Der Vater kennt
die Lügen seines Kindes
Freut sich
wenn es die Verfehlung
beim Namen nennt
Einsicht ist der Weg
zur Besserung
Stimmt natürlich.JackSparrow hat geschrieben: ↑Do 25. Feb 2021, 13:00Wohingegen zahlreiche Menschen ihre Sünden nicht kennen.
Naqual hat geschrieben: ↑Do 25. Feb 2021, 17:06Stimmt natürlich.JackSparrow hat geschrieben: ↑Do 25. Feb 2021, 13:00Wohingegen zahlreiche Menschen ihre Sünden nicht kennen.
Vor dem Bekennen kommt zwingend das Erkennen. Und dies geschieht im eigenen "Selbst". Gegenüber Gott ist die Selbst-Erkenntnis bereits Bekenntnis. Da Gott zwingend in einem ist. Ein bekanntes Problem etlicher Christen (und anderer) besteht bedauerlicherweise darin, dass sie lediglich meinen, etwas Böses getan zu haben und damit Schuld zu HABEN. Die Tat ist aber nur erklärlich aufgrund etwas Unvollkommenem ("Bösen") im eigenen SEIN. Was man HAT kann einem ein anderer wegnehmen (z.B. Schuldvergebung durch den Geschädigten), aber selbst dann bleibt das Problem im eigenen SEIN. Was man IST! Und da ist man selbst gefordert, da gibt es kein stellvertretendes Tun eines anderen für einen. Wenn dieser andere einem aber im Einzelfall durchaus helfen kann (z.B. die Vorstellung und Einfühlung in die Liebe des Sohnes der sich für einen geopfert hat. Ob dies Fakt ist, ist bei dem Inneren Vorgang des Erkennens der Liebe und der damit größeren Möglichkeit der Weitergabe eigenartigerweise sogar egal - zumindest für unser Bewusstsein).
In Hinblick auf das Thema des Threads: Das Ziel von Erziehung in der Liebe geschieht im Erkennen der Liebe, also Erziehung muss Liebe erfahrbar machen. Und erst dann kann "Sünde" als Mangel im eigenen Selbst erst erkannt werden. Je mehr man sich mit "Liebe" beschäftigt und sich beeindrucken lässt, desto mehr wird das eigene Selbst zum Guten hin geformt (und wird dann automatisch auch in Taten wirken). Im Gegensatz hierzu finde ich, dass manche Christen immer meinen, die Formung zur Liebe hin ist ein "Zackbums-Phänomen" im Bruchteil einer Sekunde nach dem Bekehrungserlebnis, den Betreffenden sündenlos machend. Dass das so nicht funktioniert zeigt ihnen dann der Kampf mit "der alten menschlichen Natur" - da gehört dann aber nicht die angebliche Sündlosigkeit (Vergebung der Sünden) rein. Denn die eigentliche Crux mit der Sünde ist, dass diese eigentlich ein seelischer Zustand ist.
Ich möchte nie etwas wiederholen, das ich als nicht richtig ansehe.
Bedauerlicherweise meinen sie dies aus rein theologischen Motiven und ohne dass eine tatsächliche rechtswidrige Handlung vorliegen würde. Die Schuld besteht a priori, denn die Religion fordert bereits vom Unschuldigen, sich selbst zur Höchststrafe zu verdammen.“Naqual“ hat geschrieben:Ein bekanntes Problem etlicher Christen (und anderer) besteht bedauerlicherweise darin, dass sie lediglich meinen, etwas Böses getan zu haben und damit Schuld zu HABEN.
Das erscheint mir durchaus etwas oberflächlich: Gibt es ausschließlich Vollkommenheit und Unvollkommenheit oder sind dazwischen auch Abstufungen denkbar? Gibt es nur genau eine Vollkommenheit oder kann Vollkommenheit in verschiedenen Formen auftreten? Ist man automatisch unvollkommen, wenn andere Menschen einem Unvollkommenheit vorwerfen, oder können sich Menschen in ihrer Einschätzung irren? Und wenn wir nicht wissen, was Vollkommenheit ausmacht, ist es dann überhaupt gerechtfertigt, jemandem Unvollkommenheit vorzuwerfen?Die Tat ist aber nur erklärlich aufgrund etwas Unvollkommenem ("Bösen") im eigenen SEIN.
Das Ziel von Erziehung besteht darin, den eigenen Nachkommen das Überleben beizubringen. Beim Menschen und einigen anderen Primaten zählt dazu der angemessene Umgang mit anderen Gruppenmitgliedern.In Hinblick auf das Thema des Threads: Das Ziel von Erziehung in der Liebe geschieht im Erkennen der Liebe, also Erziehung muss Liebe erfahrbar machen.
Weder gibt es eine "menschliche Natur" noch führt irgendjemand einen Kampf gegen sich selbst. Das ist bloß Teil der Scharade, mit der religiöse Menschen ihr soziales Umfeld zu beeindrucken versuchen.Dass das so nicht funktioniert zeigt ihnen dann der Kampf mit "der alten menschlichen Natur" - da gehört dann aber nicht die angebliche Sündlosigkeit (Vergebung der Sünden) rein. Denn die eigentliche Crux mit der Sünde ist, dass diese eigentlich ein seelischer Zustand ist.
Wie immer ist es eine Frage des Verständnisses und ich finde die hebräische Bedeutung durchaus interessant und nicht unwichtig.Punch hat geschrieben: ↑Do 25. Feb 2021, 17:29Nehmen wir den hebräischen Wortstamm, des Wortes Sünde, so bedeutet das doch nichts weiter, als das Verfehlen eines Zieles, oder einfach eine Verfehlung, und allein damit wäre das ganze Leben eines Menschen doch schon deutlich umrissen.
Ohne unsere Fehler, also Sünden, wären wir doch niemals dort angekommen, wo wir heute sind, nicht?
Sehe ich auch so. Da fehlt es schon im Verständnis am Grundsätzlichen. Eben weil man keine Gottesvorstellung aufbaut, die in sich schlüssig ist. Einerseits würde Gott Dich lieben, andererseits würde er Dich ewig in der Hölle foltern für kleinste Vergehen. Wenn er sich dann aber selbst schadet (stellvertretender Opfertod), dann sei dies warum auch immer die Lösung gegen das Böse. Worin besteht die Notwendigkeit göttlicher Selbstschädigung um Sünden überhaupt vergeben zu können? Das hat mir noch nie jemand erklären können.Punch hat geschrieben: ↑Do 25. Feb 2021, 17:29Das daraus im Monotheismus ein Machtmittel im Machtmissbrauch von zentraler Bedeutung wurde, den Menschen bedenkenlos Schuldlasten aufgebürdet wurden, die jeden Christen sozusagen erpressbar machten, hier zwangsläufig mit enthalten die "Höllentheologie", das ist ein religiöser Knochen, an dem die Christen noch heute zu knabbern haben.
JackSparrow hat geschrieben: ↑Do 25. Feb 2021, 18:46Das erscheint mir durchaus etwas oberflächlich: Gibt es ausschließlich Vollkommenheit und Unvollkommenheit oder sind dazwischen auch Abstufungen denkbar? Gibt es nur genau eine Vollkommenheit oder kann Vollkommenheit in verschiedenen Formen auftreten? Ist man automatisch unvollkommen, wenn andere Menschen einem Unvollkommenheit vorwerfen, oder können sich Menschen in ihrer Einschätzung irren? Und wenn wir nicht wissen, was Vollkommenheit ausmacht, ist es dann überhaupt gerechtfertigt, jemandem Unvollkommenheit vorzuwerfen?Die Tat ist aber nur erklärlich aufgrund etwas Unvollkommenem ("Bösen") im eigenen SEIN.
Du bist heute nicht in Topform, Lena!
Denke nicht, dass das der Teil ist dem Du zustimmst, und insoweit zitierst.
Naqual hat geschrieben: ↑Do 25. Feb 2021, 18:53Wie immer ist es eine Frage des Verständnisses und ich finde die hebräische Bedeutung durchaus interessant und nicht unwichtig.Punch hat geschrieben: ↑Do 25. Feb 2021, 17:29Nehmen wir den hebräischen Wortstamm, des Wortes Sünde, so bedeutet das doch nichts weiter, als das Verfehlen eines Zieles, oder einfach eine Verfehlung, und allein damit wäre das ganze Leben eines Menschen doch schon deutlich umrissen.
Ohne unsere Fehler, also Sünden, wären wir doch niemals dort angekommen, wo wir heute sind, nicht?
Die Zielverfehlung heißt ja: Gott verfehlt. Also mein "ich" IST ein Geisteszustand, der im Wollen, Fühlen, Denken alles andere ist als göttlich. Gott ist (funktional gesehen) die Gesamtheit. Gott liebt nicht einfach nur eine Ameise. Sondern alle Ameisen. Alle Menschen. Alles Leben. Ein unwandelbare Geisteshaltung die für das Alles ist. Dieses Denken für und als Teil einer umfassenden Gesamtheit ist uns teils fremd teils völlig überfordernd. Und das ist der Punkt, wo wir heute sind.Sünde bedeutet also, dass wir der "umfassenden Einheit" nicht bewusst sein wollen, sondern dem isolierten Einzelinteresse des Individuums. Da Gott nur Gutes im Ganzen will, kann Sünde nur etwas sein, das schädlich auf uns zurückfällt. Also im Sündigen begehen wir eine Art kollektive Selbstschädigung - wir merken es nur nicht mehr. Wenn "uns" (umfassend verstanden) etwas nicht schadet, kann es auch keine Sünde sein. Denn Gott will nur das Gute (also die Vermeidung von Nichtgutem/Schaden).