kann ich dir nachfühlen. Ein Beispiel:
Mandant ruft mich gegen 15.00 Uhr an, mit der Bitte, eine Bescheinigung an das Jobcenter in der Stadt A zu senden, das er dort morgen um 9.00 einen Termin hat.
Ich versuche telefonisch das Jobcenter in der Stadt A zu erreichen, um die Mailadresse des betreffenden Sachbearbeiters zu erfahren.
Telefon, Fax und die allgemeine Email-Adresse dort funktionieren nicht.
Okay, da die Sache wichtig ist, fahre ich abends die 30 Kilometer zum Jobcenter und werfe das Ganze in den Briefkasten ein.
Am nächsten Morgen um 9.00 Uhr Anruf vom Mandanten, dass er beim Sachbearbeiter des Jobcenters sitzt und die Unterlagen nicht da sind. Spreche direkt mit dem Sachbearbeiter. Nachdem ich ihm unter Anrufung aller Götter versichert habe, dass ich a) Steuerberater bin und b) eine Vollmacht meines Mandanten besitze, werde ich hoheitlich belehrt, dass Einwurfsendungen grundsätzlich per Post weiter an das Jobcenter in der Stadt B gesandt werden, dort von speziell geschultem Personal gescannt und dann ihm 3 Tage später zugänglich sind.
Immerhin kann ich als Erfolg verzeichnen, dass der dortige Sachbearbeiter und ich die gleiche Sprache sprechen, da hier in meiner Gegend die Stellen, mit denen kommuniziert werden soll, gerne mit jungen Frauen aus Russland besetzt sind, intern bei uns als "Putins Rache" bezeichnet.

In den Stuttgarter Kliniken hört sich das dann nachts um 3.00 Uhr wegen eines Notfall wie folgt an:
Chuten Tack, Sie spreken mit Olga. Wollen haben Tärmin mit Doktor? Vorne nix Eingang. Sie fahren Rickseite von Haus, klingeln, aber Klingel sein kaputt. Missen warten, ich nix kann machen auf, weil ich aufpassen telefonische Apparat. Ahh, haben Wunde? Machen Blut? Blut nix schlimm. Haben Schmerz? Okay, nur warten. Türe gehen irgendwann auf. Tanke fpr Gespräk. Gute Nackt.