Bild(er) von Gott

Säkularismus
Geistliches und Weltliches verbinden
Tree of life
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#71 Bild(er) von Gott

Beitrag von Tree of life » Fr 23. Apr 2021, 11:29

Lena hat geschrieben:
Fr 23. Apr 2021, 10:54
Da ist keine Sehnsucht nach Heiligkeit und 
Vollkommenheit.
Pfeif drauf, ich will Gott nahe sein, ich will IHN
Und ich bin der Ansicht, dass Gott keine Vollkommenheit will, sondern er kommt zu dir um Gemeinschaft mit dir zu haben, dich "heilen"
Muss dein Ehemann vollkommen sein, um dass du ihn lieben kannst?
Denk doch mal nach

Wer will dir einreden, dass du erst vollkommen sein musst um vor Gott"bestehn" zu können oder gar geliebt werden zu können?

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CoolLesterSmooth
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#72 Bild(er) von Gott

Beitrag von CoolLesterSmooth » Fr 23. Apr 2021, 13:01

Tree of life hat geschrieben:
Fr 23. Apr 2021, 10:50
Entweder du glaubst(vertraust)seinem Rat und handelst danach oder du lässt es bleiben.
Ich kann auch danach handeln, ohne dem Rat zu glauben und ich kann dem Rat glauben, ohne danach zu handeln, für beide Fälle gäbe es entsprechende Szenarien in denen Gründe für ein entsprechendes Verhalten gäbe, aber der entscheidende Punkt ist der: Habe ich die aktive Kontrolle darüber ob ich dem Rat vertraue oder nicht?
Ich sage nein. Damit meine ich nicht, wie ich handle oder was ich nach Außen kommuniziere, sondern es geht rein darum, was ich ganz tief in mir bzgl der Frage "Glaub ich dass das was bringt" (auf die vorgeschlagene Therapie bezogen) denke. Entweder ich glaube es oder ich glaube es nicht und das kann ich nicht durch Wollen überschreiben.

Natürlich kann ich den Ansatz verfolgen, dass ich sage "Wenn ich mich lang genug so verhalte, als würde ich es wirklich glauben, dann wird sich dieser Zustand irgendwann echt einstellen, weil ich, wenn ich es aufrichtig mitmache, dann mit der Zeit die Erfahrungen machen werde, die mich überzeugen."
Heißt im Fall der Therapie, selbst wenn ich persönlich nicht glaube, dass es was bringt, kann ich es trotzdem mal versuchen, denn wenn es funktioniert und ich so dabei bin als wäre ich ernsthaft überzeugt , dann wird sich das Ergebnis irgendwann einstellen.
Das Problem ist das Spannungsfeld, der interne Konflikt, der daraus resultiert, dass ich nicht gemäß meiner Überzeugung agiere und das mag nach initialer Überwindung erstmal nicht das große Problem sein, aber es nimmt zu, je länger es anhält und je länger der erhoffte Effekt auf sich warten lässt.

Und zusätzlich zu diesem wachsenden innere Konflikt, der für sich schon problematisch ist, weil er einen z.B. zunehmend anfälliger für Bestätigungsfehler macht, wird dann auch noch einem selbst die Schuld dafür gegeben, wenn das Resultat ausbleibt. Wenn sich Gott dir nicht offenbart, dann ist das deine Schuld, dann hast du's nicht aufrichtig genug versucht, nicht genug gebetet, warst nicht "gut" genug. Auf Dauer kann das die Leute kaputt machen und es ist einer der Gründe, warum z.B. Konversionstherapien so perfide Sche**e sind. Weil man sich die Schuld dafür einreden lässt, dass etwas im eigenen Fall nicht funktioniert, weil man etwas falsch gemacht hat, während die naheliegende Option, dass es gar nicht funktionieren konnte, weil es eben ganz allgemein nicht funktioniert, ignoriert wird.
Zuletzt geändert von CoolLesterSmooth am Fr 23. Apr 2021, 13:07, insgesamt 1-mal geändert.
Dieser Kommentar wurde von einem heimlich bescheidwissenden und unglaublich boshaften Hund mit finsterer Seele, zerfallenem Geist und Aussicht auf finanziellen Gewinn verfasst.

Ruth
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#73 Bild(er) von Gott

Beitrag von Ruth » Fr 23. Apr 2021, 13:02

Tree of life hat geschrieben:
Fr 23. Apr 2021, 11:29
Lena hat geschrieben:
Fr 23. Apr 2021, 10:54
Da ist keine Sehnsucht nach Heiligkeit und 
Vollkommenheit.
Pfeif drauf, ich will Gott nahe sein, ich will IHN
Und ich bin der Ansicht, dass Gott keine Vollkommenheit will,...............

Nebenbei bemerkt, kann man "Sehnsucht" und die Tiefe derselben bestenfalls nur an sich selbst erkennen ... nicht aber an anderen Menschen. Weil Sehnsucht aus dem Herzen kommt und im Herzen erfüllt wird.

Das zu beurteilen ist dann genau der Part, welcher NUR Gottes Sache ist ... nach dem Motto: "Der Mensch sieht, was vor Augen ist - Gott aber sieht das Herz an" (frei zitiert nach 1.Samuel 16,7 )

Tree of life
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#74 Bild(er) von Gott

Beitrag von Tree of life » Fr 23. Apr 2021, 13:51

Ruth hat geschrieben:
Fr 23. Apr 2021, 13:02
Nebenbei bemerkt, kann man "Sehnsucht" ...
Das Wort an sich ist ja schon interessant:
Wenn der Wunsch, also das Sehnen zu einer Sucht wird, dann klingeln bei mir schon irgendwie die "Alarmglocken".
Wenn dann der "Wunsch" sich nicht erfüllt , kann Enttäuschung eintreten.
Und die Sehnsucht soll mich nicht beherrschen, denn sie bringt mich in eine Abhängigkeit.

Es gibt da ein altes Lied und der Text ist interessant:
https://www.songtexte.com/songtext/munc ... 03b82.html
Der Refrain lautet:

Ohne dich schlaf ich heut Nacht nicht ein
Ohne dich fahr ich heut Nacht nicht heim
Ohne dich komm ich heut nicht zur Ruh
Das was ich will bist Du!

Ist zwar nett als Kompliment gemeint, aber da ist schon eine Abhängigkeit verborgen.
Der Rest des Textes gefällt mir

Ruth
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#75 Bild(er) von Gott

Beitrag von Ruth » Fr 23. Apr 2021, 14:09

Tree of life hat geschrieben:
Fr 23. Apr 2021, 13:51
Ruth hat geschrieben:
Fr 23. Apr 2021, 13:02
Nebenbei bemerkt, kann man "Sehnsucht" ...
Das Wort an sich ist ja schon interessant:
Wenn der Wunsch, also das Sehnen zu einer Sucht wird, dann klingeln bei mir schon irgendwie die "Alarmglocken".
Wenn dann der "Wunsch" sich nicht erfüllt , kann Enttäuschung eintreten.
Und die Sehnsucht soll mich nicht beherrschen, denn sie bringt mich in eine Abhängigkeit.

Ich denke sogar, dass Religionen genau diese Sucht fördern wollen, um Menschen abhängig zu machen. Man spricht von "Verbindlichkeit" des Glaubens, so als wenn es Pflicht ist, die jeweilgen Dogmen und Regeln in ihre Sehnsucht zu integrieren, und genau die Sehnsucht danach den Glauben ausmachen würde. Und man will Gott näher kommen ... dabei kann man nichts und niemandem näher kommen, als Gott, der ohnehin schon den Menschen so nahe ist, dass er "Alles in Allem" ist. (nach 1.Kor. 15,28)

Glaube an Gott ist, für mein Verständniis, unabhängig von Regeln und Dogmen. Man kann Gott suchen und genau dort finden, wo Gott einem entgegenkommt. Das funktioniert nicht, indem man Gebrauchsanweisungen kreiert, wie man Gott findet, weil man Gott nur bei Gott selbst findet.

Tree of life
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#76 Bild(er) von Gott

Beitrag von Tree of life » Fr 23. Apr 2021, 14:15

CoolLesterSmooth hat geschrieben:
Fr 23. Apr 2021, 13:01
Habe ich die aktive Kontrolle darüber ob ich dem Rat vertraue oder nicht?
Meistens ist es so, dass man dem Arzt vertraut(der wird schon wissen was er anordnet)
Wäre das Vertrauen zum Arzt nicht gegeben, würde ich seinen Rat nicht Folge leisten.
Ob die Therapie erfolgreich war, zeigt mir das Ergebnis.
Sag ich aber im Vorraus schon, alles Unsinn, ich such erst gar nicht den Arzt auf, tja dann eben nicht, dann lass es.
Keiner zwingt dich dazu.

Eusebius
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#77 Bild(er) von Gott

Beitrag von Eusebius » Fr 23. Apr 2021, 15:09

CoolLesterSmooth hat geschrieben:
Fr 23. Apr 2021, 05:01
Ich kann nicht durch Wollen bewusst und direkt beeinflussen, was ich glaube.
Ein guter Schauspieler identifiziert sich mit seiner Rolle. Er wird eins mit ihr. Egal, um was für einen Charakter es sich handelt. Und wenn es dem eigenen Chakter entgegengesetzt ist. Das zeigt: Alles ist möglich in dieser Hinsicht. Man kann seine Identität ablegen und durch eine andere ersetzen. Die Frage ist nur, wie schwierig das für jeden Einzelfall ist. So kann aus einem Pazifisten ein Kriegsheld werden und aus einem bescheidenen Asketen ein egoistischer Milliardär. Man kann sich sogar wegen einer Rolle verlieben und nach Erledigung des Auftrages wieder entlieben. Das zeigt, wie flexibel unsere Indentität als Gemüt eigentlich ist oder sein könnte, sein würde, wenn man wollte.
CoolLesterSmooth hat geschrieben:
Fr 23. Apr 2021, 05:01
Meiner Ansicht nach haben wir keine direkte Kontrolle darüber, ob wir etwas glauben oder nicht

Da stimme ich Dir grundsätzlich zu. Aber ich denke auch, dass es möglich ist, darauf Einfluss zu nehmen, zumindest indirekt. Der Glaube ist nichts, was sich nicht von jetzt auf gleich ändern könnte. Siehe Paulus. Es gibt vielleicht gar nicht so wenige Atheisten, die sich in kürzester Zeit zu aufrichtig frommen Menschen wandeln.

Normalerweise ist es doch so, dass wir über bestimmte Dinge denken, wir können sie nicht kontrollieren oder steuern. Aber weil das so ist, versuchen wir es erst garnicht. Dann ist es klar, dass es unmöglich ist. Es ist eine Sperre im Denken, die uns im Weg steht, das Unmögliche für möglich zu halten. Sicher gibt es reale Grenzen. Aber manche Grenzen existieren nur in unserem Kopf.
 
CoolLesterSmooth hat geschrieben:
Fr 23. Apr 2021, 05:01
Ich habe dabei aber nicht das Gefühl als hätten wir die Kontrolle darüber wo (und v.a. ob) auf der Waage bestimmte Dinge platziert werden und wie sich das auf den Stand auswirkt.

Genau diese Dinge werden nach meiner Anschauung, wie ich es in diesem Thema erklärte, durch das Unterbewußtsein gesteuert. Das "Es" lenkt die Aufmerksamkeit auf bestimmte Dinge, es zieht in bestimmte Perspektiven, es legt ganz bestimmte Erinnerungen frei, es färbt das Denken auf bestimmte Art und es nimmt sogar Einfluss auf die Wahrnehmung und auf den Bewusstseinszustand, um uns dahin zu bringen, wo es uns haben will. Das Über-Ich arbeitet anders. Es bemüht sich auch darum, Einfluss zu nehmen, aber es manipuliert nicht, es drängt sich nicht auf. Es ist eine gute, freundliche, wohlwollende Stimme, die unsere Freiheit respektiert.

Wir stehen zwischen diesen Kräften. Solange wir glauben, keine Kontrolle über diese Dinge zu haben, kontrollieren sie uns zweifellos. Stellen wir das jedoch in Frage, gibt es auch einen Weg, sich selbst einzumischen. Allerdings ist das nicht unbedingt leicht. Ich wende mich dazu mental, emotional, mit meine Aufmerksamkeit vor allem an mein Über-Ich, an Christus in mir, an Gott in mir - oder, wenn man Religion und Glaube rausnimmt, das eigene höhere Selbst. Was man ein Gebet nennen kann, aber man kann es auch Auto-Suggestion nennen. Die Begrifflichkeiten sind etwas unterschiedlich, aber im Prinzip halte ich das für das selbe.
CoolLesterSmooth hat geschrieben:
Fr 23. Apr 2021, 05:01
Was ich bewusst tun kann, ist - um beim Bild zu bleiben - die Waage einmal zu leeren und alles noch einmal neu zu platzieren (seitdem man das letzet mal ernsthaft drüber nachgedacht hat, ist sicher einiges dazu gekommen) und zu prüfen, ob sich etwas verändert, ob die Waage immer noch in die selbe Richtung kippt, wie zuvor.
Das "Es" beabsichtigt, unser Denken in eine bestimmte, ihm entsprechende Richtung zu lenken. Das bedeutet, das Ergebnis unserer Reflektionen, Reaktionen, Verarbeitungsprozesse ist gesteuert und steht darum auch fest, wenn wir dem entsprechenden Drang in uns nachgeben. Erst in dem Moment, in dem man sich fragt: Moment. Ich habe diese und jene Ansicht. Aus diesen und jenen Gründen. Aber muss ich so denken? Sind das zwingend die Schlüsse, die sich daraus ergeben? Ließen meine Erfahrungen, Informationen etc. nicht auch eine andere Perspektive zu? Wenn man so alles nochmal genau und vor allem sich selbst gegenüber aufrichtig und ehrlich prüft, kann es schon sein, dass sich die Einstellung etwas verändert.

Immer aber ist der Wille im Spiel. Man kann sich zB über einen Menschen Gedanken machen und zum Ergebnis kommen, dass er böse ist oder falsch oder das Falsche denkt etc. etc... Aber oft ist es so, dass dieses Ergebnis eigentlich schon vorher da war und das sich das in der Art und Weise der Reflektion bestätigt hat. Wenn man dann denkt: Ok, das sieht so aus, aber eigentlich WILL ich etwas Gutes über diesen Menschen. Ich WILL eine freundliche und respektvolle Haltung zu ihm. Ich will ihn in einem positiven Licht sehen. Das kann man trotzdem denken, weil man sich vielleicht einfach unwohl dabei fühlt, so schlecht über jemanden zu denken. Und dann ist es möglich, dass man anfängt, die Reflektion auf ein anderes Ergebnis auszurichten. Man fängt an, zu hinterfragen. Ist alles wirklich so, wie es für mich aussieht? Was spricht dagegen? Gibt es denn Dinge, die dagegen sprechen oder die das relativieren? Und wenn man so fragt und hinterfragt, meldet sich plötztlich auch das Über-Ich und man wird dann darin unterstützt, anders zu denken. Aber das "Es" ist natürlich auch dabei und mischt sich ständig ein. Da kommt es dann wirklich auf den Willen an. Will ich gut sein, gut denken? Oder will ich lieber etwas negativ sehen, mich ärgen, aufregen etc.... ?
CoolLesterSmooth hat geschrieben:
Fr 23. Apr 2021, 05:01
Der Mensch hat in erster Linie mal ein Bedürfnis Ungewissheit zu vermeiden, da Ungewissheit Stress auslöst (btw mehr Stress als die Gewissheit, dass etwas Negatives passiert) und das Konzept "Gott" hat die komfortable Eigenschaft, sich in jede offene Lücke einsetzen zu lassen, das perfekte catch-all für jede Quelle möglicher Ungewissheit. Klar will man da rein und deswegen kann der Weg raus aus dem Glauben so verdammt schmerzhaft sein, weil es der Weg zurück in eine Ungewissheit ist, mir der man noch keinen Frieden geschlossen hat.
Das Bedürfnis nach Sicherheit und Gewissheit würde ich an mir bestätigen. Wobei ich denke, dass man das auch überwinden kann, prinzipiell. Sicher kann man dann den Glauben als Gott als einen mentalen Halt sehen und sagen: Das ist attraktiv, darum macht man es auch. Das berührt aber die Frage, ob so eine Haltung realistisch ist oder einfach nur Einbildung, nicht.

Für mich ist Gott aber unser wahres, höchstes Selbst. Es ist also so elementar wie das Bedürfnis, zu leben, zu existieren. Wenn das wahr ist, gibt es auch kein Bedürfnis, das tiefer liegt im Menschen. Es gibt viele Wege, sich über das Denken einen mentalen Halt zu geben. Man muss nicht an Gott glauben oder sich einer Religion anschließen.

Man kann auch durch Beobachten und logisches Denken zu dem Schluss kommen, dass es einen Gott geben muss. Erst neulich habe ich von einem interessanten Buch eines äußerst hochgebildeten und betagten Mannes, der sein Leben lang überzeugter, bekennender Atheist war und schließlich aufgrund seiner Erkenntnisse zur Genforschung, zur Genetik zu dem Schluss kam, dass das alles unmöglich aus dem Zufall entstanden sein kann, weil es so durchdacht und intelligent ist, so komplex und vollkommen.

Tree of life
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#78 Bild(er) von Gott

Beitrag von Tree of life » Fr 23. Apr 2021, 16:02

Eusebius hat geschrieben:
Fr 23. Apr 2021, 15:09
Was man ein Gebet nennen kann, aber man kann es auch Auto-Suggestion nennen.
Die Begrifflichkeiten sind etwas unterschiedlich, aber im Prinzip halte ich das für das selbe.
Jein von mir.
Und jetzt bitte an alle "Nichtgläubigen": Nicht weiter lesen ;)


Wenn ich im "Geist" (also mich im Gedanken mit Gott unterhalte) bekomme ich oft nicht die Antworten, die mir selber gefallen würden(mir munden)
Würde ich aber mit mir selber Gedankenspiele gestalten, gebe ich(meinem Ego) meist recht.
- - - - - - - - - - - - -

Und diese Auto-Suggestion funktioniert bei mir sehr selten.
Oft war das am Morgen am Weg zur Arbeit, also mal bis zum Auto, dass ich eigentlich bäääh drauf war und dann so:
"Es geht mir gut, ich bin fröhlich und jetzt so richtig voller Energie!"
Wie ein Mantra.
Und dann: WTF , ich red mir da was ein und es ist nicht so. Ich bin halt im Moment so drauf.Punkt.
Der "Glaube" versetzt eben nicht immer "Berge"
Kann sich ja später ändern :punk:

Aber wer will , kanns gerne versuchen und singen:

Jede Zelle meines Körpers ist glücklich
Jede Körperzelle fühlt sich wohl
Jede Zelle meines Körpers ist glücklich
Jede Körperzelle fühlt sich wohl
Jede Zelle and jeder Stelle
Jede Zelle ist voll gut drauf
https://www.youtube.com/watch?v=ZTjyRu88PRE

JackSparrow
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#79 Bild(er) von Gott

Beitrag von JackSparrow » Fr 23. Apr 2021, 16:25

Eusebius hat geschrieben:
Do 22. Apr 2021, 13:51
Heuchelei. Immer wieder dieses Wort.
Was bleibt mir anderes übrig. Ich werde versuchen beim nächsten Mal das Wort Hypokrisie zu verwenden.

Du scheinst nur Dinge herauszupicken, wo Dir ein scharfer, offensiver Kommentar in den Sinn kommt,
Das klingt plausibel. Welcher Mensch würde denn ausgerechnet etwas herauspicken, wozu ihm keinerlei Kommentar einfällt...

entsprechend Deinem Drang, alles, was sich Glauben nennt, für Heuchelei zu erklären.
Alles was mir wie Hypokrisie vorkommt.

Woher kommt eigentlich all der Hass in Dir all das Misstrauen?
Ich misstraue allem, was mir wie Hypokrisie vorkommt. Man könnte sagen derjenige Gott, welchen du für meine Erschaffung verantwortlich machst, hat es mir in die Gene gelegt.

Aber ich habe ein Bedürfnis nach Harmonie. Du nicht?
Ich habe Zweifel an deiner Verwendung des Wortes "Bedürfnis".

Bedürfnis nach Nahrung => Hunger
Bedürfnis nach Wasser => Durst
Bedürfnis nach Schlaf => Müdigkeit
Bedürfnis nach Harmonie => ???

Ich habe ein ganz spezielles Menschenbild, das es mir ermöglicht, keinen Menschen zu hassen oder verurteilen.
Bedauerlicherweise muss ich hier erneut mein Misstrauen zum Ausdruck bringen: Es gibt rund acht Milliarden Menschen auf der Welt und es fällt mir durchaus nicht leicht zu glauben, dass du dein spezielles Menschenbild bereits einem aussagekräftigen Test unterzogen haben könntest.

Ich bin auch dazu bereit, etwas zu glauben, das nicht wahr ist, wenn es mir Frieden bringt und dazu führt, dass ich niemanden hassen kann aber im Gegenteil mich mit allen Menschen verbunden fühle.
Womit du bereitwillig und wissentlich das Risiko in Kauf nimmst, dass dich andere Menschen der Hypokrisie bezichtigen könnten.

Aber kann eine Verbindung zwischen Menschen von Dauer sein, wenn sie auf Unwahrheiten beruht?

Was meinst Du, Jack Sparrow? Was hälst Du von Sigmund Freud?
Historische Fälle wie Phineas Gage (https://flexikon.doccheck.com/de/Phineas_Gage) oder H. M. (https://www.deutschlandfunk.de/wahre-ge ... _id=435452) widerlegen eine Dreiteilung des Menschen. Auch existiert keine feste Grenze zwischen "bewusst" und "unbewusst".

Wir unterteilen heute das Hirn nach funktionalen Aspekten: sensorisch, motorisch, assoziativ, dazu noch eigene Regionen für Dinge wie Angst, Freude oder Ekel...

Es gibt verschiedene Wege, das zu benennen. Freud nannte diese "Entitäten" das "Über-Ich" und das "Es".
Wie wärs mit "Evolution" oder "Weltwille".

Der Willensakt und die Aktion des Leibes sind nicht zwei objektiv erkannte verschiedene Zustände, die das Band der Kausalität verknüpft, stehn nicht im Verhältniß der Ursache und Wirkung; sondern sie sind Eines und das Selbe, nur auf zwei gänzlich verschiedene Weisen gegeben: ein Mal ganz unmittelbar und ein Mal in der Anschauung für den Verstand. Die Aktion des Leibes ist nichts Anderes, als der objektivirte, d.h. in die Anschauung getretene Akt des Willens. (Schopenhauer, 1819, "Die Welt als Wille und Vorstellung")

Tree of life
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#80 Bild(er) von Gott

Beitrag von Tree of life » Fr 23. Apr 2021, 16:33

JackSparrow hat geschrieben:
Fr 23. Apr 2021, 16:25
Ich habe Zweifel an deiner Verwendung des Wortes "Bedürfnis".
Ich nicht...
Ich weiche gerne Provokationen aus, die zu einem unguten Streit oder Schaden führen könnten, weil mir das ein "Bedürfnis" ist.
Bedürfnis nach Nahrung => Hunger
Bedürfnis nach Wasser => Durst
Bedürfnis nach Schlaf => Müdigkeit
Bedürfnis nach Harmonie => ???
in der zwischenmenschlichen Kommunikation ein Gleichklang der Gedanken und Gefühle.
https://de.wikipedia.org/wiki/Harmonie

Miteinander und nicht Gegeneinander
Zuletzt geändert von Tree of life am Fr 23. Apr 2021, 16:34, insgesamt 1-mal geändert.

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