Helmuth hat geschrieben: ↑Mo 5. Apr 2021, 20:29
Wer unerlöst vor Gott tritt, der muss dann auch bezahlen. Mach dir also keinen Kopf darüber, dass du nicht bezahlen müsstest. Es wird dann alles minutiös abgerechnet, denn Gott ist absolut gerecht. Dabei wird die Person nicht angesehen und unparteiisch geurteilt.
Der unerlöste Mensch übersteht dieses Gericht nicht, denn was will er dann noch bezahlen? Womit denn? Er hat ja nichts. D.h für diese ist es ein Gericht, dass deine begangen Sünder an dir selbst abstraft, Der erlöste hingegen überlebt, da er begnadigt wird, worum er Gott um Vergebung gebeten hatte.
Die verwendeten Begriffe werden schwammig und unsauber verwendet. Das ist nicht Deine Schuld, sondern das ist so in evangelikalen Kreisen Standard:
Wer erlöst vor Gott tritt, den muss man erst einmal zeigen. Denn auch Christen sündigen, also sind sie von der Sünde nicht erlöst. Erlöst von der Schuld, etwa? Also da wird jemand der sündigt von der Schuld erlöst: das ist so sinnvoll wie ein Kleptomane mit Dauer-Freibrief für alle Taten.
Warum sollte Gott jemanden der sündigt (gegen in handelt) anders behandeln, als wie jemand der sagt Herr! Herr! aber auch gegen ihn handelt?
Wenn Gott gerecht wäre, gäbe es keine Gnade. Gnade ist der Verzicht auf Gerechtigkeit.
Ohne Ansehen der Person? Also Gott wird die Person schon ansehen. Wie soll’s sonst gehen, wenn einer gerecht urteilen will?
Unparteiisch? Der Begriff ist im Zusammenhang schräg: Gott ist Gesetzgeber, Richter und Staatsanwalt und Vollstrecker in einem. Da gibt’s keine Unparteilichkeit.
Helmuth hat geschrieben: ↑Mo 5. Apr 2021, 20:29
Diese Entscheidung muss aber hier getroffen werden, sprich in diesem Leben, danach ist es zu spät. Wer halt weiter meint, dass er eh ein guter Mensch war, der wird es dann schon erfahren, wie gut er war. Ich bin froh, zur Erkenntnis der Sünde gekommen zu sein. Schon das ist Gnade
Gott setzt also ein zeitlich befristetes Ultimatum. Wozu? Was ist der Sinn davon? Warum soll sich einer später nicht mehr verändern können zum Guten? Und dann sei beim ewigen Gott die Barmherzigkeit abgelaufen?
Es sei nach Dir Gnade zur Erkenntnis der Sünde gekommen zu sein? Nein, es ist ein Fluch. Das hängt mit Verantwortung zusammen. Du sündigst ja auch als Christ noch. Also Du sündigst im Bewusstsein und Erkenntnis der Sünde? Na toll. Mir sind Leute lieber, die nicht wissen was sie tun, wenn sie schon sündigen. Jesus anscheinend auch (siehe Kreuzesworte).
Außerdem was ist das für eine Leistung zu sagen, ich bin ein schlechter Mensch, wenn man sich bei 7 Milliarden Menschen weltweit von Grund auf schlechten Menschen umzingelt fühlt. Also einer unter vielen. Das kann man leicht zugeben. Vor allem wenn man dann noch meint, man wird nicht zur Rechenschaft gezogen von Gott. Und das mit einem einfachen Trick, der einem nichts kostet: man muss nur sagen „Sorry, und danke dass Jesus den Preis zahlt und nicht ich.“ Anders ausdrückt: mit Egoismus sich durchs Himmeltor zwängen wollen. Was hat das mit Gerechtigkeit zu tun?
Und was hat das mit Gerechtigkeit zu tun, wenn man einen Unschuldigen für Dich opfert?
Müsstest Du nicht beten: Gott, lass mich die Strafe für meine Sünden tragen und nicht Jesus! Jedenfalls, wenn Du in der Liebe Gottes bist. Dieses Gebet spricht man nur nicht in panischer Angst vor der ewigen Hölle für selbst kleinste endliche Sünden. Das soll nun Gottes Gerechtigkeit sein?
Wie wirst Du Dich im Himmel fühlen, wenn z.B. Deine Mutter in der Hölle landet, die genauso gut und böse war wie Du. Sagst Du dann, selbst Schuld, hätte die dumme Kuh doch nur die Bekehrungsformel gesagt! Kostet doch nix! - Und gehst Du dann weiter zur Tagesordnung. Zum unbeschwerten genießen von Milch und Honig?
Die damit zusammenhängende Gottesvorstellung beschreibt mir einen Gott, der mir zutiefst unsympathisch wäre.