Lena hat geschrieben: ↑Mi 5. Mai 2021, 11:28
Gott ist immer da. Nur so richtig fühlen und wahrnehmen, geht am besten in der Stille.
Das hat man mir früher auch immer so beigebracht, und zielte dabei darauf ab, dass eine "Stille Zeit" (ein frommer Begriff meiner Generation) unbedingt einzuhalten wäre, wenn man Gott wirklich "hören" will. Und ich kann mir sogar vorstellen, dass es bei manchen Menschen tatsächlich (nur) so funktioniert. Vielleicht sind das Menschen, die natürlicherweise immer irgendwie aktiv sein müssen, um sich lebendig zu fühlen. Die welche einen bestimmten Ort brauchen, um die Stille überhaupt wahrnehmen zu können.
In meinem ganz persönlichen Leben habe ich es aber genau umgekehrt erlebt. Damals, als ich noch mitten im Arbeitsleben stand, waren es genau die Momente, welche dem Lärm und der Unruhe trotzen konnten .... wenn sich mittendrin in der Unruhe eine "Insel" auftut, und ich Fireden spüren kann ... hautnah. Das sind kostbare Momente, die ÜBER das normale Empfinden hinaus gehen. Vielleicht so etwas, was dieser Bibelspruch ausdrückt:
Philipper 4,7
Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, wird eure Herzen und Sinne in Christus Jesus bewahren
Ein Frieden der "höher ist, als alle Vernunft" ... der reicht über die Grenzen des Chaos und der Unruhe hinaus, und kann Inseln schaffen, die sich tief innen (im Herzen) in einem Menschen entfalten.
Inzwischen lebe ich selbst in einem gewissen Rahmen der "Stille". Und manchmal erscheint es mir so, als wenn ich auf irgendeiner Insel lebe, Ich mag den Ort, wo ich natürlicherweise gerade zúhause bin. Aber die ERfahrungen von besonderer Nähe Gottes erreichen mich idR gerade dort, wo die Stille unterbrochen wird ... weil dann das Drumherum keine oder nur noch eine untergeordnete Rolle spielt. Dann spüre ich "Gott ist hier" ... und das sind Momente besonderer Kostbarkeiten, wo ich einen solchen Frieden im Herzen empfinde, der nicht wirklich erklärbar ist ... er übersteigt eben alles, was "normal" ist.