würde das letztlich ausgehen, wenn wir den Katholen oder den Lutherböckchen erlauben würden, die Regierung zu übernehmen und alle bestehenden Gesetze aufzugeben und sich nach der Bibel zu richten?!
:lol:
Das ist bereits heute Realität, da Christen in der Bundesversammlung ohnehin bereits die Mehrheit haben. Deine Frage könnte man genauso gut umdrehen, und fragen was wäre wenn Extremisten unter den Atheisten die Regierung übernehmen würden?

So lange keine radikalen Kräfte, egal welcher Couleur, die Macht übernehmen, kann ich jedenfalls nachts ruhig schlafen.

Was jetzt, 'radikal' oder 'extremistisch'? Was ist mit 'gemäßigt' und 'fundamentalistisch'? Was genau sind Extremisten unter den Atheisten? Aber Du hast recht, gewiss ist die Schweizer Bundesversammlung unterwandert von den Extremisten unter den Christen ... .




Cheers,

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#187 Re: Atheismus- und Gotteswahn

Beitrag von Lamarck » So 1. Dez 2013, 12:37

Hi closs!

closs hat geschrieben:
Lamarck hat geschrieben: Du willst doch hier nicht auf Aussagen hinaus [..]
Dummes Gerede. - Natürlich (wie oft bei Dir) genau das Gegenteil (in Dein Bild übersetzt - vielleicht verstehst Du es dann): "Dadurch, dass er Autobahnen gebaut hat, ändert sich nichts am Gesamtbild".

Du weißt einfach nicht, wovon Du redest. Um bei Deinem Beispiel zu bleiben: Ein Bild (auch ein Gesamtbild) ist nicht die Realität - nur die Interpretation, eben ein Bild davon. Und natürlich möchte ein Disputant mit der dargestellten Rede dieses Bild seinen Wünschen entsprechend - nämlich in positiver Richtung - ändern. Dies lässt sich allerdings nur mit einem gewissen Maß der Selbstverleugnung bewerkstelligen.




closs hat geschrieben: Wie schaffst Du es eigentlich regelmäßig, exakt das Gegenteil von dem rauszuhören, was man sagt.

Ich höre nicht das Gegenteil heraus - ich denke nur wesentlich weiter als Du. Aber umgemünzt auf Dich: "Wenn man nachweisen könnte, dass" Jesus ein ganz gewöhnlicher Mensch "war, wäre damit das daraus resultierende Gesamt-Bild über ihn wahr?"




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#188 Re: Atheismus- und Gotteswahn

Beitrag von closs » So 1. Dez 2013, 13:01

Lamarck hat geschrieben: Ein Bild (auch ein Gesamtbild) ist nicht die Realität - nur die Interpretation, eben ein Bild davon.
Natürlich - das gilt für unsere Wahrnehmung an sich - ohne Ausnahme. - WAS Realität ist, kann nur die Realität selber verifizieren - nicht wir. Und WENN wir es tun, nur auf Basis von Setzungen.

Lamarck hat geschrieben:ich denke nur wesentlich weiter als Du.
Dann wirst Du uns sicherlich irgendwann an diesem Vorsprung teilhaben lassen.

Lamarck hat geschrieben: "Wenn man nachweisen könnte, dass" Jesus ein ganz gewöhnlicher Mensch "war, wäre damit das daraus resultierende Gesamt-Bild über ihn wahr?"
Das ist jetzt eine ganz neue Frage - ursprünglich ging es darum, dass man die "Bilanz" über etwas oder jemanden nicht an irgendwelchen untypischen Schlaglichtern festmachen kann.

Deine neue Frage: Wäre Jesus Nur-Mensch und nicht "wahrer Gott und wahrer Mensch", wäre MEIN Gesamtbild über ihn aus den Angeln gehoben - dann hätten die Juden recht, die in ihm einen Propheten (o.ä.) sehen und sonst nichts. Das NT wäre dann (noch) nicht eingetreten.

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sven23
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#189 Re: Atheismus- und Gotteswahn

Beitrag von sven23 » So 1. Dez 2013, 16:08

closs hat geschrieben:.

Deine neue Frage: Wäre Jesus Nur-Mensch und nicht "wahrer Gott und wahrer Mensch", wäre MEIN Gesamtbild über ihn aus den Angeln gehoben - dann hätten die Juden recht, die in ihm einen Propheten (o.ä.) sehen und sonst nichts. Das NT wäre dann (noch) nicht eingetreten.

Frage: was wäre denn so schlimm daran, wenn Jesus "nur" ein Mensch wäre und sein himmlischer Vater nur eine Fiktion wäre?
Würde das dein Leben ändern und wenn ja, warum?
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#190 Re: Atheismus- und Gotteswahn

Beitrag von closs » So 1. Dez 2013, 17:46

sven23 hat geschrieben:was wäre denn so schlimm daran, wenn Jesus "nur" ein Mensch wäre und sein himmlischer Vater nur eine Fiktion wäre?
"Schlimm" ist das falsche Wort - dann hätte ich mich in der Offenbarung des Geistes getäuscht. - Ontologisch würde sich nichts ändern.

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