"Nein, meine Suppe ess ich nicht, meine Suppe ess ich nicht?" Oder
"Nein, meine Impfung nehm ich nicht ..."

Oh, sorry, das ist ja wieder unerträgliche Hetze

piscator hat geschrieben: ↑Di 21. Dez 2021, 09:21Gibt's da nicht ein altes Kinderbuch, das man heute nicht mehr lesen darf?
"Nein, meine Suppe ess ich nicht, meine Suppe ess ich nicht?" Oder
"Nein, meine Impfung nehm ich nicht ..."
Oh, sorry, das ist ja wieder unerträgliche HetzeWie kann ich nur ... 1Elf!!111
Das stimmt, aber ohne Wissenschaft ist alles nichts.
Ich kenne diese Argumentation von closs. Wer nicht auf seiner glaubensideologischen Schiene war, der war eben "geistig noch nicht aktiviert".Ruth hat geschrieben: ↑Di 21. Dez 2021, 11:02Diejenigen, welche das erleben, sind damit NICHT ungläubig zur Wissenschaft, sondern sie wissen mehr, und erkennen, dass die allseits sichtbaren Erkenntnisse der Wissenschaft begrenzt sind, und eine Erweiterung der Erkenntnisse zur unsichtbaren Welt möglich ist.
Nur offensichtlich nicht bei allen Menschen. Somit verstehe ich es als GABE, für besonders ausgewählte Menschen.
Jeder gute Wissenschaftler weiß, dass er nie alles erfassen kann. Das ist nun keine neue Erkenntnis.Ruth hat geschrieben: ↑Di 21. Dez 2021, 11:02Diese Gabe ist daran erkennbar, dass diese Menschen genau wissen, dass ihre eigene Erkenntnis ebenfalls nicht alles ist. Man lernt daran sein ganzes Leben, und wird von Erkenntnis zu Erkenntnis demütiger, weil man erkennt, dass es mehr, viel mehr gibt, als das, was je ein Mensch erfassen kann. Diese Menschen wachsen in der Erkenntnis, indem sie erkennen, dass es mehr gibt, als sie es selbst erfassen können - es aber möglich ist, über den eigenen Tellerrand zu blicken, und ein paar Facetten von dem zu erkennen, was nicht für alles sichtbar ist.
Also wer unsichtbare Dinge sieht (was der Definition von Unsichtbarkeit per se widerspricht), der sollte zum Augenarzt gehen oder zum Neurologen.
Ihr zwei Schelme seid sicherlich schon im Austausch wegen der Quelle des von dir verlinkten Bildes?
usw.
Die Gesellschaft ist nicht "gespalten", denn Impfgegner und Corona-Leugner sind nur eine Minderheit, deren Kern aus einer kleinen Gruppe besteht, die anfällig ist für ein rechtsradikales Weltbild. Die große Mehrheit hat kein Verständnis für die Beachtung, die den Corona-Leugnern zuteilwird.
Zunehmend größer wird der Unmut der großen Mehrheit der Menschen, die die Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie mit ihren immer neuen Varianten für angemessen oder - mit steigender Tendenz - für nicht ausreichend und konsequent genug halten, über die große Beachtung, die die kleine, sich allerdings lautstark artikulierende Minorität der Corona-Leugner und Impfgegner bei vielen Politikern und Medien erhält. Wenig Verständnis hat diese große Mehrheit dafür, dass der Minderheit der Corona-Skeptiker und Impfgegner - ähnlich wie schon den Anhängern der AfD und den Pegida-Demonstranten - großes Verständnis entgegenbracht wird, weil es sich - so wird unterstellt - um eine Gruppe besorgter harmloser Bürger handele, denen die Politik entsprechend Gehör schenken müsse und über die auch wegen der Wahrung der pluralistischen Vielfalt ausführlich zu berichten sei.
PANORAMA21.12.21 00:46 min
Verletzte Polizisten in Mannheim10.000 Impfgegner demonstrieren in RostockVon den Geimpften, die eine der demokratischen Parteien wählen, haben nur 5 Prozent Verständnis für die Impfgegner (lediglich von den Anhängern der AfD haben das 44 Prozent). 94 Prozent halten das Verhalten der Impfgegner für unverantwortlich, weil sie damit nicht nur ihre eigene, sondern auch die Sicherheit anderer Menschen gefährden (nur von den AfD-Anhängern sehen das mit 56 Prozent deutlich weniger so). Und nur 9 Prozent der Geimpften, die eine der demokratischen Parteien wählen, glauben, dass die Impfverweigerer ernst zu nehmende Bedenken gegen eine Impfung haben. 91 Prozent aber halten die Impfverweigerer für eine rechte Randgruppe, die alle Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie als eine Unterdrückung durch das herrschende System wertet und deshalb ablehnt.
Dass diese Annahme der großen Mehrheit der Geimpften richtig ist, zeigt im Übrigen auch das Ergebnis der größten Studie von Nicht-Geimpften (Forsa hat im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums über 3000 Nicht-Geimpfte befragt - so viele wie in keiner anderen Studie zur Impfbereitschaft). Von den befragten Nicht-Geimpften, die sich an der Bundestagswahl im September beteiligt haben, haben rund zwei Drittel (65 Prozent) die AfD oder die rechtsradikale Partei Die Basis gewählt. (Über den Anteil der Ausländer unter den Nicht-Geimpften liegen leider keine Angaben vor, weil alle vorliegenden Impfstudien nur deutschsprachige Bürger befragen können.) Wie bei der AfD und bei Pegida bestand und besteht auch der Kern der Corona-Skeptiker und Impfgegner aus der kleinen Gruppe derer, die latent für ein geschlossenes rechtsradikales Weltbild anfällig sind. Diese recht homogene, festgefügte und zu Verschwörungstheorien neigende Gruppe ist somit auch kaum mit irgendwelchen Argumenten zu überzeugen.
Bundeskanzler Olaf Scholz hat deshalb recht, wenn er sagt, die deutsche Gesellschaft sei "nicht gespalten", sondern bei den Corona-Leugnern und Impfgegnern handele es sich nur um eine Minderheit. Der Zusammenhalt der Gesellschaft wird nicht dadurch gewahrt, dass - wie manche fordern - bei politischen Entscheidungen auf diese Minderheit der Impfverweigerer und sonstigen "Querdenker" Rücksicht genommen oder über sie in Medien ausführlich berichtet wird. Im Gegenteil: Der Unmut der großen Mehrheit der Menschen in der Republik wird weiter zunehmen, wenn weiter zu viel Rücksicht auf diese Minderheit und zu wenig auf die Befindlichkeiten der großen Zahl der "Vernünftigen" genommen wird. Das - und nicht die richtige Sichtweise des Kanzlers - könnte dann tatsächlich den Zusammenhalt der Gesellschaft gefährden.
Manfred Güllner ist Gründer und Geschäftsführer des Forsa-Instituts, das das RTL/ntv-Trendbarometer erstellt.