Lena hat geschrieben: ↑Die Nächstenliebe beinhaltet auch die Feindesliebe. Sie belügt, bestiehlt oder betrügt niemanden.
Anders ist die Philia, die Liebe unter Freunden. Die will dem andern in allem nur wohl tun.
Sehr gut, das Wort "Philia" kannte ich nicht und hab deshalb etwas geforscht und bin letztlich hier
bei Wiki gelandet.
Ziat aus dem Link:
Die abendländische Auffassung von Liebe wird von der Dreiteilung der antiken Terminologie geprägt. In der Antike wurden drei Begriffe verwendet, die unterschiedliche Formen von Liebe bezeichneten:[4]
- Éros – bezeichnet die sinnlich-erotische Liebe, das Begehren des geliebten Objekts, den Wunsch nach Geliebt-Werden, die Leidenschaft;
- Philía – bezeichnet die Freundesliebe, Liebe auf Gegenseitigkeit, die gegenseitige Anerkennung und das gegenseitige Verstehen;
- Agápe – bezeichnet die selbstlose und fördernde Liebe, auch die Nächstenliebe und die Feindesliebe, die das Wohl des Anderen im Blick hat.
Zu
"Agape" wird auch noch gesagt, dass dieser griechische Begriff durch das Neue Testament gekannt geworden ist.
=> Das bedeutet vermutlich, dass "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst" sehr stark auf der griechischen Philosophie basiert und damit löst sich für mich so langsam die Problemstellung rund um diese biblische Liebes-Aufforderung auf.
Diese Philosophen hatten keine wirklich funktionale Grundlage, sondern haben sich irgendetwas zusammengereimt und dann halt behauptet.
In den obigen Begriffen findet man auch eher eine Aufteilung entlang von Absichten, als dass es um eine Grundlage ginge. was den Liebe eigentlich ist.
"Eros" wird dann halt einfach auf eine Gottheit zurückgeführt -> "ja was denn sonst?"
OK, damit kann ich nun etwas gelassener auf "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst" schauen.
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Punch hat geschrieben: ↑Die Nächstenliebe, einer der verlogensten Termini des Christentums überhaupt, es sei denn die Nächstenliebe äußert sich in der Ausgrenzung, der Verbrennung, der Einkerkerung derjenigen, die nicht an diesen Kriegs und Totengott glauben, und jetzt habe ich noch nicht einmal des lieben Gottes Vernichtungslager der Nächstenliebe erwähnt.
Meiner Ansicht nach ist es nicht verlogen, denn die jüdisch-/zelotischen-Messias-Aktivitäten sind elendiglich an ihrer Gewaltausrichtung gescheitert.
Insofern wäre ein Schwenk in Richtung Frieden und Liebe durchaus angebracht, nur ist halt in der Idee "ein Messias-Reich wird kommen, wenn wir alle Gottes-Gesetz erfüllen" das Gewaltpotential derart zentral enthalten, dass die nachträglich aufgesetzte Liebes-Idee
nicht dagegen anwirken kann.
Aber grundsätzlich ist die Friedens- und Liebes-Idee nicht verkehrt.
Ich bewundere z.B. die Haltung von "Ruth", die für mich von einer Überwindung der sehr strengen und aggressiven Textaussagen geprägt ist. Sie hat quasi den ungünstigen Ballast erkannt und über Bord geworfen.
Generell scheinen Frauen (z.B. "Lena" und "Tree of life") einfach aus ihrer Weiblichkeit heraus, einen instinktiv besseren Umgang mit dem Ballast zu pflegen.
Mein Rat für das Christentum: "Männer haltet euch zurück und unterbrecht keine Frau, wenn sie euch belehrt"
