Liebt eure Feinde … nach Matth. 5,44
#1 Liebt eure Feinde … nach Matth. 5,44
….. wie kann das funktionieren.
Das ist keine rhetorische Frage, sondern zielt darauf ab, Wege zu finden, ohne sich selbst verbiegen zu müssen, oder seine eigenen Gefühle verdrängen zu müssen.
Ich persönlich verstehe „Gebote“ welche Jesus (nach den biblischen Berichten) selbst aufgestellt hat, NICHT als Forderung nach dem Motto: „Tu dies, oder du wirst verdammt werden“, sondern als Option und Wegweiser, zu Zielen, welche man selbst als richtig befunden hat, und nach Wegen sucht, diese umzusetzen.
Solche Möglichkeiten möchte ich zusammen mit denen suchen, welche ernsthaft nach Wegen suchen.
Zunächst stellt sich für mich dann die Fragen:
Wann verstehst du/ich Menschen als Feinde?
Welche Art der Liebe meint Jesus wohl? – Hat er das mit Konsequenzen belegt?
Gibt es (für dich) zu diesem „Gebot“ nur Feinde oder Freunde … und damit nur Extreme?
….oder welches Ziel, im Umgang miteinander, hat Jesus hier wohl angestrebt?
Wegweisend noch zwei Bibeltexte dazu:
1. Kor. 13 – Schilderung der Liebe Gottes
1.Johannes 4, 19 … weil er uns zuerst geliebt hat
Ich persönlich begründe meine Gedanken dazu auf dieser These:
Menschen KÖNNEN nicht wirklich so vollkommen lieben, wie es in 1. Kor. 13 angegeben ist. Aber sie können Liebe, die sie selbst erst einmal empfangen, weitergeben.
Was denkst du zu dieser Behauptung?
Wie kann die Umsetzung der Feindesliebe ganz praktisch aussehen?
#2 Re: Liebt eure Feinde … nach Matth. 5,44
Aus römischer Sicht, ein genialer Schachzug, sowas zu verbreiten 

#3 Re: Liebt eure Feinde … nach Matth. 5,44
Die Ur-Christen setzten diese Feindesliebe um. Sie lehnten den Kriegs- und Militärdienst ab.
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#4 Re: Liebt eure Feinde … nach Matth. 5,44
Indem man die Menschen, die man liebt, als Feinde betrachtet.
Sollte es Menschen geben, die du nicht liebst, müsstest du diese logischerweise für deine Freunde halten.Das ist keine rhetorische Frage, sondern zielt darauf ab, Wege zu finden, ohne sich selbst verbiegen zu müssen, oder seine eigenen Gefühle verdrängen zu müssen.
Dass man auch alle Freunde lieben müsse, gehört ja glücklicherweise nicht zu Jesu Forderungen.
Eben diese Entscheidung steht dir völlig frei.Wann verstehst du/ich Menschen als Feinde?
Friedrich Nietzsche nannte dieses Ziel die "Umwertung aller Werte" - aus Freund wird Feind, aus schwach wird stark und aus gut wird böse.….oder welches Ziel, im Umgang miteinander, hat Jesus hier wohl angestrebt?
#5 Re: Liebt eure Feinde … nach Matth. 5,44
Ein wichtiges, hochaktuelles Thema für dieses Forum. Ich hoffe, dass sich viele beteiligen, und wir über diesen Weg vllt sogar eine Lösung für uns finden.
Für den zweiten Teil zitiere ich die Stelle komplett:

Wie liest du es?
Und ihr so?
Wenn sie mich hindern, meine Absichten umzusetzen. Jmd, der eine andere Meinung vertritt - so abgedreht ich sie finde - behindert mich nicht unbedingt auch. Ich brauche mich nicht gegen etwas wehren. Warum haben damit so viele ein Problem?? Sowas regt mich ja wiederum auf.

Die erste Frage kann ich nicht beantworten.
Für den zweiten Teil zitiere ich die Stelle komplett:
Matthäus 5, 43-4843 Ihr habt gehört, dass gesagt ist: »Du sollst deinen Nächsten lieben« (3. Mose 19,18) und deinen Feind hassen. 44 Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und bittet für die, die euch verfolgen, 45 auf dass ihr Kinder seid eures Vaters im Himmel. Denn er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt regnen über Gerechte und Ungerechte. 46 Denn wenn ihr liebt, die euch lieben, was werdet ihr für Lohn haben? Tun nicht dasselbe auch die Zöllner? 47 Und wenn ihr nur zu euren Brüdern freundlich seid, was tut ihr Besonderes? Tun nicht dasselbe auch die Heiden? 48 Darum sollt ihr vollkommen sein, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist.
Liest sich für mich jedenfalls Schwarz/Weiß. Aber lieben sollen wir trotzdem beide Gruppierungen. Also läuft es auf's Gleiche hinaus.
Wie liest du es?
Bei mir sieht sie praktisch so aus, dass ich Kontakt vermeide. Ich habe einfach keine Lust auf diese Leute und mag mich auch nicht ständig ärgern.
Und ihr so?
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#6 Re: Liebt eure Feinde … nach Matth. 5,44
Für Jesus ist "lieben" also dasselbe wie "freundlich sein".
Im Übrigen verlangt Jesus auch, man solle die eigenen Eltern ehren. Wie macht man das, wenn man jeden beliebigen dahergelaufenen Fremden ebenso stark "liebt" wie die eigene Familie?
#7 Re: Liebt eure Feinde … nach Matth. 5,44
Hi RuthRuth hat geschrieben: ↑Do 8. Okt 2020, 12:02
Ich persönlich verstehe „Gebote“ welche Jesus (nach den biblischen Berichten) selbst aufgestellt hat, NICHT als Forderung nach dem Motto: „Tu dies, oder du wirst verdammt werden“, sondern als Option und Wegweiser, zu Zielen, welche man selbst als richtig befunden hat, und nach Wegen sucht, diese umzusetzen.
Solche Möglichkeiten möchte ich zusammen mit denen suchen, welche ernsthaft nach Wegen suchen.
Zunächst stellt sich für mich dann die Fragen:
Wann verstehst du/ich Menschen als Feinde?
Welche Art der Liebe meint Jesus wohl? – Hat er das mit Konsequenzen belegt?
Gibt es (für dich) zu diesem „Gebot“ nur Feinde oder Freunde … und damit nur Extreme?
….oder welches Ziel, im Umgang miteinander, hat Jesus hier wohl angestrebt?
Wegweisend noch zwei Bibeltexte dazu:
1. Kor. 13 – Schilderung der Liebe Gottes
1.Johannes 4, 19 … weil er uns zuerst geliebt hat
Ich persönlich begründe meine Gedanken dazu auf dieser These:
Menschen KÖNNEN nicht wirklich so vollkommen lieben, wie es in 1. Kor. 13 angegeben ist. Aber sie können Liebe, die sie selbst erst einmal empfangen, weitergeben.
Was denkst du zu dieser Behauptung?
Wie kann die Umsetzung der Feindesliebe ganz praktisch aussehen?
Das Gebot Jesus die sogenannte Feindesliebe betreffend ist nach meiner Erfahrung Bewahrung vor Wut und daraus resultierenden boshaften Worten was ja das Bleiben in der Liebe verunmöglicht.
Segnet die euch Fluchen, betet/bittet ür diejenigen welche euch und/oder andere mobben/beleodigen. Denn solche Menschen sind bedauernswert, weil sie Gottes Widersacher als Mitverhinderer Reiches Gottes dienen, wenn sie dem jeweiligen Hang zu seelischen Verletzungen nachgehen.Kontert man in gleicher Weise lacht sich der Teufel ins Fäustchen.
Um dies verhindern zu können ermahnt auch Paulus in
Auch Abkehr von aller eigenen allfälligen Bosheit bietet über kurz oder lang Schutz vor Verlassen des eingeschlagenen schmalen Wegs mittels Jesus Wegweisungen hierfür.Römer 12,13 segnet die euch verfluchen, segnet und verflucht sie NICHT.
Das sind so meine Gedanken dazu. Denn um in der Liebe bleiben zu können, ist es wichtig den Tempel von fleischlicher Gesinnung zu reinigen. Dies wirkt sich heilsam auf Körper, Geist und Seele aus...dient dem Evangelium Jesus Reich Gottes betreffend.
lg Maryam
#8 Re: Liebt eure Feinde … nach Matth. 5,44
Es geht um die innere Bereitschaft. Davon handelt nun dieser Beitrag. Jesus verlangt nicht Erfolge sondern eine positive Herzenshaltung, also eine Einstellung im Sinne von "im Zweifelsfall FÜR den Angeklagten".
Wenn du im Vorfeld schon versucht zu selektieren nach dem Motto, wer ist Freund, wer ist Feind bzw. wer ist liebenswert und wer nicht, dann ist diese Bereitschaft für mich nicht gegeben sondern man sucht nach Ausreden nichts tun zu müssen.
Geht es darum eine lebensrettende Maßnahme zu ergreifen, darf kein Umstand zu einer Verweigerung der ersten Hilfe führen. Das sagt uns Jesus sehr konkret bei der Frage: "Wer ist mein Nächster?"
Wird dir bewusst, es handelt sich um einen Todfeind, der aber jetzt halbtot und bewusstlos auf der Straße liegt, sollst du ihm in keinster Weise anders behandeln als wäre es dein eigenes Kind, für das man in der Regel alles tun würde. Dann sammelt man wie Paulus es ausdrückt "feurige Kohlen auf seinem Haupt", wenn demjenigen später bewusst wird wer es war, der ihm das Leben gerettet hat, obwohl diese Person dich hasst.
Geht es hingegen darum, dass uns dieser Feind attackiert, dass er also nicht hilfebedrüftig ist und dich im Extremfall sogar umbringen möchte, dann ist auch Jesus denen klar aus dem Weg gegangen und hat nicht "feurige Kohlen" auf deren Haupt gesammelt. Was soll ich dem bitte denn helfen? In dem Falle brauche die Hilfe ja ich.
Das hat nichts mit der inneren Bereitschaft zu tun dem anderen Hilfe zu leisten zu wollen sondern ist ein notwendiger Selbstschutz, weil man in Gottes Augen mindestens gleich viel Wert ist wie der andere. Falls Gott trotz aller Hilfeleistung eine Person sterben lässt, so war es seine Entscheidung und nicht meine.
Die innere Bereitschaft ist aber eine schwarz/weiß Sache, wie es Samuel zuvor gesagt hat. Man hat sie oder man hat sie nicht. Ist sie davon abhängig, wie du den Menschen siehst, hast du sie nicht, bist also schwarz, hast du sie, egal wie der andere ist, dann ist sie im Sinne Jesu, also weiß.
Es zählt dabei der Wille, nicht der Erfolg, das betone ich nochmals, denn der Erfolg hängt auch immer von Umständen ab. Verweigert eine Person z.B. jede Hilfe, nur weil ich sie ihr anbiete, was soll ich dann machen? Das wäre bei Ärzten nicht anders. Gegen den ausdrücklichen Willen eines Patienten dürfen auch sie nichts tun, auch nicht wenn feststünde, dass ihre Maßnahme greifen würde hingegen die Verweigerung u.U. den Tod nach sich ziehen könnte.
Unabhängig davon haben Ärzte diese Pflicht und müssen dies auch willentlich bekunden, dass sie jede Hilfeleistung geben wollen und müssen es dann auch durch ihr Tun unter Beweis stellen. Ohne den Wllen wird man aber auch kein Erfolgserlebnis erzielen. Über die innere Bereitschaft sich jedenfalls zu bemühen redet der Prophet Micha:
Er sagt "Liebe üben". Damit ist für mich das Wollen gemeint, weil das Üben nicht dem Vollbringen gleichzusetzen ist, ansonsten bräuchte man gar nicht üben. Das Vollbringen liegt also oft rein in Gottes Hand. Das Wollen muss aber meinem Herzen entspringen und das erkennt Gott, egal wie die Hilfeleistung am Ende ausgeht.Micha 6:8 hat geschrieben: Es ist dir gesagt, o Mensch, was gut ist und was der Herr von dir fordert: Was anders als Recht tun, Liebe üben und demütig wandeln mit deinem Gott?
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6
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#9 Re: Liebt eure Feinde … nach Matth. 5,44
Zum Beispiel die neuen(bösartigen) Nachbarn über mir, die mir mittlerweile täglich meine Nachtruhe rauben durch ihr egoistisches, rücksichtsloses Verhalten.

Da eine von mir ausgehende freundliche Aussprache nichts brachte, eher das Gegenteil bewirkte, war ich schon am überlegen wie ich......ähm

Aber vielleicht sollte ich ich sie täglich segnen und wie Jesus sagen: Herr, vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun...

#10 Re: Liebt eure Feinde … nach Matth. 5,44
Das lese ich nicht aus dem Text, sondern, dass es nichts Besonderes sei, zu denen freundlich zu sein, die man liebt. Denn das könnten sogar "Zöllner" und "Heiden". Im Gegensatz dazu stellt er das, womit sich eben dieser Thread beschäftigt. We are on it!JackSparrow hat geschrieben: ↑Do 8. Okt 2020, 20:10Für Jesus ist "lieben" also dasselbe wie "freundlich sein".
Im Falle meiner Eltern dürfte höchstens das Gebot der Feindesliebe greifen. Sie sind tatsächlich wie dahergelaufene Fremde.Im Übrigen verlangt Jesus auch, man solle die eigenen Eltern ehren.