Lena hat geschrieben: ↑Fr 22. Jan 2021, 14:49
Auch dem ärgsten Feinde, sollte man das, was er gut gemacht hat, zugestehen.
Das ist richtig, kein Thema. Im Falle Trumps muss man jedoch die Frage stellen, was bzw. welche Beweggründe hinter den guten Taten stehen. Und, ganz wichtig, kann
man die guten Taten als solche sehen oder sind die Teil eines Gesamtbildes.
Nur ein Beispiel:
Unter Trump sind viele Arbeitsplätze entstanden. War das jetzt eine persönliches Anliegen von Trump? Lagen ihm die Arbeitnehmer am Herzen? Oder sind die Arbeitsplätze nur entstanden, weil er gesetzliche Beschränken für Teile der amerikanischen Industrie aufgehoben hat.
Gleichzeitig hat Trump die Bedingungen für die illegalen, bisher geduldeten Arbeitskräfte aus dem Ausland, darunter die sogenannten "Dreamer" verschärft.
Ein anderes Beispiel:
Das Tierschutzgesetz und Teile der Straßenverkehrsordnung gehen bei uns auf die Nazis zurück. Ebenso der Muttertag, der Erste Mai und ähnliches.
Wir sind uns wahrscheinlich darüber einig, dass sowohl das Tierschutzgesetz als auch die Straßenverkehrsordnung sinnvoll sind. Tiere wurden bei den Nazis geschützt, während Juden und Behinderte und anderer Gruppen zuerst ihre Rechte verlorene und dann systematisch zu Millionen umgebracht wurden. Wie soll man hier den Muttertag oder den Ersten Mai einordnen?
Zuletzt die Frage der Abtreibung. Ein Staat der Abtreibungen einschränkt bzw. verbietet wird üblicherweise von einem bestimmten Teil der Gläubigen bejubelt. Kennt dieser Staat noch die Todesstrafe, wird dies beflissentlich verschwiegen oder mit allen möglichen Argumenten erklärt.
Ebenso wird die Frage nicht gestellt. ob das Abtreibungsverbot nur besteht, weil die Regierung Soldaten braucht oder Frauen unterdrückt werden sollen oder ob es eine Art Staatsreligion gibt, die genau das fordert?
Schwierig.