sven23 hat geschrieben: ↑So 20. Nov 2022, 09:11
Du solltest aber die Bereitschaft erkennen lassen, diese Blockade lösen zu wollen. Sonst drehst du dich nur im Kreis.
Zunächst einmal vielen Dank für den guten Link zum Spiegel-Artikel.
www.spiegel.de hat geschrieben:
Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass sich die Kasein-Gene bei den gemeinsamen Vorfahren aller Säugetiere entwickelten. Und genau dieses Auftauchen der Milchproteine erkläre die Emanzipation der meisten Säugetiere vom Ei.
Dabei habe die Milchproduktion ursprünglich eigentlich nur einem Zweck gedient: dem Befeuchten der Eier. Dennoch war es ein entscheidender Schritt: Das Eidotter war plötzlich nicht mehr die einzige Nahrungsquelle für den Nachwuchs - es war der erste Schritt weg vom Ei und hin zur Milch.
Im Laufe der Evolution emanzipierten sich die meisten Säugetiere dann vollständig vom Ei: Sie entwickelten Plazenta und ausgefeiltere Säugertechniken, wie Drüsen und Zitzen - die Eidottergene verkümmerten vollständig. Das Säugen mit Milch wurde die treibende Kraft in der Evolution der Säugetiere.
Aber auch hier zeigt sich das gleiche Bild wie bei dem Artikel über die Schlüsselinnovationen. Man spricht jetzt plötzlich von der "Emazipation". Als ob die Eierleger eines Morgens aufgewacht wären und beschlossen hätten, sich endlich vom leidigen Eierlegen zu emanzipieren.
Allein schon die Wortwahl: "Sie entwickelten Plazenta und ausgefeiltere Säugertechniken, wie Drüsen und Zitzen". Wieder dieser Werkstattgedanke. In welche Tüftlerwerkstatt hat sich die Evolution hierfür zurückgezogen?
Wie gesagt, eine Variation ist nachvollziehbar. Wenn ein Schneehase, Schneefuchs, die Schneeeule oder der Eisbär ein weißes Fell bzw. weißes Federkleid bekommen haben, weil sie dadurch eine bessere Tarnung im Schnee und Eis erhielten, ist das gut nachzuvollziehen. Aber wie soll man sich Schlüsselinnovationen oder Emanzipationen erklären?
sven23 hat geschrieben: ↑So 20. Nov 2022, 09:11
Aber die Evolution hat eins im Überfluss: Zeit.
Die Zeit kann hier aber auch keine Antwort geben. Es bleibt ja bei der Biologie: Eltern zeugen Nachkommen. Das Leben findet nicht im Labor statt. Gene allein können nicht überleben und haben keine Intelligenz. Sie sind die Bausteine des Lebens, die ein Programm abarbeiten.
Vielleicht mal umgekehrt gedacht.
In der Vorzeit, als es noch keine Säuger gab und alle Eier legten, konnte es ja auch noch nicht das Ziel geben Säuger zu werden. Diese Alternative bestand ja gar nicht. Niemand hätte sich vorstellen können, dass man in seinem eigenen Leib Junge austragen könnte. Das hat es zuvor noch nie gegeben. Wie konnte man sich dann vom Ei emanzipieren, wo man doch gar keine Alternative dazu kannte?