Homöopathie

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Zeus
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#221 Re: Homöopathie

Beitrag von Zeus » Di 7. Mai 2013, 08:30

barbara hat geschrieben:nun, wenn als einziges "Gegenargument" Spott kommt, ist es mit einer sachlichen und fundierte Begründung wohl nicht sehr weit her... :?
grüsse, barbara
Liebe Barbara, wenn du echt an Homöopathie interessiert sein solltest, empfehle ich dir, diesen sehr ausführlichen Artikel zu lesen.
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Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)

closs
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#222 Re: Homöopathie

Beitrag von closs » Di 7. Mai 2013, 08:47

Pluto hat geschrieben:Vielleicht hast du dabei auch den Beitrag von Tara übersehen?
Der Beitrag von Aigner ist gut - natürlich gibt es den Placebo-Effekt - auch in der "normalen" Medizin.

Unabhängig vom Thema "Homöopathie" ärgert mich, dass die (Noch-)Nicht-Nachweisbarkeit von Phänomenen gleichgesetzt wird mit Nicht-Existenz von Phänomenen. - Innerbetrieblich im Sinne der Wissenschaftstheorien mag das ja sinnvoll und sogar notwendig sein - es ist ja gut, dass die Wissenschaft diesbezüglich so objektive und strenge Maßstäbe hat.

Aber man kann doch dem Sein nicht vorschreiben, ob es ist oder nicht. - Nochmals: Die Röntgenstrahlen gab es bereits vor ihrer Entdeckung und Nachweisbarkeit.

Der Status Quo aus meiner Sicht ist, dass es auf breiter Front Hinweise für die Wirkung von Homöopathie gibt, deren Wirkungs-Mechanismen aber wissenschafts-methodisch schwer greifbar sind.

Dazu kommt seitens der wenigen homöopathischen Ärzte, die ich gekannt habe, ein genervtes Abwinken, wenn es um Zusammenarbeit mit "schulmedizinischen" Kollegen geht. -Die Begründung lautet(e) dann: "Die verstehen das nicht, weil sie einen ganz anderen Ansatz haben, was eine Krankheit ist" - Mir reicht es, wenn bei mir Menschen gesund werden, die dort nicht gesund wurden".

Übrigens noch was zu den D1000-Potenzen: Wenn man 100 Menschen eine Überdosis eines pharmazeutischen Medikaments gibt, spürt in der Regel jeder was davon. - Wenn man 100 Menschen eine hohe Dosis (negative Potenz) eines homöopathischen Medikaments gibt, ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass nichts passiert. - Der Grund: Je höher die Potenz eines speziellen Präparats, umso genauer muss es zu einem speziellen (komplexen!) Krankheitsbild passen. - Ansonsten gilt in der Homöopathie: Knapp daneben, ist auch vorbei.

Egal: Wenn jemand der anwesenden Homöopathie-Kritiker wirklich Interesse hat, soll er/sie doch einfach mal Erfahrungsberichte von homöopathischen Ärzten suchen (gibt es vielleicht im Netz) oder mal zu einem Kongress fahren. - Da gibt es Leute, die das besser erklären können. - Ich habe das Prinzip verstanden und davon profitiert - detailliert erklären sollten es echte Profis.
Zuletzt geändert von closs am Di 7. Mai 2013, 08:56, insgesamt 1-mal geändert.

closs
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#223 Re: Homöopathie

Beitrag von closs » Di 7. Mai 2013, 08:55

Zeus hat geschrieben:Liebe Barbara, wenn du echt an Homöopathie interessiert sein solltest, empfehle ich dir, diesen sehr ausführlichen Artikel zu lesen.
Das wäre doch ein Deal: Die Homöopathie-Befürworter lesen homöopathie-kritische Beiträge (wie Dein vorgeschlagener). - Homöopathie-Kritiker machen sich mal schlau, indem sie homöopathie-freundliche Beiträge lesen (es gibt sicherlich auch ein Homöopathie-Lexikon).

Dann stehen Mainstream-Medien wie wiki und Insider-Medien gegenüber. - Ist doch nur fair.

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Zeus
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#224 Re: Homöopathie

Beitrag von Zeus » Di 7. Mai 2013, 09:48

Pluto hat geschrieben: Vielleicht hast du dabei auch den Beitrag von Tara übersehen?
barbara hat geschrieben:Zeit nehmen sich auch Freunde und hören lange zu.
Was doch heissen müsste, dass ein schönes langes Gespräch mit der besten Freundin dafür sorgen müsste, dass alle gesundheitlichen Beschwerden wie weggeblasen wären.
Liebe Barbara, man kann den Wert psychologischer Betreuung auch überschätzen. :lol:

barbara hat geschrieben:Das bedeutet, wenn wir das konsequent weiterdenken, dass Homöopathiekritiker davon ausgehen, Homöopathen hätten aus irgend einem unklaren Grund eine Super-Placebo-Power zur Verfügung, und die ist es, die wirkt, nicht etwa die homöopathische Methode.
Da Homöopathen herzlich wenig (ich denke da besonders an die hochpentenzierten Dosen) anderes zu bieten haben, ist bei denen der Leistungsdruck, den Plazeboeffekt weitgehend auszunutzen, besonders hoch.

barbara hat geschrieben:Ich meine, man kann ja Homöopathie weit hergeholten Unfug nennen,...
So ist es, sehr präzise ausgedrückt. :lol:

barbara hat geschrieben:... aber muss man dann eine alternative Erklärung anbieten, die noch weiter hergeholter Unfug ist und die sich noch weniger belegen lässt?
Nein ganz gewiss nicht. Schau mal
Bis heute existiert weder ein formaler, reproduzierbarer Nachweis noch eine akzeptable naturwissenschaftliche Begründung für eine Wirksamkeit homöopathischer Arzneimittel, die über den Placebo-Effekt hinausgeht
...
Die homöopathische Medikation nach dem „Ähnlichkeitsprinzip“ ist aus wissenschaftlicher Sicht nicht nachvollziehbar
...
Das zweite wichtige Prinzip der Homöopathie, das besagt, dass homöopathische Mittel in „potenzierter“ Form wirksamer seien als Urtinkturen, gilt nach heutigen medizinischen und physikalischen Erkenntnissen als widerlegt, da geringere Wirkstoffkonzentrationen eine geringere Wirkung zur Folge haben
...
Eine Unterscheidung in subjektive oder objektive Symptome ist in der Homöopathie kaum von Bedeutung. Während in der Medizin Symptome als Krankheitserscheinungen angesehen werden, sind Symptome in der Homöopathie die Krankheit selbst und nicht bloße Erscheinung derselben.[184] Untersuchungen, wie etwa Röntgenbilder, Ultraschall oder Gewebeproben, werden zur Klärung der Ursache einer Krankheit nicht herangezogen. So werden bei konsequenter Durchführung beispielsweise allergisch, bakteriell oder viral hervorgerufene Erkrankungen gleich behandelt, wenn sie dieselben Symptome zeigen.[27][182][183] Hinzu kommt, dass dieselben Symptome Bestandteil verschiedener Arzneimittelbilder sind. Die sich daraus ergebende Vielzahl an übereinstimmenden Bildern macht die Wahl des Mittels willkürlich
barbara hat geschrieben:...Vor allem, da die Ritualistik in der Schulmedizin viel mehr auf Placebowirkung ausgerichtet ist als die Ritualistik in der Homöopathie.
Ich weiß zwar nicht, von welcher "Ritualistik in der Schulmedizin" du sprichst - wie dem auch sei - der unvergleichliche Vorteil der Schulmedizin ist, dass sie ZUSÄTZLICH zum Voodoo echte zigtausendfach bewährte Heilmittel (u.v.A.!) zur Verfügung hat.

LG
Zeus
Zuletzt geändert von Zeus am Di 7. Mai 2013, 13:48, insgesamt 2-mal geändert.
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#225 Re: Homöopathie

Beitrag von Janina » Di 7. Mai 2013, 10:03

closs hat geschrieben:Meine Aussage ist, dass das (Noch-)Nicht-Messen-Können einer Realität (hier: Wirkung von Homöopathie) lediglich aussagt, dass eine Behauptung (hier: Wirkung von Homöopathie) (noch) nicht wissenschaftlich nachvollziehbar ist und deshalb als "negativ" zu bewerten ist. - Kein Befund. - Das wussten wir auch schon vorher.
Richtig. Und das ist ein Ergebnis: Keine Wirkung.

closs hat geschrieben:Die Röntgenstrahlungen gab es bereits, bevor sie entdeckt wurden. - Die Realität der Röntgenstrahlen war trotzdem Realität, bevor man sie entdeckt hat. - Aber sie war keine wissenschaftlich anerkannte Realität, bevor sie entdeckt und gemessen wurden.
Aber auch unentdeckte Röntgenstrahlung wirkt. Dir wächst ein Blumenkohl da wo sie zu oft hinkommt. Auch wenn du nicht weißt warum.

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#226 Re: Homöopathie

Beitrag von closs » Di 7. Mai 2013, 10:15

Janina hat geschrieben:Richtig. Und das ist ein Ergebnis: Keine Wirkung.
Im Sinne der Untersuchung: Keine Wirkung. - Einverstanden.

Janina hat geschrieben:Aber auch unentdeckte Röntgenstrahlung wirkt.
Homöopathie doch auch. - Die Leute werden gesund und können nicht nachweisen warum.

Allerdings ist der Unterschied zwischen Röntgenstrahlen und Homöopathie, dass bei Röntgenstrahlen der Blumenkohl wahrscheinlich bei jedem wächst und bei der Homöopathie nur beim jeweils "Passenden".

Nochmals ein Hinweis persönlich mir bekannter Fälle:
* Chronische Gastritis (bei mir) weg nach wenigen Wochen - mit Ansage.
* SChwere psychiatrische Erkrankung (im persönlichen Umkreis) weg über angesagte Totalentgiftung nach gut einem Jahr.
* 100% Heilung von Pseudo-Krupp über 30 Jahre Praxis (nach Aussagen des Arztes).

Hmm. - Übrigens: Man hat Homöopathie-Erfolge bei Tieren damit begründet, dass auch Tiere Placebo-anfällig seien. - Was nicht sein darf, das nicht sein kann.

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#227 Re: Homöopathie

Beitrag von Janina » Di 7. Mai 2013, 11:28

closs hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:Aber auch unentdeckte Röntgenstrahlung wirkt.
Homöopathie doch auch. - Die Leute werden gesund und können nicht nachweisen warum.
Ja, siehe oben: Die Leute werden nachweislich NICHT gesund davon.

closs hat geschrieben:Man hat Homöopathie-Erfolge bei Tieren damit begründet...
Was nicht ist, braucht nicht begründet werden.

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#228 Re: Homöopathie

Beitrag von closs » Di 7. Mai 2013, 12:33

Janina hat geschrieben:Die Leute werden nachweislich NICHT gesund davon.
Merkwürdige Aussage. - Und wie sehen das die Betroffenen?

Ist es nicht vermittelbar, dass die (Noch-?)Nicht-Messbarkeit eines Phänomens autonom im Verhältnis zum Phänomen selbst ist?

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#229 Re: Homöopathie

Beitrag von Janina » Di 7. Mai 2013, 12:38

closs hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:Die Leute werden nachweislich NICHT gesund davon.
Merkwürdige Aussage. - Und wie sehen das die Betroffenen?
So:
http://www.4religion.de/viewtopic.php?p=4173#p4173

Nochmal, es gibt da gar kein Phänomen, das einer Erklärung bedarf. Außer ein paar Sinnestäuschungen.

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#230 Re: Homöopathie

Beitrag von closs » Di 7. Mai 2013, 13:06

Janina hat geschrieben:Nochmal, es gibt da gar kein Phänomen, das einer Erklärung bedarf.
Woher willst Du das wissen?

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