Zeus hat geschrieben: hast du zugegeben, dass man die Botschaft und den lügenden Botschafter NICHT trennen kann
Nein - weil die Ausgangslage ist, dass die Botschaft unverfälscht ist, aber deren Überbringer nicht glaubwürdig ist in Bezug auf diese Botschaft. - Der von Dir konstruierte Fall setzt dagegen voraus, dass es eine andere Botschaft ist - davon war vorher nie die Rede. - Deshalb das Beispiel mit Stalin: Wenn er sagt "Gott ist die Liebe", ist diese Aussage richtig, selbst wenn er ihr nicht persönlich gerecht wird. - Sagt er: "Gott ist NICHT die Liebe", dann lügt er im Vergleich zum Original - verfälscht also die Botschaft selbst.
Anderer Versuch: "Man sollte Botschaften so prüfen, als wären sie anonym verfasst" - das würde mir schon reichen, weil dann der Autonomie-Gedanke ebenfalls erfüllt ist.
Zeus hat geschrieben:aus deiner Sicht muss das so sein, sonst stünde ja dein ganzer wunderbarer Heilsplan auf brüchigem Fundament
Das Fundament dafür ist doch nicht die Bibel, sondern Gott. - Was Du meinst, scheint zu sein: "Wenn die Bibel (zu viele) Widersprüche zum Willen Gottes hätte, wäre sie eine zweifelhafte Quelle für den Heilsplan".
Mir wird inzwischen so deutlich, wie durchsetzt die heutige Rezeption von Anthropozentrik ist - sonst müssten wir nicht solche Diskussionen führen.