Waren dies "Bücher-Religionen"? - hierzu kann ich mir gut vorstellen, dass es immer um die gleichen Mechanismen geht.Ruth hat geschrieben:Das war auch einer der Gründe, warum ich auch mal einen Blick auf andere Religionen geworfen habe, und dabei Menschen sah, die ebenso mit Dogmen und Geschichten aufgewachsen sind, wie ich selbst. Ich sah solche Glaubenden, die oft gleiche Erfahrungen gemacht haben, wie Christen, und leben, für mein Empfinden, oft christlicher als die Christen.
Mal unabhängig ob "Jesus" im ersten Jahrhundert war oder nicht war, es gab definitiv einen flächendeckenden Kadavergehorsam -> die Zeloten.Ruth hat geschrieben:Jesus war es scheinbar sehr wichtig, dass genau diese Botschaft der Liebe über alle Gebote gestellt wird. Vielleicht auch besonders, weil durch die Tendenz der Gebote immer auf Kadavergehorsam oder Strafe abzielt.
Sie haben die genaue Einhaltung des Gesetzes gefordert und sie haben das Martyrium auf die Spitze getrieben - hier geht es unmittelbar um Kadaver.
(Nur um es anzudeuten: ich wage es schon manchmal, die Effekte der Bibel mit den Einstellungen der Zeloten in Zusammenhang zu bringen - die Ähnlichkeit ist irgendwie nicht ganz "wegzublinseln")
Für mich (und ich habe bestimmt kein tiefes Verständnis) war die "Jesus"-Botschaft immer eine Liebes-Botschaft und ich bin z.B. davon ausgegangen, dass sich das Christentum durch Überzeugung auf dieser Liebes-Basis verbreitet hat (z.B. in Europa).Ruth hat geschrieben:Eigentlich würde das Ganze schon entschärft und der Blick für das Streben danach, Liebe zu geben, wenn man alle Gebote der Bibel eher als "Leitplanke" verstehen und darstellen würde: Gott hat seinem Volk Gebote gegeben, damit sie einen sicheren Weg finden, der davor bewahren kann, eine Böschung runter zu fallen. Wobei das fallen in den Abgrund dann auch eher eine Folge von Orientierungslosigkeit darstellen würde, anstatt Strafe für falsches Verhalten.
Das ist leider nicht richtig und ich war "deutlich naiv" eingestellt, aber ich weigere mich ein wenig (den Hardlinern gegenüber), zu akzeptieren, dass ich die Botschaft falsch verstanden haben soll.
Eine Veränderung wäre im Grunde schon ein Resultat, aber ich sehe noch nicht einmal die Bereitschaft neu aufzusetzen und ein unterschiedliches Resultat in Kauf zu nehmen.Ruth hat geschrieben:Das zeigt deutlich, dass Gläubige oft gar nicht mehr in der Lage sind, sich zu verändern. Sie sind durch die ganzen Dogmen und Gebote so starr und unbeweglich geworden, und haben Angst, auf den falschen Weg zu geraten, dass sie zu sehr damit beschäftigt sind, alles richtig zu machen, dass sie die Freiheit, auf Gott zu vertrauen, gar nicht mehr erkennen können.
Das hört sich gut an und ich habe da auch Vertrauen, dass dies eine Grundlage für Positives in der Welt ist - das passt.Ruth hat geschrieben:Bei mir wurde diese Freiheit dadurch bewirkt, dass mein Vertrauen zu Gott gewachsen ist.
Meine Erfahrungen damit, dass ich mit Gott kommuniziere (so wie ich das verstehen kann) und positive Erfahrungen mache (Gebetserhörungen, Antworten auf Fragen ...etc) lassen mein Vertrauen wachsen, dass Gott mich nicht "im Regen stehen lässt", wenn mein Vertrauen und mein Herz auf ihn gerichtet ist.
(du hast gerade das OK eines Nicht-Gläubigen bekommen - Wow )
Das ist interessant, damit hast du die Bibel als Text überwunden und bist "integrativ" unterwegs, indem du auch andere Texte im Zusammenhang mit Gott verstehst.Ruth hat geschrieben:... oder einfach gar keine besondere Einstellung zur Bibel. Sie ist dann einfach EINE Variante von Werkzeugen, unter vielen ... die mir Botschaften von Gott vermitteln.
Das ist doch eigentlich nicht wenig - gut.Ruth hat geschrieben:Keine Ahnung ... Gedanken lesen kann ich nicht, und direkt so gesagt hat es noch niemand.
Obwohl: Es gab schon auch irL Situationen, wo Menschen mir sagten, dass eine Aussage von mir ihnen geholfen hat. Aber ob das mit einem Umdenken zu tun hatte, weiß ich nicht.
Das ist ein schöner Gedanke und deine Beiträge sind auch dazu geeignet, das wird funktionieren.Ruth hat geschrieben:Aber genau deshalb finde ich Foren und sonstige Möglichkeiten (zB Blog) im www so toll. Es kann jederzeit jemandem dienen, eine passende Antwort zu finden, wenn er einfach in die Suchfunktion geht. Und das sogar oft noch über meinen Tod hinaus. Gott kann also auch auf diese Weise mit meinen Texten zu Menschen reden, wenn er es will. Besser kann es für mich gar nicht funktionieren.
(bei meinen Beiträgen habe ich festgestellt, dass ich nicht unbedingt alles nochmal lesen möchte )