Darkside hat geschrieben:Genau so verhält es sich tatsächlich auch.
nein, so verhält es sich in der Praxis längst nicht immer.
Heisenberg schrieb: "Wenn wirkliches Neuland betreten wird, kann es aber vorkommen, dass nicht nur neue Inhalte aufzunehmen sind, sondern dass sich die Struktur des Denkens ändern muss, wenn man das Neue verstehen will. Dazu sind offenbar viele nicht bereit oder in der Lage." (Der Teil und das Ganze S. 88)
Stimmt heute noch so: neue Inhalte sind unproblematisch, eine Veränderung der Strukturen, dagegen wehren sich die meisten mit Händen und Füssen. Leute mögen es generell nicht, wenn Weltbilder umgestürzt werden.
Wo war denn deine "Wissenschaftsmafia", als es galt, die vorherrschenden Hypothesen von der expandierenden oder der statischen Erde oder der Schöpfung zu verteidigen?
Damals war der Hort des Konservativen, der neue Weltbilder dezidiert ablehnte, eher in den Kirchen zu finden. Wie sich die Geschichte doch wiederholt, gleiches Verhalten andere Akteure....
Abgesehen davon tust du so, als sei der Kreationismus eine ganz neue, von der Wissenschaft unterdrückte Idee. Son Blödsinn: Der Kreationismus ist eine uralte, lange Zeit vorherrschende Idee, die heute widerlegt ist - weil Wissenschaft nicht stetig und geradlinig verläuft, sondern alte Irrtümer irgendwann verdrängt werden.
Kreationismus ist Blödsinn und interessiert mich nicht. Ich erwähne den auch nicht.
Ist doch wirklich unsinnig.
In Wirklichkeit liegt es ganz einfach daran, dass "Grenzwissenschaftler" allermeistens falsch liegen und selten irgendwelche Beweise für ihre Behauptungen vorlegen.
und warum ist es so schwer, für Nicht-Wissenschaftler, Beweise vorzulegen? Doch vor allem darum, weil die formalen Kriterien an Beweise so streng sind, dass man das als Nicht-Wissenschaftler kaum bis gar nicht erfüllen kann...
Aber es ist ja bequem, den Fehler nicht bei der eigenen Voreingenommenheit und mangelnden Logik zu suchen, sondern den Leuten, die gut belegte Tatsachen vertreten, Beschränkung vorzuwerfen.
nun, wenn du einen Logikfehler bei mir findest, weise mich darauf hin. Es dürfte dir allerdings eher schwer fallen, ich mache wenig Logikfehler und weiche nicht von der empirischen Basis ab.
Allerdings ist es durchaus beschränkt, sich sinngemäss zu sagen: ich glaube, nur, was schon belegt ist; was noch nicht belegt ist, interessiert mich nicht und ist es gar nicht wert, untersucht zu werden. Damit findet eine schöne Blockade auf den Status Quo statt, der trotz aller gegenteiliger Beteuerungen darauf hinausläuft, dass wir hier und jetzt die Weisheit mit den Löffeln gefressen haben, alle vorher waren dümmer aber alle nachher sind sicher nicht klüger als wir.
das funktioniert aber nicht so.
Ebenfalls hat die Wissenschaft natürlich auch keine komplizierte Sprache entwickelt (welche sollte das sein; Mathematik etwa oder Latein? Beides wäre falsch) und noch weniger hat sie das, um Laien draußen zu behalten.
Setz dich mal in die Vorlesung einer beliebigen Fakultät. Vielleicht zuerst in eine der Sprachwissenschaften, damit du lernst, was ein Soziolekt ist und wie soziale Gruppen eigene Sprachen entwickeln zur Identitätsstiftung und Abgrenzung gegenüber andern.
Experten gibt es auf jedem Gebiet, nicht alle davon müssen einen Universitätsabschluss besitzen. Doch ein Laie kann niemals mitreden, so einfach ist das - selbst in der KFZ-Werkstatt oder dem Schmied von nebenan. Punkt.
Es gibt nicht sowas wie ein unüberwindbarer Graben vom Laien zum Experten. Laien können sich bilden - auch autodidaktisch - und auf diese Weise richtig gut werden.
Teilweise auch durchaus zu Recht, wenn religiös Gläubige blinddings auf längst verworfene Dogmen bauen. Ein Glaube verifiziert seine Aussage anhand einer ethnischen Geschichte, einer Gesellschaftsstruktur, einer Ethik, einer kulturellen Zugehörigkeit wobei dann oft auf Falsifikation verzichtet wird.
Da Wissenschaftler dieses Probem eigentlich kennen, sollten sie umso mehr darauf achten, es selbst zu meiden.
grüsse, barbara