dagegen hat geschrieben:nein. "Verwandtschaft" ist ein europäisches Konstrukt.
Eine Schnappsidee, für die jeglicher Nachweis noch aussteht.
Man muss also ethnographische Studien zur Verwandtschaft mit dem entsprechenden ethnologischen Hintergrundwissen lesen.
Jedenfalls hast du bisher nichts Wesentliches geliefert, was deine These stützt.
Immer wieder aber treten Aussenstehende auf, die irgendwelche biologistischen Theorien zur Verwandtschaft für den letzten Schrei in der ethnologischen Forschung halten
Hmph...
irgendwelche...?
Das sind fundierte wissenschaftliche Studien und Sachbücher der Biologie, die immer wieder bestätigen, dass Verwandtschaft eine ganz entscheidende Rolle in der Bindung zwischen Artgenossen in der Tierwelt darstellt.
Du wirst mir vielleicht zustimmen, wenn ich sage, dass die "Stimme des Blutes" genauso stumm ist wie die Stimme Gottes. Heisst: dass jemand mit einem anderen blutsverwandt ist -sagen wir durch Zeugung- sagt erst mal gar nichts. Viel wichtiger sind die tatsächlichen sozialen Bande, das tatsächliche soziale Geschehen und das hat nun überhaupt nichts mit genetischen Bindungen zu tun.
Der Mensch mag darin ein Sonderfall sein, dass kulturelle Aspekte die Blutsbande oberflächlich kaschieren, aber i.d.R. ist auch bei uns Menschen
Blut dicker als Wasser und genetische Bindungen sind enger als Freundschaften. Das zeigt sich nicht zuletzt in den Erbfolgegesetzen der ganzen Welt, nicht nur in Europa.
Aber die hohe Trennungsrate lässt vermuten, dass auch bei uns der erste Mann zum blossen Genitor wird, zu dem seine leiblichen Kinder keine Bindung haben.
Die Trennungsrate hat damit nicht das Geringste zu tun, denn Mann und Frau sind nicht blutsverwandt.
Sie zeigt nur, dass Paarbildung zwecks Fortpflanzung das oberste Ziel der Biologie ist. Dazu hat uns die Evolution die Verliebtheit und die Sexualität gegeben. Es klingt brutal, aber sind Fortpflanzung (und zu einem geringeren Mass) Brutpflege abgeschlossen, braucht es diese Bindung nicht mehr. Wer es nicht schafft innert nützlicher Frist eine echte Beziehung mit dem Partner aufzubauen, trennt si h wieder.
such is life.
Jedenfalls ging es im Spiegelartikel um die Behauptung, dass Konservative weniger intelligent seien, weil sie nur für ihre Familie und Freunde sorgten, während Linksliberale intelligent seien...
Der Spiegelartikel baut scheinbar auf den Ergebnissen einiger
amerikanischer Studien, die geziegt haben, dass der IQ Nichtgläubiger statistisch über dem von gläubigen Personen liegt. Das Ergebnis mag stimmen, beeinflusst aber nicht die Einzelperson, in dem auch ganz andere Interpretationen zulässig sind.
Ich zumindest kenne, sowohl unter Gläubigen wie unter Nichtgläubigen, hoch-intelligente Menschen, so dass ich mir hier kein Pauschalurteil erlauben würde.