Ruth hat geschrieben: ↑Stimmt ... es hat vielleicht eher was von einem "Magneten". Man zieht an und fühlt sich angezogen, ohne dass man weiß, welcher Mechanismus vielleicht dahinter stecken könnte.
Das Wahrnehmen desselben ist aber ein Anfang, um zu entscheiden, diese Anziehung zu vertiefen ... oder eben nicht. Weil möglicherweise Vernunftsgründe dafür oder dagegen sprechen.
Genau, diese "Magnet"-Situation wird irgendwann erkannt.
Das bewusste Erkennen, bei dem es dann zu einer Überlegung kommen kann (Motto: "wird mehr daraus oder nicht"), ist der
zweite Schritt auf dem Weg zu Liebe.
Ruth hat geschrieben: ↑Aber du hast schon recht: der Ausgang in beide Richtungen passiert grundsätzlich unwillkürlich. Und auch eine nachfolgende vernunftgesteuerte Entscheidung kann die Tendenz in die andere Richtung (gegen die Vernunft) übertönen/in den Schatten stellen, weil die (unwillkürliche) Anziehung zu groß ist. Daher auch der Spruch: "Liebe macht blind (kann blind machen). Das Gegenteil davon ist dann vielleicht: schlechte Erfahrungen in der Liebe machen oft blind FÜR die Liebe.
Ja, dieser unwillkürliche Anteil ist (aus meiner Sicht) für den Einsatz des Wortes "Liebe" zentral wichtig.
Auf Basis der Unwillkürlichkeit stellt man an sich ein gewisses "Durcheinander in Bezug auf eine andere Person" fest.
Das "Durcheinander" ist dabei fast schon "maximal umfangreich", denn man steht quasi "verändert" im Alltag, man scheint nicht mehr derselbe Mensch zu sein.
-> Verliebtheit
Je nach eigener Entscheidung und nach Reaktion der anderen Person wird diese Situation beendet oder verstärkt (die andere Person erwidert den "Magnetismus" und signalisiert das Feststellen einer ähnlichen Ausrichtung).
Egal ob beendet oder verstärkt wird, nach einiger Zeit klingt das Durcheinander ab.
Der Unterschied "Liebe" oder "Nicht-Liebe" liegt ab diesem Moment darin begründet, dass man die Zusammenhänge der anderen Person in sich aufgenommen hat, also quasi nicht mehr der "alte Mensch" ist - man denkt dann nicht mehr als Einzelner, sondern berücksichtigt immer den Bezug zur anderen Person.
Bei "Liebe" hat man sich fundamental in Richtung einer anderen Person verändert.
Ruth hat geschrieben: ↑Mir bestätigt der Austausch mit dir, zu deinem Weltbild und meinem Glauben, meine Vermutung, der ich seit längerer Zeit folge, dass Gott auf vielfältige Weise auch dort wirkt, wo Menschen Gott gar nicht wahrnehmen können. Für mich ist es immer noch "Gott", der dieses bewirkt.
Mir ist natürlich auch aufgefallen, dass du meine Ansichten nicht ablehnst, sondern versuchst, sie in deine Vorstellungen einzuordnen.
Ich stehe in deiner Vorstellung nicht "ohne Gott" da, sondern gehöre dazu und weiss es halt nicht oder gehe nicht direkt damit um - was für mich vollständig in Ordnung ist.
Ruth hat geschrieben: ↑Es ist viel mehr förderlich in Sachen "Liebe deinen Nächsten", wenn man nach Gemeinsamkeiten sucht.... weil diese im zwischenmenschlichen Miteinander immer Gutes bewirken können. Wogegen die Absonderung und sich selbst bestätigend darin eher zerstörend wirkt.
Diese "goldene Regel" dreht sich meiner Meinung nach auch eher darum, dass man nach einem "Miteinander-Auskommen" bzw. einem "In Ruhe lassen" sucht und nicht auf Konfrontation und Zwangsauflagen aus sein sollte.
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Tree of life hat geschrieben: ↑An Naqual:
Jedenfalls war mir da der Sex nie genug, ich hatte eher das Bedürfnis seelisch in den anderen rein schlüpfen zu wollen (klingt komisch) so, dass man wirklich "eins wird", das nur halten und kuscheln deckte dieses Bedürfnis nicht ab
Nö, "seelisch in den anderen reinschlüpfen zu wollen" klingt überhaupt nicht komisch, sondern es ist aus meiner Sicht genau das, worum es bei Liebe geht.
Oben an "Ruth" habe ich es einwenig angesprochen, dass wir uns bei Liebe ausgehend von der unwillkürlichen Verliebtheit zentral verändern und nicht mehr die Zusammenhänge einer Einzelperson verwalten.
Du wolltest nicht nur Handlungen mit dem anderen Menschen durchführen, sondern ein Stück weit "verschmelzen".
Innerhalb von Wahrnehmung ist so ein "Verschmelzen" auch tatsächlich möglich, denn dort geht es nur darum, welche Zusammenhänge aufgebaut werden.
Man kann sich dort als Einzelperson verwalten oder als "mit jemand anderem vereinigt".
Bei Liebe ist das jedoch derart zentral und umfangreich, dass man es nicht bewusst, nicht willkürlich herbeiführen kann.
Aus meiner Sicht kannst du dein "Bedürfnis des Reinschlüpfens" nicht auf alle möglichen Leute ausdehnen, d.h. dieser (oben mit "Ruth" angesprochene) "Magnetismus" muss die Basis bilden.
In meinem Weltbild ist diese Basis körperlich, denn für mich ist es das Wahrnehmungssystem, das in den Zusammenhängen des anderen Menschen eine Möglichkeit "erkennt", eine umfassende Harmonie zu erreichen.
Man kann sich das so vorstellen, dass sich die Aktivitäten der Nervenzellen, die Rhythmen, im Gehirn tatsächlich auf die andere Person ausrichten, und zwar nicht wie bei sonstigen Beschäftigungen in einem Teilbereich, sondern viel grundsätzlicher: auch dahingehend, dass der eigene Status, die Zusammenhänge von sich selbst (bisher als Einzelperson - mit Liebe als Partnerschaft) verändert werden.
Hören wir z.B. Musik, dann geht es ganz offensichtlich um Harmonie, aber dies betrifft nicht die Sichtweise auf den eigenen Status.
Genauso ist es bei jedem Thema: wir suchen immer nach bzw. orientieren uns an einer Gelegenheit der Harmoniesteigerung.
Eine Handlung, ein Objekt gefällt uns, wenn es irgendwie zu unserer Situation passt und die (innere) Harmonie steigert.
Genau das gilt auch für Sex.
Der Unterschied zu Liebe besteht aus meiner Sicht nicht in einem völlig anderen Vorgang, es ist nach wie vor eine Steigerung der Harmonie, sogar eine sehr umfassende, weil es um enorme körperliche Reaktionen geht.
Die "Abgrenzung" zu Liebe besteht nur darin, ob man die Sichtweise auf sich selbst verändert, indem die andere Person "verschmilzt".
Sex (insbesondere wohlwollender, zärtlicher Sex) umfasst einen wichtigen Tel von Liebe: das körperliche Ausdrücken der eigenen Ansichten/Haltung zu einem anderen Menschen.
Es ist aber nicht der ganze Umfang von Liebe, wenn dahinter nicht auch tatsächlich eine Veränderung der Sichtweise auf sich selbst in Bezug zum anderen Menschen steht.
Wird es bei Sex zu offensichtlich, dass der andere Mensch kein wirklicher Teil im eigenen Selbstverständnis ist, dann sprechen wir vom Eindruck, dass der andere Mensch wie ein Objekt benutzt wird.
Die alte Idee, Sex als untergeordnete, tierische/minderwertige Verhaltensweise einzustufen (keine Sorge, das hast du nicht gemacht - ich sage es nur, weil es gerade passt), teile ich in keiner Weise.
Auch die religiös verbreitete Ansicht, dass Sex nur der Fortpflanzung dienen darf, ist in meinem Weltbild abwegig.
Genauso sind die Spielarten der sexuellen Orientierung kein Hinderungsgrund von Liebe zu sprechen.
Ich sehe kein Hindernis, weshalb eine Frau nicht eine Frau, ein Mann nicht einen Mann oder gemischt lieben können sollte.
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Naqual hat geschrieben:Ich habe auch das angeschaut, was du an Ruth geschrieben hast. Und kann es gut nachvollziehen. Hier im Konkreten habe ich aber ein Verständnisproblem:
wenn ich Dich richtig verstehe , entsteht für Dich Liebe aus einer defizitären Situation heraus (die einer Ergänzung bedarf).
"Ergänzung" im Sinne der Möglichkeit zur Harmoniesteigerung.
Wir alle machen das ständig.
Wenn ich mir für heute Abend einen Film aussuche, dann reagiere auf die Idee des jeweiligen Themas und mir gefällt die Vorstellung damit heute Abend "auszuruhen" und mich "entführen zu lassen".
Die Basis dieses Vorganges, der Ausgangspunkt, kann aber nicht als Defizit bezeichnet werden.
"Defizit" würde ich als Disharmonie bezeichnen, d.h. ein Ausgleich ist
notwendig.
Eine Harmoniesteigerung muss aber nicht von einer Disharmonie ausgehen, sondern kann einfach als "Gelegenheit" erkannt werden.
Als Mann habe ich kein "Defizit", das nur eine Frau ausgleichen könnte. Eine Frau bildet für mich aber prinzipiell die Möglichkeit einer umfassenden Harmoniesteigerung.
(natürlich nicht jede Frau)
Naqual hat geschrieben:Hast Du schon mal definiert oder beschrieben was Du unter Liebe verstehst? Weil das wäre jetzt meine Frage an Dich.
Ich mache das eigentlich ständig - oben an "Ruth" und an "Tree of life", aber auch schon in vorherigen Beiträgen.
In meinem Weltbild sind all diese Vorgänge körperlich und sind zentral im Wahrnehmungssystem/Nervensystem verankert, d.h. die Harmoniesteigerung ist eine tatsächlich physikalisch vorhandene Harmoniesteigerung in den Reaktionen.
=> Liebe ist (aus meiner Sicht) voll und ganz körperlich. (gut, das ist keine Sensation, in meinem Weltbild ist ein Mensch: Körper)
Naqual hat geschrieben:Sprunghaft? Was sollte man da langsamer machen?
"Sprunghaft" weil du den Liebesvorgang zwischen zwei Menschen (und zwar das, was ich oben als Liebe beschrieben habe) in nur einem Satz auf eine Gruppe (unbestimmter Grösse) ausdehnen können möchtest.
An dieser Stelle wechselst du zur Philosophie, es werden keinerlei Mechanismen mehr berücksichtigt und im Ergebnis wird das Wort "Liebe" an Stellen auftauchen, wo es nicht hingehört.
Naqual hat geschrieben:Du verwendest eine Begrifflichkeit von Philosophie aus der Trivial-Literatur (so wie auch Sparrow): also mal einfach so rumphilosophieren, sich über dies und das Gedanken machen.
Die Philosophie als wissenschaftliche Disziplin muss man da schon anders orten! Aber ziemlich klar.
Gerade in der Philosophie (wie in allen Geisteswissenschaften) spielt die Definition vom Gegenstand der Forschung eigentlich die erste und oberste Geige.
...
Es ist interessant, wie glorifizierend du über Philosophie redest.
Ist dir aufgefallen, dass du bei all dieser "Definitionsgenauigkeit" und "beeindruckender Erkenntnistheorie" am Ende
mich nach einer Definition fragst?
Was genau liefert Philosophie zu Liebe? (du nennst es ja immerhin "die Grunddisziplin des wissenschaftlichen Arbeitens", die "erste Wissenschaft")
Ich habe hier
einen Link gefunden, der das mal etwas anspricht:
Zitat aus dem Link:
Obschon es sich bei der Liebe gewissermassen um ein universelles Phänomen handelt, das Menschen wohl seit Anbeginn der Zeit verspüren, sind sich viele Philosophen darin einig, dass das Konzept der Liebe als romantisches, sexuelles oder zwischenmenschliches Phänomen relativ jungen Datums ist.
Aha, im Grunde kommt Liebe seit "Anbeginn der Zeit" (bezogen auf die Entstehung von Menschen) vor und für (viele) Philosophen seit 300 Jahren.
Kannst du mir mal kurz sagen, wie ich darauf reagieren soll?
Hast du dir schon mal überlegt, wie ungünstig der Begriff "Geisteswissenschaft" ist, wenn ein Mensch gar nichts mit "Geist" zu tun hat?
Ich sehe mich als Körper und ich versuche "Liebe" auf einem vernünftigen Konzept aus Körperreaktionen (insbesondere Wahrnehmungsreaktionen) zu erklären.
Naqual hat geschrieben:Ich denke nicht, dass man muss. Aber es spricht auch nichts dagegen dieses Optimalziel zu erreichen.
Nochmal, "Liebe" in "Feindesliebe" ist ein ungünstiger Einsatz des Begriffes "Liebe" (weil sie so nicht funktioniert).
Du sollst es nicht als Auftrag zu "emotionaler Sympathie" verstehen, sondern als irgendetwas, bei dem der Feind ein Feind bleiben darf.
(selbstverständlich darfst du aus einem Feind einen Freund machen, aber darum geht es bei "Feindesliebe" nicht, sonst würde es ja explizit dastehen)
Naqual hat geschrieben:Wenn ich meinen Feind liebe (ihm Gutes will) und gleichzeitig ihn nicht zum Freund machen will. Was soll das sein?
=> ein Irrtum rund um den Einsatz des Wortes "Liebe" -> ein dicker Fehler in der Übersetzung bzw. im Verständnis, was Liebe überhaupt ist.
Auch wenn du es herumdrehst (Motto: es steht aber auch nicht drin, dass man einen Feind nicht zu einem Freund machen soll) ändert sich an dem grundsätzlichen Fehleinsatz des Wortes "Liebe" nichts.
Ich vermute dein Problem besteht nun darin, dass du diesem Text keinen derartigen Fehler unterstellen möchtest.
Dieses Problem habe ich natürlich nicht, denn Text ist bei mir nur ein Transportmittel und die Aussagen müssen schon auf andere Weise Gültigkeit erlangen, als dass sie nur in einem bestimmten Text stehen.
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Punch hat geschrieben:Noch einmal kurz ein Ausflug zu Wittgenstein und hier zu seinem unsterblichen Tractatus logico-philosophicus: "Worüber man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen".
...
Also unter dem Strich - von der Nächstenliebe kann ich aus eigenem Erleben nichts berichten, kann also darüber nicht sprechen, müsste also (laut Wittgenstein) schweigen, oder ich wäre ein Heuchler, kannst du es?
Ich nehme an, du hast meine Beiträge an die anderen User in diesem Thread nicht im Detail verfolgt, wodurch du nicht einschätzen kannst, wie ich zu der "Nächstenliebe"-Aussage stehe.
Wenn ich es so ähnlich ausdrücken sollte wie die obige "Wittgenstein"-Aussage, dann würde ich so sagen:
"Ein Wort, das einen bestimmten Umstand beschreibt, sollte nicht in einer Situation eingesetzt werden, die mit diesem Umstand nichts zu tun hat"
=> Aus meiner Sicht kann man gerne über "Beziehung zum Nächsten" sprechen, aber das Wort "Liebe" ist fehl am Platze.
Meine Ausgangslage ist, dass ich an mir den Umstand "Liebe" erst im Nachhinein feststellen kann, d.h. ich bin schon lange auf Liebe eingestellt, merke es aber erst viel später.
Begegne ich einer Frau, die mich fasziniert, dann durchlebe ich einen oder mehrere Tage und nehme quasi die Eindrücke rund um diese Frau in den gesamten Tagesablauf mit, bevor ich merke, dass ich wohl voll und ganz auf diese Person eingeschwungen bin, dass ich plötzlich nirgendwo mehr kalte Sachlichkeit sehe, sondern irgendwie ist alles "viel besser".
Auch wenn meine Formulierung hier nicht sonderlich poetisch ist, könnte ich mir vorstellen, dass du verstehst und nachvollziehen kann, was ich hier anspreche.
Der Ablauf, dass ein Mensch auf eine andere Person "einschwingt" und sich zentral verändert, ohne dass er es bewusst entscheidet, ist für mich das Kriterium für den Einsatz des Wortes "Liebe" - oben in diesem Beitrag schreibe ich weitere Details zu meiner Sichtweise.
Kommt nun ein Satz daher wie "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst", dann entstehen für mich logischerweise Probleme und tatsächlich wurde meine Verwicklung in diesen Thread dadurch gestartet, dass ich geschrieben habe, dass es sich in dieser Nächstenliebe-Aussage um ein eigenartiges Konzept von Liebe handelt.
Meine Haltung weicht also ein klein wenig von deiner letzten Aussage ab:
Du gehst bei "Nächstenliebe" davon aus, verstanden zu haben worum es gehen soll und schlussfogerst dann auf dein Unvermögen dies erfüllen zu können.
Meine Haltung ist, ich kann hier im Sinne meines Liebesverständnisses gar nichts erfüllen, denn die "Nächstenliebe" ist eine schräge Formulierung.
Ein Hinweis von "Lena" hat mich darauf gebracht, dass hier eine philosophische Liebes-Einteilung von Beziehungen verwendet wird.
Eine Einteilung, bei der das Wort "Liebe" in alle Absichtsrichtungen verwendet wird und zur Nächstenliebe infrage steht, ob überhaupt eine "emotionale Sympathie" beteiligt ist.
Und damit sind wir doch am eigentlichen Punkt, den du als Problem erkannt hast: du kannst nicht durch die Welt laufen und jedem Menschen mit tiefer emotionaler Sympathie begegnen.
Das Problem stellt sich aber nur deshalb, weil das Wort "Liebe" in einem Umfeld eingesetzt wird, in dem es nichts zu suchen hat, sprich du baust eine Vorstellung auf, was du zu erfüllen hast, die zwar zu den Wörtern passt, aber die Wörter ergeben keinen Sinn.
Bei Wiki habe ich eine Übersetzung gefunden, die sich ergibt, wenn man den alten Texte mal nicht elegant ausformuliert und eigene Sinnvorstellungen hineininterpretiert.
Plötzlich bleibt nur noch das hier übrig:
„Heimzahle nicht und grolle nicht den Söhnen deines Volkes:/ liebe deinen Genossen/ dir gleich/ ICH.“ (ER RIEF 19:18)
Das hier ist tatsächlich die Nächstenliebe-Stelle aus dem alten Testament.
Schau genau hin, hier steht nicht "liebe,
wie dich selbst". Auf Basis meines Kriteriums kann ich auch "mir gegenüber" keinerlei Liebesähnlichen Vorgang feststellen, wodurch dieser Teilsatz bereits zu einer eigenartigen Interpretation wird.
Nun steht in der obigen Übersetzung aber immer noch "
liebe deinen Genossen" wofür ich selbstverständlich auch auf Basis meines Kriteriums von einer eigenartigen Interpretation bzw. einem eigenartigen Liebesverständnis ausgehen muss.
Ich denke die Übersetzer haben sich selbst bei diesen kurzen Fragmenten wieder auf die altbackene philosophische Liebes-Inflation eingelassen, wodurch der Sinn verschwindet.
Ich kann "Nächstenliebe" dahingehend akzeptieren, dass "man einen anderen Menschen nicht auf eine Art belasten sollte, die man selbst nicht ertragen möchte" - hierfür sind wir auf Basis unserer "Spiegelneuronen-Funktionalität" befähigt.
Die Formulierung "Nächstenliebe" (samt "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst") ist aus meiner Sicht untauglich.
Es wird eine Vorstellung getriggert, die funktional
nicht möglich ist.