Giovanni146 hat geschrieben: ↑Sa 19. Dez 2020, 12:31
Kannst Du eine einzige Bibelstelle nennen, wo Jesus die Beschneidung als von seinem Gott gefordert lehrte?
Ich sagte doch bereits, dass die Beschneidung für ihn als gläubigen Juden eine Selbstverständlichkeit war. Warum sollte er sie überhaupt in Frage stellen?
Im Gegenteil ist doch gerade die Abweichung von der Norm, also die nicht-Beschneidung, erklärungsbedürftig.
Giovanni146 hat geschrieben: ↑Sa 19. Dez 2020, 12:31
Im Gegensatz dazu kann ich Dir Folgende vielsagende Stelle nennen.
Joh 7,22 Darum hat Mose euch die Beschneidung gegeben – nicht dass sie von Mose kommt, sondern von den Vätern –, und ihr beschneidet einen Menschen auch am Sabbat.
Ich kann mir denken, dass Du wieder mit Deiner unhaltbaren, generellen Kritik am Johannesevangelium kommst. Kannst Dir diesmal sparen

Es ist aber ganz entscheidend wichtig, zu wissen, dass Johannes so gut wie keine authentischen Jesusworte bringt. Er unterscheidet sich deutlich von den synoptischen Evangelien. Manche sprechen sogar von der dreistesten Fälschung des Neuen Testaments.
Giovanni146 hat geschrieben: ↑Sa 19. Dez 2020, 12:31
sven23 hat geschrieben:Giovanni146 hat geschrieben: ↑Sa 19. Dez 2020, 11:00
Jesus nachfolgen ist wohl in geistlicher-glaubensmässiger Hinsicht gemeint. Christliche Nächstenliebe sollte vor dem Geldbeutel nicht enden, von selber verarmen war nicht die Rede, siehe 1. Christengemeinde. Wer zuviel hatte teilte mit denen die nicht genügend hatten.
Das war die Praxis in den Urgemeinden. Damit hatte Jesus aber nichts zu tun. Er verlangte Besitzlosigkeit.
Ha, Du spielst wohl auf das Gespräch Jesus mit dem reichen Jüngling an, der zu stark am irdischen Besitz hing, ohne dass Du Sinn dahinter verstanden hast. Die Urgemeinden haben besser verstanden worum es Jesus ging.
Klar, und Giovanni weiß es natürlich besser als die Forschung.
Giovanni146 hat geschrieben: ↑Sa 19. Dez 2020, 11:00
sven23 hat geschrieben:Giovanni146 hat geschrieben: ↑Sa 19. Dez 2020, 11:00
Jesus Nachfolger damals konvertierten vom Judentum/Heidentum zum neu entstandenen Christentum, weil man das gottseits durch Jesus angestrebte Reformbestreben des unmenschliches Handeln fordernden Judentum verwarf, statt den positiven Aspekt desselben zu anerkennen und künftig zur Anwendung anzuordnen
Jesu Nachfolger waren selten Juden und hatten demzufolge keine Probleme damit, sich von jüdischen Gesetzen und Traditionen zu verabschieden. Was man nicht kennt, vermißt man nicht.
Warum wohl wurde Jesus explizit also zuallererst zu den Juden nach Judäa und Galiläa gesandt, wo sich offenbare Verlorene Schafe des Hauses Israel befanden, denen in göttlichem Auftrag DER GUTE Hirte werden sollte, der ihnen ja fehlte?
Weil er Jude war und einen jüdischen Nationalismus und religiösen Partikularismus vertrat, schon wieder vergessen?
Giovanni146 hat geschrieben: ↑Sa 19. Dez 2020, 11:00
Also gibst Du doch zu, dass wer Jesus nachfolgen wollte, sich von damals jüdischen, somit mosaischen Gesetzen und Traditionen zu verabschieden hatte?
Warum sollte ich etwas zugeben, was offensichtlich nicht der Fall war.
Jesus verlangte eine noch strengere Auslegung der Gesetze, was im allgmeinen als
Toraverschärfung bezeichnet wird.
Es mag dein Wunschdenken sein, dass Jesus sich gegen die mosaischen Gesetze gestellt hat. Hat er aber nicht, ganz im Gegenteil.
Giovanni146 hat geschrieben: ↑Sa 19. Dez 2020, 11:00
sven23 hat geschrieben:Giovanni146 hat geschrieben: ↑Sa 19. Dez 2020, 11:00
Doch das wirst Du niemals erkennen, Dir eingestehen, obwohl es unwiderlegbare Tatsache ist. Durch viele der mosaischen Gesetze verletzte man das eigentlich auch damals bekannte Gebot: Du sollst nicht töten.
Die jüdischen Gesetze galten für Juden. Der Nächste war der jüdische Glaubensbruder. Den sollte man auch nicht töten. Du erinnerst dich: jüdischer Nationalismus und religiöser Partikurismus. Mit paulinischem Unversalismus hatten die Juden logischerweise nichts am Hut, weder vor noch nach Jesus. Und auch Jesus selbst nicht.
Die Gebote die auf Verzicht von töten/stehlen/verleumden pochen sind wohl universell und bis heute allgemein gültig.
In einem Krieg ist das Töten erlaubt, egal ob es sich um christliche, islamische oder jüdische Länder handelt. Daran hat sich seit der Bibel nichts geändert.
Giovanni146 hat geschrieben: ↑Sa 19. Dez 2020, 11:00
Jesus hatte im Gegensatz zu Dir aber eine andere Sicht vom Nächsten.
Nee, hatte er nicht. Paulus und die Evangelisten hatten das, weil sie einsehen mußten, dass ihre antijüdische Sekte im Judentum keine Zukunft haben würde.
Giovanni146 hat geschrieben: ↑Sa 19. Dez 2020, 11:00
Ach so, Du bist wie die Pharisäer und jene Christen die den durch Jesus vermittelten Gottesglauben nicht als einzig wahren erkannt haben im Irrglauben it verheerenden Folgen weltweit und religionsübergreifend, jener Hochstapler, der sich als Gott ausgab aber sich selber höchst widergöttlich benahm sei was er vorgab zu sein. Ach stimmt, ist mir bei Deinen Postings gegenüber Maryam schon hie und da aufgefallen.
Du meinst, Jahwe sei ein Hochstapler gewesen? Das ist immerhin der Gott, an den Jesus glaubte.
Im übrigen waren die Pharisäer im Volk sehr beliebt. Das negative Bild ist christlicher Polemik geschuldet und eine Rückprojektion in die Zeit Jesu, also eine Verfälschung der tatsächlichen Verhältnisse. Hier sollte man christicher und kirchlicher Polemik nicht auf den Leim gehen.
Allgemein versteht man heute unter einem Pharisäer einen „Scheinheiligen“. Dies ist
allerdings ein Vorurteil, das bereits im Neuen Testament begegnet, aber der Realität zur
Zeit Jesu nicht entspricht. Im Zuge der jüdischen Kriege gegen Rom überlebten von all den
Religionsparteien nur die Pharisäer. Diese waren dann tatsächlich die „Feinde“ der Christen, weil die Christen von ihnen aus der Synagoge ausgeschlossen wurden. Gegen die
Sadduzäer braucht in den Schriften des Neuen Testaments nicht mehr polemisiert werden,
weil sie ja untergegangen waren. Für alle Negativerfahrungen (auch zur Zeit Jesu) werden
die Pharisäer verantwortlich gemacht. Ihr ehrliches Ringen um die Erfüllung des Willens
Gottes wird (leider) nicht mehr gesehen. „Pharisäer“ war zur Zeit Jesu aber alles andere als
ein Schimpfwort!
Dr. Franz Kogler, ENDZEITHOFFNUNGEN ZUR ZEIT JESU
Giovanni146 hat geschrieben: ↑Sa 19. Dez 2020, 11:00
Ja dann, ist klar, dass Du noch nicht erkannt hast, dass die Abkehr von damaligen vermeintlich gesetzlichen Tötungsforderungen und andern zu Bösem verleitenden Gesetzen Mose dem Reich Gottes längst zum Durchbruch verholfen worden wäre. Jesus war wohl zurecht überzeugt, dass das Befolgen seiner Lehren schon damals dem Reich Gottes zum Durchbruch verholfen hätte.
Die wenigsten wollten die mosaischen Gesetze noch strenger auslegen, wie Jesus dies forderte. Strengere Gesetzesauslegung ist immer ein Zeichen von Eiferertum oder Fanatismus. Kein Wunder, dass ihm das zum Verhängnis wurde. Selber Schuld, würden die Römer sagen.
Giovanni146 hat geschrieben: ↑Sa 19. Dez 2020, 11:00
Doch die Kreuzigung des Heilsbringers durchkreuzte Gottes Heilsplan für das damalige zum Töten verdammte jüdische Volk, kam es zum Baustopp fürs Reich Gottes.
Unsinn. Laut christlicher Lehre
ist die Kreuzigung Teil des göttlichen Heilsplanes. Du hast dir wohl deine eigene Privatreligion zusammen gebastelt.
Giovanni146 hat geschrieben: ↑Sa 19. Dez 2020, 11:00
Jesus Missionsauftrag nach seiner tiefen komaähnlichen Bewusstlosigkeit und Schmerzlinderung lautete ja wiederum, jene Lebensethik,, die sie von ihm gelernt haben in die Welt hinauszutragen.
Der Missionsauftrag wurde erst lange nach seinem Tod von Matthäus formuliert. Ganz entgegen der Anweisung des Wanderpredigers. Vermutlich wurde aber schon in den Urgemeinden missioniert, so daß der Missionsbefehl von Matthäus als nachträgliche Legitimation dienen soll.
Giovanni146 hat geschrieben: ↑Sa 19. Dez 2020, 11:00
Dieser 2. Anlauf wurde dann mit dem verfälschten Evangelium kirchenseits wieder zunichte gemacht. Statt die Liebe zum höchsten Lebensprinzip zu erklären, wird ja in Kirchen - und Freikirchen das Gutheissen der Kreuzigung Jesus in den Himmel gehoben.
Tja, das ist nun mal die Konsequenz paulinischer Theologie.